Folge 19: Die Arbeit ruft. Leider

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Yoongi's POV

Als Antwort lachte sie noch lauter und strich sich eine dunkle Haarsträhne hinters Ohr.

Yoongi musste sich sehr anstrengen seinen "bösen" Blick beizubehalten und nicht dümmlich zu grinsen.
Sehr.

Warum war sie auch nur so wunderschö- ähm... hübsch. Genau.

Warum warum warum.

Sein Blick wanderte von ihren Haaren zu ihren Händen und schließlich zu ihrem Gesicht. Ihre Wangen waren gerötet und ihre Augen blitzten schelmisch.

„Alles okay bei dir?"

Ihre Stimme holte ihn aus seiner Gedankenwelt, in die er in letzter Zeit leider viel zu oft abdriftete.

„Ja, klar. Abgesehen davon, dass dein Fußboden nicht nur steinhart, sondern auch extrem kalt ist, fühlen sich auch bestimmte Knochen meinerseits nicht mehr ganz intakt an. Danke dafür, ehrlich."

Er stand auf und klopfte seinen Hosenboden ab.

„Genug gejammert?", wollte sie wissen und hob spöttisch beide Augenbrauen.

„Nope." Yoongi ließ ich wieder aufs Sofa fallen, während er sein Handy aus der Hosentasche zog.

„Warum um alles in der Welt hast du das nochmal gemacht?"

Die Frage war natürlich fies, aber er war nunmal neugierig. Gespannt wartete er auf ihre Reaktion.

Val rang sichtlich mit sich selbst und vermied jeglichen Blickkontakt. Ein amüsiertes Schmunzeln schlich sich auf seine Lippen. Endlich hatte er es geschafft sie aus der Reserve zu locken und aus der Fassung zu bringen.

Jackpot!

Darauf hatte er schon den ganzen Abend hingearbeitet. In erster Linie allerdings wollte er sie einfach besser kennenlernen. Also noch besser. Er kannte sie ja von der gemeinsamen Arbeit schon recht gut. Herrgott im Himmel, was tat das schon zur Sache?

„Vaaal? Ich warte."

Von Sekunde zu Sekunde nahm ihr Gesicht einen unnatürlicheren Rotton nach dem anderen an. Ihm machte das eindeutig zu viel Spaß.

„Weil.... Gründe.", entgegnete sie schließlich leicht hin.

Manchmal war sie echt zu süß.

Grinsend lauschte er ihren weiteren (verzweifelten und vollkommen abwegigen) Erklärungsversuchen und spähte nebenbei auf sein Handy.

Mist. Yoongi stand auf.

„Ich muss los."

Überrascht hielt Val inne und blickte ihn zunächst verwirrt, dann etwas enttäuscht und schließlich bemüht neutral an. Sie räusperte sich.

„Oh. Okay. Musst du.. Arbeit, oder?"

Ihre Stimme klang merkwürdig. Irgendwie viel zu ruhig.

Er fuhr sich frustriert durch die Haare. Selten würde Yoongi gerne eine andere, weniger zeitaufwendige Leidenschaft haben. Wie Tischlern. Oder Gras beim Wachsen zu sehen. Aber gerade konnte er sich kaum davon abhalten, das Musikbusiness zu verfluchen.

„Ja. Tut mir leid... Ähm... könntest du mir vielleicht..?"

Val nickte und stand ebenfalls auf. „Ich bring dich zur Tür."

Schweigend folgte er ihr durch den schmalen Flur bis zur Haustür und zog sich seine Schuhe wieder an. Dieser Nachmittag war viel zu schnell vergangen. Am liebsten wäre er noch geblieben. Aber die Arbeit ruft und lässt ihm keine Ruhe. Wie immer.

Yoongi musste Seufzen und blickte Val wieder an, die schon neben der geöffneten Tür lehnte und die Arme verschränkt hatte.

„Es war ein schöner Tag. Ich... ähm ja. Muss dann wohl."

Nervös holte er Luft. Mit einem kurzen Lächeln drückte er sich schnell an ihr vorbei. Er konnte es einfach nicht sagen. Brachte es nicht über die Lippen.

„Mach's gut."

Mit diesem Abschiedsgruß eilte er ins kalte Treppenhaus hinaus und dann die Treppen hinunter.

Als er gerade eine Etage geschafft hatte, rief sie ihm hinterher.

„HEY, WARTE MAL!"

Yoongi blieb wie angewurzelt stehen. Verblüfft blickte er zurück nach oben. Ihr Gesicht war am obersten Treppengeländer aufgetaucht.

„Du hast mir immer noch nicht gesagt, wie du an meine Adresse gekommen bist!"

Er musste schmunzeln. Sie ließ aber auch nicht locker. Mit einem Zwinkern entgegnete er schließlich:„ Ein Zauberer verrät nie seine Geheimnisse." und eilte weiter.

Die letzte Tür fiel hinter ihm ins Schloss und das letzte, was er hörte war nur ein empörtes: „Du bist überhaupt kein Zauberer!"

Er war zwar kein Zauberer, aber ausgesprochen verzaubert von ihr, das ließ sich nicht mehr leugnen.

Mit einem Kopfschütteln stieg er in den wartenden Wagen.

„Zu meinem Studio, bitte."

Während der Wagen sich in Bewegung setzte, ließ Yoongi seine Gedanken schweifen.

Es war echt ein toller Nachmittag gewesen. Für eine Studentin hatte Val eine überraschend heimelige Wohnung gehabt, auch wenn sie in einem ganz anderen Stil eingerichtet war, als dem, der Yoongi bisher so untergekommen war.

Klar, er hatte keinen Plan von Inneneinrichtung, aber zwischen Asiaten und Europäern gab es scheinbar doch ein paar Unterschiede. Hoffentlich hatte er nicht zu auffällig alles angestarrt.

Mit Val war die Zeit wie im Flug vergangen. Nachdem sie sich in seiner Gegenwart erstmal entspannt hatte, hatte sie ihn nur noch gestichelt und sich mit ihm Wortgefechte geliefert.

Yoongi hatte an diesem Nachmittag mehr mit ihr geredet, als mit seinem Fahrer in zwei Jahren. Irgendetwas an ihrer Art löste in Yoongi das Bedürfnis aus seine eigene Meinung zu äußern, sie zurückzuärgern und noch härter arbeiten zu wollen.

Sie hatte ihm von ihren Ideen bezüglich des Covers erzählt, wodurch er sich beinahe schlecht vorkam, weil er daran heute kaum einen Gedanken verschwendet hatte (er hatte einfach wichtigeres im Kopf gehabt. Wie... Val).

Höchste Zeit daran etwas zu ändern.

Mit einem neuen Schwung Energie stieß er schwungvoll die Autotür auf.

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Unfassbar oder?

Das ich so schnell wieder etwas einigermaßen okay-es (ja, das ist ab heute ein Adjektiv) schreibe- damit hätte ich auch nicht gerechnet :)

Taxi thief -yoongi x oc Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt