On The Dark Side~Dramione

~Kapitel 13~

Leise vor sich hin summend versteckte Hermine das kleine Büchlein wieder unter ihrem Kopfkissen. Dort schrieb sie alles nieder, was an einem Tag geschehen war. Wie ein Tagebuch, nur dass sie es nicht so nennen wollte. Sie schrieb es auch nur auf, weil sie dachte, dass sie es noch einmal brauchen würde. Zwar schaffte sie es nicht jeden Tag etwas in das Büchlein zu schreiben, doch am nächsten Tag war es das Erste was Hermine tat.

Sie schielte zu dem Buch 'Die Geschichte Hogwarts'. Es war eines ihrer Lieblingsbücher und sie kämpfte gegen die Versuchung an zu lesen. Denn eigentlich musste sie herrausfinden, warum sie Harry und Ron mit den Spiegelzauber nicht erreichen konnte. Sie hatte es mehrere Male versucht, doch es hatte nicht geklappt. Erst dachte sie, sie habe einen Fehler gemacht, doch das konnte sie beim dritten Versuch ausschließen.

Gerade als sie von ihrem Doppelbett erhoben hatte, klopfte es an der Tür und Hermine hoffte, dass es eine bestimmte Person war. Doch als sie die Tür öffnete wurde sie sowohl enttäuscht als auch überrascht. Denn vor ihr stand niemand geringerer als Severus Snape.

"Professor? W-was machen Sie hier?", fragte Hermine ihre Unsicherheit verbergend. Snape war ihr immer unheimlich gewesen, besonders, als sie noch kleiner war. Doch je älter sie wurde, desto mehr Mitleid hatte sie mit dem Zauberer. Er war immer allein und schien niemanden zu haben.

"Ich muss mit Ihnen reden. Draco schickt mich.", grummelte er mit tiefer Stimme und betrat ohne Aufforderung das Zimmer. Als Snape diesen Namen sagte, machte ihr Herz ungewollt einen kleinen Hüpfer. "Okay. Ähm...worum geht es?", fragte Hermine. Sie verschränkte unsicher ihre Arme vor der Brust. Sie wusste nicht so recht, wie sie sich verhalten sollte. Snape drehte sich zu ihr um und hatte einen Gesichtsausdruck, den sie noch nie bei ihm gesehen hatte. Er sah verletzt aus.

"Als ich Lily zum ersten Mal traf, da wurde sie von ihrer Schwester beschimpft. Ich verzauberte einen Grashalm zu einem Vogel, der auf ihre Hand flog. Sie lächelte und ab da wusste ich es. Ich liebte Lily Potter. Ich sagte ihr, dass ihre Schwester nur neidisch sei, weil Lily etwas besonderes war und ihre Schwester nicht. Sie meinte darauf, dass es gemein sei. Sie hatte so ein gutes Herz.

Als wir nach Hogwarts kamen, kam sie nach Gryffindor und ich nach Slytherin. Und da lernte sie James Potter kennen. Ich weiß noch genau wie sehr es mich verletzt hatte, dass nun er sie zum Lachen brachte und nicht ich. Ich versuchte nett zu ihr zu sein, wann immer es mir möglich war.

Dumbledore sagte mir, als ich schon länger Lehrer in Hogwarts war, dass sich die Prophezeiung nicht auf eine Frau bezog, sondern auf einen Jungen, der im Juli geboren worden ist. Ich bat Dumbledore, dass er Lily verstecken sollte, da Voldemort sie töten würde. Dumbledore fragte mich, was ich ihm dafür geben könne. Ich versprach ihm alles, wenn nur Lily und ihre Familie in Sicherheit wären. Doch er hielt sein Versprechen nicht. Voldemort fand die Potters und brachte sie um. Ich stellte Dumbledore zur Rede, doch er meinte nur, dass Lily und James der falschen Person vertraut hätten. Ich bat deinen ehemaligen Schulleiter es niemanden zu sagen. Nie das beste von mir zu offenbaren,denn ich versprach jeden Tag mein Leben für das von Harry zu riskieren.

Als der Fluch von dem Horkrux, der sich in dem Ring befand, Dumbledore befiel, blieb ihm maximal noch ein Jahr. Er bat mich darum, dass ich ihn töten solle und nicht Draco. Er wollte damit bezwecken, dass Voldemort mir komplett vertraut und es hatte funktioniert. Bevor Dumbledore starb sagte er mir etwas über Harry. Denn als Voldemoet nach Godrics Hollow kam um die Potters zu töten, spaltete sich ein Teil einer Seele ab und hängte sich an Harry. Deswegen kann dein Freund mit Schlangen sprechen und in Lord Voldemorts Geist blicken. Ein Teil von Voldemort lebt in Harry. Die Hirschkuh im Wald, wo Harry das Schwert Gryffindors sah. Es war mein Patronus. Ich habe immer alles getan um Harry zu beschützen, das musst du mir glauben Hermine.", gestand Snape.

Mit vor Schock geweiteten Augen starrte Hermine ihren Lehrer an. Sie hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit. Sie hatte damit gerechnet, dass es um ihr Kommen ging und was sie dazu gebracht hatte, dass sie hier her kam. Aber das? So einen Gefühlsausbruch hatte sie definitiv nicht erwartet. Doch als sie das Gesagte von Snape noch einmal analysierte, lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken.

"Das bedeutet Harry muss sterben?", fragte Hermine ungläubig und mit erstickter Stimme, hoffend, dass sie sich irrte. "Ja. Und Voldemort selbst muss es tun. Das ist entscheidend. Zumindest hat das Dumbledore gesagt.", stimmte er dem Mädchen zu. Hermine war mehr als nur verwirrt. All das erklärte alles, was Snape für sie und ihre Freunde getan hatte. Im ersten Jahr hatte er Harrys Besen nicht verflucht und einen Gegenfluch gemurmelt. Es erklärte warum er sie im dritten Jahr vor Lupin beschützt hatte.

Unendliche Dankbarkeit durchströmte Hermine. Sie wusste zwar nicht, was sie dazu brachte, aber sie ging auf den älteren Mann zu. Sie schloss diesen in ihre Arme und Snape erwiderte diese überrascht. Als sie sich aus ihrer Umarmung gelöst hatten, lächelte Hermine vorsichtig. Gerade als Snape ein schiefes Lächeln erwiderte klopfte es an ihrer Tür. Warum klopfte immer jeder in den unpassendsten Momenten an ihrer Tür?

Hermine schritt leicht genervt zu der dunklen Tür. Als sie diese öffnete, stand ein Mann mittleren alters in einer Robe der Todesser vor ihrer Tür. "Kann ich helfen?", fragte Hermine nicht gerade freundlich, aber das war ihr im Moment egal. "Ms. Lestrange schickt mich, damit ich sie Beide hole.", erklärte er Hermine sein Anliegen. "Okay und worum geht es?", fragte Snape kühl, der sich zu Hermine gesellt hatte. "Sie sollen die Identität von zwei Personen bestätigen.", murmelte er und senkte seinen Blick. Er schien eingeschüchtert von dem großen Mann, was sie ihm aber nicht verübeln konnte. "Und wer sollen diese zwei Personen sein?", fragte Hermine desinteressiert. Sie wollte nicht weg, denn sie hatte noch so viele Fragen an ihren ehemaligen Zaubertranklehrer.

"Potter und Weasley."

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