Val's POV
Perplex starrte ich erst das kleine Päckchen, das auf meinem Schoß lag an, und, nach dem verstreichen mehrerer Sekunden, schließlich die Person, die es mir gegeben hatte.
Erwartungsvoll lehnte er sich auf seinem Stuhl zurück, die Arme locker verschränkt und die Lippen zu einem amüsierten Schmunzeln verzogen.
Damit hatte ich echt nicht gerechnet, als ich heute morgen aufgewacht war.
Nein, ich hatte an eine Menge anderer Sachen gedacht. An Vieles. Wie zum Beispiel, dass heute der 24. Dezember war. Dass die Semesterferien nun offiziell begannen. Dass ich Weihnachten voraussichtlich allein in meiner Wohnung mit einem mickrigen, spontan gekauften Plastiktannenbaum verbringen, abends kurz mit meiner Familie und Freunden skypen würde, sie mir sagen würden wie sehr sie sich schon darauf freuten mich in weniger als zwei Wochen endlich wiederzusehen, aber ganz sicher nicht hieran.
Dass Yoongi mich anrufen würde, um mich in ein Café unweit von mir Zuhause einzuladen, hatte ich ausnahmsweise nicht kommen sehen.
Und doch saß ich hier, zumal mit einem Geschenk, womit ich überraschenderweise -obwohl doch heute Weihnachten war- am allerwenigsten gerechnet hatte, denn wer war schon hier, um mich zu beschenken?
Mit meinen Freundinnen von der Uni und vom Praktikum hatte ich schon vor Tagen Kleinigkeiten ausgetauscht, die meisten von ihnen fuhren allerdings über die Weihnachtsfeiern weg, um sich mit ihren Familien zu treffen.
Meine Familie war nicht hier, sondern in Deutschland. Und von denen hatte ich ehrlich gesagt auch keine großartigen Präsente erwartet. Am ehesten rechnete ich noch mit einer selbstgebastelten Karte von meiner jüngsten Cousine, die hier vermutlich auch in den nächsten Tagen noch eintrudeln würde.
Aber von Yoongi?
Klar, ich hatte allen Bangtan Boys an meinem letzten Praktikumstag -hauptsächlich als Scherz- feierlich Gutscheine für Panda Express überreicht und ihnen diese zusätzlich als Weihnachtsgeschenke verkauft, worüber sie sich freuten, als hätte ich ihre sehnlichsten Herzenswünsche erfüllt, woraufhin ich fast ein schlechtes Gewissen bekam- aber nur fast.
Verwundert drehte ich das Geschenk in meinen Händen, was meinem Gegenüber ein spöttisches Schnauben entlockte.
„Gibt es in Deutschland etwa keine eingepackten Geschenke? Du hättest mich vorwarnen sollen, dann hätte ich das Geschenkpapier weggelassen."
Ich warf ihm einen gespielt genervten Blick zu und verdrehte die Augen.
„Ha ha. Wie lustig du doch heute bist."
Yoongi grinste darauf nur achselzuckend und nickte Richtung Geschenk.
„Komm schon, spann mich nicht so auf die Folter, ich will wissen, ob es dir gefällt."
Ich war kurz davor ein weiteres Mal die Augen zu verdrehen, hielt dann aber doch inne und widmete mich wieder dem Päckchen, das verheißungsvoll auf meinem Schoß ruhte.
Na schön.
Vorsichtig zupfte ich an dem seidigen Schleifband, was sich überraschend leicht löste. Da war das weiß-graue Papier schon etwas kniffliger. Frustriert knirschte ich mit den Zähnen, als es an einer Ecke einriss, doch schließlich hatte ich auch das hinter mich gebracht und hielt sprachlos einen flachen Gegenstand in den Händen.
Mein Blick schoss zu Yoongi hinüber, der mich nachdenklich beobachtete, bevor ich wieder mein Geschenk anstarrte und mit dem Finger über die glatte Oberfläche strich.
„Wie...? Woher?",flüsterte ich, ohne meinen Blick zu heben.
Yoongi räusperte sich.
„Ähm... Ich hab da so meine Quellen. Sie kommt nächste Woche sowieso raus, also ist es logisch, dass schon produziert wird und alles."
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Taxi thief -yoongi x oc
Fanfiction»Die Tür flog auf und ein junger Mann rauschte ins Zimmer. Er sagte kein Wort, keine Begrüßung, nichts. Das kann doch nicht sein, ist das etwa...? „Yoongi!", rief Namjoon. „Suga.", seufzte Bang PD. „Der Taxi-Dieb.", zischte ich.« So hatte sich Val...