~Kapitel 14~

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"Wir sind gleich da.", nickte Severus und schlug dem Mann die Tür vor der Nase zu. Hermine stand wie versteinert da, nicht wissend, wie sie darauf reagieren sollte. "Hermine reiß dich zusammen. Du darfst das nicht an dich heranlassen. Du musst so tun, als wäre es dir egal, dass Harry und Ron hier sind.", versuchte Severus sie zur Vernunft zu bringen. "Wie soll ich das denn bitte machen Professor?", fragte Hermine verzweifelt und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.

"Zunächst einmal bin ich für dich außerhalb der Schule Severus. Stell dir einfach Personen die du hasst an deren Stelle vor und schau sie nicht zu oft und zu lange an. Du schaffst das.", ermutigte der schwarzhaarige Todesser sie. Hermine atmete ein paar Mal tief durch und nickte dann. "Okay.", murmelte Hermine und atmete zittrig aus. Als sie den Türknauf drehen wollte, bemerkte sie, dass ihre Finger ebenfalls zittrig waren. "Hermine es wir alles gut.", beruhigte Severus sie und legte ihr seine Hand auf ihre Schulter.

Hermine riss sich zusammen und öffnete die Tür. Gemeinsam mit Snape hasteten sie den Weg zu dem Saal, in den sie kommen sollten, entlang und Hermine hoffte inständig, dass ihre Jungs wohlauf waren. Jetzt wurde Hermine auch klar, warum sie Harry und Ron mit dem Spiegelzauber nicht erreicht hatte. Sie waren von Greifern gefangen genommen worden und hatten die Glasscherbe versteckt. Waren sie verletzt? Hermine wollte rennen. Sie wollte zu ihren Freunden rennen und sie befreien, sie in die Arme schließen. Severus tat ihr den Gefallen und gemeinsam rannten sie zu dem Saal.

Als Hermine den Saal betrat standen mehrere Todesser um zwei auf den Boden knieende Personen. Die Malfoy Familie standen etwas abseits. Als Lucius sie sah, was Hermine froh, dass Blicke nicht töten konnten. Sie konnte nicht erkennen welche Personen es waren, die vor ihr festgehalten wurden. Jedoch erkannte sie Bellatrix, die Hexe, die Harrys Paten Sirius Black getötet hatte. Pure Verachtung schäumte in Hermine auf, die sie aber schnell wieder herunterschluckte.

"Ah da sind ja unsere Gäste.", zwitscherte sie mit ihrer grässlichen, hohen Stimme. Hermine erschauderte, was Severus zu bemerken schien. Er legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter, während sie auf die Hexe mit den langen, schwarzen, lockigen Haaren zuliefen. Draco wurde in der Zwischenzeit zu seiner Tante gerufen und sollte ihr sagen, ob es sich wirklich um den Auserwählten und dessen besten Freund handelte. Draco sah blass und erschöpft aus. Am liebsten wäre Hermine auf ihn zugelaufen und hätte ihn umarmt, doch sie blieb bei Severus stehen.

"Ich bin mir nicht sicher.", murmelte Draco. Lucius kam auf seinen Sohn zu und packte ihm am Nacken, in der anderen Hand immer noch das Weinglas. Der Blonde zuckte kurz zusammen und senkte seinen Blick. "Sieh genau hin. Wenn wir diejenigen sind, die Potter dem dunklen Lord aushändigen, dann wird sich alles für uns ändern.", flüsterte Lucius seinem Sohn zu. "Wir wollen mal nicht vergessen, wer ihn gefangen hat.", zischte eine Stimme im Hintergrund. "Ich muss mir das nicht gefallen lassen! Nicht in meinem eigenen Haus!", schrie Lucius wütend und Draco schloss die Augen. Narcissa kam auf ihren Mann zu und flüsterte seinen Namen und zog ihren Mann von ihrem Sohn weg.

"Sein nicht schüchtern Süßer. Komm her.", grinste Bellatrix und zog ihren Neffen auf Höhe des Jungen, der Harry darstellen sollte. Jetzt, da sich die umstehenden Todesser verteilt hatten konnte die Gryffindor die Zauberer sehen. Ron, der mittlerweile wieder auf seinen Füßen stand und von einem Todesser einen Zauberstab an die Kehle gehalten bekommen hatte. Wenn Ron schon hier war, dann war die knieende Person definitiv Harry. Angst breitete sich in ihr aus und Hermine hoffte, dass Draco ihn nicht verriet. Ron starrte sie angewidert an, was Hermine erst stutzen ließ. Doch dann fiel ihr ein, dass die Hand, die auf ihrer Schulter lag, zu Severus gehörte.

"Was ist mit seinem Gesicht?", fragte Draco und starrte in Harrys nicht geschwollenes Auge. "Ja, was ist mit seinem Gesicht?", fragte Bellatrix und zog stärker an Harrys schwarzen Haaren. "Ich bin mir nicht sicher.", widerholte Draco sich und trat zurück. Er warf Hermine einen kurzen Blick zu, den sie dankbar erwiderte. "Granger! Komm her!", befahl nun Bellatrix. Hermine, die noch einen kurzen Blick zu Severus warf, ging zögerlich auf die schwarzhaarige Hexe zu. Sie kniete sich zu Harry herunter und legte ihre linke Hand an sein geschwollenes Gesicht. Es war auf jeden Fall Harry, doch das konnte sie nicht sagen.

"Das ist nicht Harry.", log sie und hoffte inständig, dass man ihr glaubte. Denn wenn nicht, dann war sie tot. Die brünette Hexe hatte keine Ahnung wie sie sich verhalten sollte, denn sie hatten nicht besprochen wie sie sich verhalten, wenn Hermine auf ihre Freunde treffen sollte. Das Mädchen hatte damit gerechnet, dass dieses Szenario nie eintreten würde.

"Aber das da ist doch der Blutsverräter Weasley nicht war Granger?", fragte Bellatrix und ließ von Harry ab. Wie sollte Hermine bloß antworten? Wenn sie 'Ja' sagen würde, dann würde Ron sterben. Wenn sie 'Nein' sagen würde, dann würden Harry und Ron sterben. Sie wollte nun wirklich nicht das Ron starb, aber Harry war der einzige, der Voldemort besiegen konnte. Die Zaubererwelt brauchte Harry Potter.

"Ja, er ist es.", flüsterte Hermine und sah auf den Boden. Sie konnte förmlich spüren, wie die anklagenden, enttäuschten und fassungslosen Blicke von Ron und Harry sie durchbohrten. "Dann tu es!", rief Dracos Tante aufgeregt und ihre Augen blitzten. Hermine versuchte sich dumm zu stellen, in der Hoffnung, dass Ron trotz ihrer Aussage leben konnte. "Was soll ich ihm machen?", fragte sie, als hätte sie wirklich keine Ahnung.

Bellatrix starrte Hermine mit ihren kalten, verrückten Augen an, als wäre Hermine nicht mehr ganz bei Trost. "Wie was sollst du mit ihm machen?", fragte sie und brach in hysterisches Lachen aus. Harry und Ron sahen Hermine mit einem hilfesuchenden Blick an, doch Hermine konnte nur unauffällig und hilflos mit den Schultern zucken. Draco und Snape sahen sie mitleidig an, als würden sie ahnen was die verrückte Hexe vor hatte. Bellatrix hatte sich inzwischen wieder beruhigt und grinste Hermine psychopathisch an.

"Töte ihn!"

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On The Dark Side~Dramione Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt