Von der Kälte eingehüllt, verfolgt von Schatten ohne jegliche Chance zu entkommen.
Gefangen in der Dunkelheit.
Alleine und ziellos kämpft sich die junge Frau durch den Schneesturm.
Kalter Wind peitschte ihr entgegen. Raubte ihr den Atem.
Schnee unter ihren Füßen, so tief das ihre kleine Gestalt darin zu versinken drohte.
Dennoch wirkte sie, als würde sie über den kalten Tod schweben.
Ihre braunen Haare bewegten sich im Rhythmus des Windes.
Ihr zierlicher Körper, bedeckt von wenigen Stofffetzen, die ihre einstige Funktion nur schwer erahnen ließen.
Ihre eisblauen Augen huschten über die Landschaft. Sie schienen etwas bestimmtes zu suchen, doch in Wahrheit sah sie nichts als schwarz.
Ihre Schritte wurden schneller, immer schneller.
Auf der Flucht vor ihren Verfolgern, auf der Flucht vor dem Bösen.
Ihr Zeitgefühl hatte sie bereits vor Stunden verloren.
Schnee wurde zu Eis.
Sie spürte die leichten Bewegungen des Wassers unter ihr.
Sie spürte die Vibrationen des Eises. Sie hatten ihr das Augenlicht genommen, ihr ihre Stimme geraubt. Doch sie hatten ihre Fähigkeit nicht nehmen können, nein sie hatten sie stärker gemacht.
Geleitet vom Fluss des Wasser setzte sie ihren Weg auf dem See fort, sie spürte die Kraft die sich in ihm verbarg. Spürte das Böse, das tief unter ihr lag.
Sie musste sich beeilen, bevor es zu spät war. Bevor sie sie endgültig finden würden.
Ganz in der Nähe würde sie sicher sein, das spürte sie.
Schritt für Schritt tanze sie über den See, gefolgt von Schneeflocken die um sie herum schwirrten, so als wären sie eins.
Fast schon magisch trugen ihre Füße sie, ohne Geräusche, ohne jegliche Spuren zu hinterlassen, übers Eis.
Es wirkte fast so als wäre sie ein Geist.
Ein Geist der auf seinen Weg ins Licht die Freiheit suchte.
Doch sie war kein Geist, sie war ein Mensch von Fleisch und Blut.
Sie lauschte dem Wind jedem noch so kleinen Geräusch. Der Wind er sprach zu ihr, zeigte ihr den Weg.
Sie ließ das Eis, das vertraute Fließen des Wassers hinter sich.
Ihr Weg führte sie weiter.
Gleich würde sie da sein.
Gleich würde sie die Toren Howarts' erreichen.
Gleich würde sie vorerst in Sicherheit sein.
Der Pulverschnee unter ihren nackten Füßen wich einem Gemisch aus Stein und Eis.
Nur noch wenige Zentimeter trennten die junge Frau von dem hölzernen Eingangstor.
Die zarte Gestalt streckte ihre Hand aus, wollte das alte Holz und dessen Kraft spüren, die von ihm ausging. Kaum hatte sie das Tor berührt, gab dieses nach und gewährte ihr den Eintritt in das alte Gemäuer.
Unerwartete Wärme schlug ihr entgehen. Wärme, die sie schon lang nicht mehr gespürt hatte. Eine Wärme, die fremd geworden war.
Leise und vorsichtig setzte sie einen Fuß vor den anderen. Getrieben von der Wärme die sie umgab, ließ sie sich leiten.
Obwohl sie durchnässt war, hinterließ sie keine Wasserlachen, als sie durch die Flure Hogwarts' irrte.
Ihre nassen Füße schwebten leise über den Steinboden.
Ihre Haut brannte. Zu lange war sie der Dunkelheit und der Kälte ausgesetzt. Wie lange wusste sie nicht. Zu lange war es her, vielleicht Wochen, Monate oder sogar Jahre.
Ein plötzlich aufkommender warmer Wind ließ sie erstarren.
Die Stille die sie bis vor ein paar Sekunden vernommen hatte war erloschen und hatte einem gedämpften Getuschel Platz gemacht.
Sie spürte die Tür, das alte Holz, das sie von ihr und dem hinter Dahinter trennte.
Sie spürte die Energie, die von den ganzen Menschen ausging.
Sie roch das Essen, das ihr in die Nase stieg.
Essen, das sie schon lange nicht mehr zu sich genommen hatte.
Instinktiv war die junge Frau einen Schritt nach hinten getreten, als ein zarter Lufthauch ihre Wange striff. Gerade noch rechtzeitig, denn die Tür vor der sie bis eben noch gestanden hatte, wurde schlagartig aufgerissen. Die Schüler, die bis vor ein paar Sekunden noch freudig getuschelt hatten wurden still. Andere hingegen keuchten oder schrien erschrocken auf.
Ihre braunen Haare waren durchnässt, an einigen Strähnen haftete Eis.
Ihre Haut hingegen blau und fahl von der Kälte, ihre Adern ragten deutlich unter der weißen, eiskalten Haut hervor.
Ihr weißes Kleid hing in Fetzen an ihrem dünnen, abgemagert Körper und bedeckte nur das nötigste.
Sie musste ein erschreckendes Bild abgeben, das wusste sie.
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THE DARK INSIDE US || SeverusSnape
Hayran KurguDie Liebe ist der Schlüssel. Eine Liebe so rein, ehrlich und unendlich. Die Liebe zwischen einem schwarzen Mann und der Frau, die den Namen der weißen Rose trägt.