Kapitel 9
Gut gelaunt sassen wir vor dem Fernseher und sahen uns einen Liebesfilm an. Ich gab zu, dass Nate ihn nicht freiwillig schaute, es aber für mich tat.
Wir waren zu dem Schluss gekommen, es zu versuchen, wenn auch so heimlich, dass niemand davon etwas mitbekommen würde. Solange, bis ich irgendwie Emmas Segen erlangen könnte.
Ein starker Arm legte sich um meine Schultern. Ein wenig zaghaft schmiegte ich mich an ihn. Zu dumm, dass gerade der Abspann lief.
„Du musst zu deiner Mutter. Sie macht sich sicher Sorgen um dich"
Böse funkelte ich ihn an. Meine Mutter war das letzte, an das ich gerade denken wollte. „Willst du mich etwa loswerden?" Beleidigt schnappte ich nach Luft. Er grinste. „Würde ich nie. Ich wollte dir auch eigentlich gerade anbieten, dich zu begleiten." Beruhigt sah ich zum ihm auf und schmiegte mich an ihn.
„Noch zwanzig Minuten" hauchte ich und schloss die Augen. Ich hatte mich selten bei jemandem so wohl gefühlt, wie bei Nate. Er strich mir vorsichtig über den Rücken, setzte kleine Küsse auf meinen Nacken. „Wie du willst" Es tat gut, sich keine Sorgen über seine Taten zu machen, auch wenn ich wusste, dass es mit dem Ende des Wochenendes morgen schon wieder ganz anders aussehen würde. Dass ich mich wieder verschliessen würde, um Nate aus dem Weg zu gehen. Es war uns beiden bewusst, deswegen genossen wir die gemeinsame Zeit umso mehr.
◇
„Cassie, es tut mir so leid. Das musst du mir glauben! Bitte verzeih mir. Ich... Es... Ich war so alleine. Dein Dad..." Leise schluchzte meine Mutter, während sie mich ganz fest in ihre Arme zog.
In mir brodelte die Wut, doch mit jeder Sekunde legte sie sich mehr. Bis nur noch ein ganz kleiner Rest vorhanden war. Ich löste mich von ihr. „Erzähl es Dad. Er verdient die Wahrheit." Hastig nickte Mum und zog ihre gerötete Nase hoch. Dann zog sie mich wieder in ihre Arme.
„Ausserdem will ich einen neuen Esstisch"
Forderte ich, und sah aus den Augenwinkeln, dass Nate grinste. Er hatte das ganze Geschehen beobachtet und mir immer wieder aufmunternd zugelächelt.
„Mum?"
„Ja?"
„Das ist Nate. Ein guter Freund"
Sie nickte ihm zu. „Ich bin Cassandras Mum. Olivia Stevens" Wie ein Gentleman nahm Nate ihre Hand. „Ich bin Nathan. Nathan Jones" „Möchtest du mit uns zu Abend essen? Ich könnte eine Pizza bestellen" Schlug Mum sogleich vor. Ich merkte ihr an, dass sie hin und weg von ihm war. Nates Charme konnte einfach niemand standhalten. „Gerne" nahm er ihr Angebot an, woraufhin sie einen Schritt aus der Tür machte und uns an ihr vorbei winkte.
„Ihr könnt ja solange in Cassies Zimmer gehen. Ich rufe euch, wenn die Pizza da ist" Ich nickte ihr noch zu und scheuchte Nate vor mir die Treppe hoch.
„Ich war noch nie bei dir" stellte er fest. „Naja, mein Haus ist nicht ansatzweise so toll, wie eures. Wir sind nun einmal nicht super reich" Er zog bloss die Augenbrauen hoch. Ich deutete auf mein Zimmer und wir betraten es.
Zum Glück hatte ich es gerade erst aufgeräumt. Es war klein, aber gemütlich eingerichtet, schlicht in Weiss gehalten.
Mit dem Schliessen der Tür liess er sich auf mein Bett fallen. Ich setzte mich neben ihn. „Ich weiss, nicht so spektakulär." Ich erhob mich und klaubte die wenige Wäsche vom Boden auf und warf sie in meinen Wäschekorb.
Zwei Hände legten sich um meine Hüfte. Lippen fuhren sanft über meinen Hals und küssten ihn.
„Glaubst du wirklich, ein einfacher Freund würde das machen?" Hauchte er provokativ und streichelte über meine Hüfte, fuhr mit der Hand unter mein Shirt und fing an, an meinem Hals zu saugen.
Ich stöhnte leise. „Meine Mutter wird ihn sehen" protestierte ich, schmiegte mich im gleichen Atemzug an ihn. „Du bist so widersprüchlich, weisst du das?" Murmelte er ein wenig grimmig, nachdem er von meinem Hals abliess. „Wäre es denn so schlimm, wenn sie ihn sehen würde? Eigentlich solltest du dir im Moment alles erlauben können, nachdem was sie sich rausgenommen hat."
Ich schluckte.
Wie Recht er doch hatte. „Von mir aus könnte sie es ja wissen, aber sie ist die grösste Klatschtante und würde es Emma sofort erzählen. Ausserdem will ich nicht, dass sie sich Gedanken über meine sexuellen Aktivitäten macht!"
Nate löste sich von mir. „Kannst du nicht einmal vier scheiss Stunden nicht an Emma denken? Ist es so schwer, sich auf mich zu konzentrieren? Bin ich nicht genug?" Die Frustration in seiner Stimme war nicht zu überhören. Schuldbewusst drehte ich mich um und sah ihn an. Wieso nur war ich immer so bescheuert? Wieso musste ich immer alle unsere guten Momente zerstören?
„Du hast Recht. Ich bin schrecklich aber du solltest niemals glauben, dass das an dir liegt, verstanden? Du bist mehr, als alles was ich mir bisher gewünscht habe. Damit kann ich vielleicht einfach noch nicht so gut umgehen. Ich werde meiner Mutter sagen, dass wir zusammen sind..." Ich stockte. „Das sind wir doch, oder?" Kräftig nickte er. „Aber du darfst nicht böse sein, wenn ich sie darum bitte, dass erstmal für sich zu behalten. Ich werde Emma langsam darauf vorbereiten. Oder..."
Erneut hörte ich auf zu reden, als mir eine Idee kam. „Wie wäre es, wenn wir... naja, so tun, vor den anderen, als würden wir uns gerade erst näher kommen... Dann könnte ich Emma einfach darauf ansprechen..."
„Ich will nur ungern auf Abstand von dir gehen!"
Ich verdrehte die Augen. „Das habe ich doch gar nicht gesagt. Bitte, sei damit einverstanden!" Er schüttelte nur den Kopf. „Du bist unmöglich" ich schlug die Augen nieder. „Aber ich könnte dir niemals etwas abschlagen. Na gut, ich bin dabei.
Unter einer Bedingung."
Er sah mich an, ich nickte. „Wir verbringen die Wochenenden zusammen. Jedes." Strahlend stimmte ich zu und fiel ihm um die Arme. „Danke, danke, danke!"
„PIZZA!" rief da die laute Stimme meiner Mutter.
♤♤♤
▪ Mal wieder ein Kapitel :)
▪ Wie fandet ihr es?
▪ Wer liebt Nate noch so sehr?
▪ L U I S E
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Summer Is Over
Teen FictionSie waren sich einig, dass das ganze nur eine Sommerromanze ist. Sie versucht es geheim zu halten. Er kann sie nicht in Ruhe lassen. Das unglaubliche Cover ist von @pagesofafangirl ♡♡