Kapitel 19 - Betrogen?

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Cleo, Alec und ich drängten uns an die tanzende Menge vorbei. »Sieht ihr?Mir kann kein Türsteher widerstehen«, sagte Cleo stolz.

Ich sah wie Alec ihr ein Kuss auf die Wange gab. Ach wie süß. Wir setzten uns auf einem Ledersofa. Ich wollte echt nicht wissen was man hier schon alles gemacht hat.

»Wollt ihr was trinken?«, fragte Alec uns. Wir nickten. »Er ist echt total hot oder?«, sagte oder besser gesagt schrie Cleo als Alec weg war.

»Ja schon.« Sie lächelte mich an. Als Alec wieder kam nahmen wir ihm die Drinks ab und stießen an. 

»Auf einen schönen Abend«, sagte Alec und schaute Cleo tief in die Augen. Das war wohl der Zeitpunkt um eine Fliege zu machen.

Ich stand auf und tanzte. Forever alone. Was war in diesem Drink drinne? Gott. Ich tanzte 5 Songs durch bis ich mich erschöpft auf einen Barhocker niederließ. 

Ich schaute mich um. Jedoch konnte ich weder Cleo noch Alec finden. Na Prost Mahlzeit. Die beiden machten wohl unerlaubte Sachen. 

Nein ich wollte jetzt kein Kopfkino haben. Bitte. »1 Drink«, sagte ich zu dem Barkeeper. »Zwei.«

Ich schaute mich um und sah Mike. Er setzte mich neben mir. Lieber Gott im Himmel. Dieser Junge war ein Parasit. Er gab mir den Drink und ich trank alles in einem Zug aus.

Um dieses Gespräch zu überleben musste ich zu härteren Mitteln greifen. »Was willst du Mike?«
»Ich wollte mich entschuldigen, wegen du weißt schon.«

»Ist das dein ernst?«

Er schaute auf meinen Drink. »Nochmal zwei«, sagte er zu dem Mann. Ich verdrehte die Augen und wartete auf eine Antwort. 

»Ja ich war nur total sauer. Kann nicht wieder alles so sein wie früher?«
Ich weiß ja nicht ob er selber Drogen nimmt aber hat er vergessen was alles zwischen uns passiert ist?

Ich schüttlete den Kopf und schaute mich hilfesuchend nach Cleo und Alec um. Man die konnten mich doch nicht alleine lassen. 

Als ich mich wieder umdrehte hielt Mike mir den Drink hin. »Dann wenigstens Freunde?«

Ich schüttlete erneut den Kopf und trank den Drink. Mike lächelte. »Du wirst schon sehen«, sagte er und lachte.

Plötzlich sah ich Mike doppelt. Ich rieb mir den Kopf. Mike hielt mich fest und mir wurde schwarz vor Augen.

— - — - — - Am nächsten Morgen— - — - — — - — -

Mit einem pochendem Kopf wachte ich auf. Mir tat alles weh. Blinzelnd öffnete ich meine Augen. Erschrocken stellte ich fest, dass ich nicht in meinem Bett war.

Ich blickte auf. Das Zimmer kannte ich nur zu gut. Ich fing an zu zittern. Wieso um alles in der Welt war ich bei Mike?

Ich schlug die Bettdecke weg. Ich hatte nur Unterwäsche an. Himmel. Bitte nicht. Bitte lass das alles nur ein schlimmer Albtraum sein. Mir entfuhr ein schluchzen. Schnell hielt ich mir die Hand vor dem Mund.

Die Tür ging auf und Mike kam ins Zimmer. Er war nackt und hatte nur ein Handtuch um seinen Körper gewickelt. Was habe ich getan? Was habe ich bloß getan?

»Prinzessin nicht weinen. Wir hatten kein Sex.«
Nicht? »Warum bin ich hier! Sag mir warum ich hier bin!«

»Naja du wurdest Ohnmächtig und ich habe dich mit zu mir gebracht.«

Das erklärt aber immer noch nicht warum ich nur in Unterwäsche war. Moment mal. »Hast du mir etwa K.O Tropfen in meinen Drink getan?«

Er lachte. »Sorry Prinzessin, ich musste dich ausziehen um ein paar Fotos von dir zu machen. Ist nur ein Druckmittel keine Sorge. Wenn du jemanden von den Drogen erzählst, stelle ich sie ins Netz.«

Die Worte wiederholten sich in meinen Kopf. »Du bist so ein kranker! So ein krankes kleines mieses dreckiges Arschloch! Wie kannst du es wagen mich anzufassen? Wie kannst du es wagen mich auszuziehen? Das gibt eine Anzeige!«

Er hob die Braue. »Es gibt keinerlei Beweise Prinzessin. Aber wieso gleich so aggressiv? Du willst doch nicht, dass ich die Bilder deinem kleinen Freund schicke oder?«

Habe ich da etwa richtig gehört. Ich war in einem falschen Film. Das konnte nicht real sein. Ich will aufwachen. Bitte. Bitte. Bitte.

»Aber es ist lustig, also wir sehen mal was James davon hält, dass du mit mir angeblich geschlafen hast.«

»Das kannst du nicht machen man!«
»Und wie ich das kann. Siehst du? Schon erledigt.«

Ich hob meine Klamotten auf, zog sie an und rannte an ihn vorbei. 

Meine Tasche war noch in der Disco. Mit meinem Handy. James. Ich musste James sofort alles erklären. Mir war es jetzt scheiß egal ob die Bilder ins Netz landen oder nicht. Ich will James nicht verlieren. Cleo muss meine Tasche haben.

Mir flossen Tränen über die Wangen und plötzlich hatte ich keine Kraft mehr zu laufen. Mike ist gestört. Da war ich mir sicher. Er ist krank im Kopf. Ich fiel auf die Knie. 

»JESSY!« Ich blickte auf. Cleo kam zu mir gerannt. »Cleo ich brauche meine Tasche! Meine Tasche wo ist sie?«

»Ich habe sie nicht! Wo warst du? Und wie siehst du überhaupt aus?«
Ich vergrub meine Hände über mein Gesicht und fing an zu weinen.

Cleo legte ihre Hand auf meine Schulter. »Jessy?«, flüsterte sie. ich blickte auf und sie umarmte mich. »Alles gut. Erzähl mir was passiert ist.«

Und genau das tat ich dann auch. Angefangen bei dem Drogenhandel bis zu den Unterwäsche Fotos und James.

»Ach du scheiße. Mike soll all das getan haben?«
Ich nickte und stand auf. »Du musst ihn anzeigen.«

»Ich möchte mit James sprechen, bitte.. ich - ich muss ihm alles erklären.«

Sie gab mir ihr Handy und ging ein paar Schritte weiter zurück. Mit zitterten Händen tippte ich seine Nummer ein.

»Cleo? Wieso geht Jessy nicht an ihr Handy!?«
»James, ich bin’s Jessy.«

»Sag mal willst du mich verarschen? Da bin ich ein paar Tage weg und du hast Sex mit Mike!?«, er klang verletzt und enttäuscht.

»Nein James bitte hör mir zu es ist nicht so wie du denkst.«

Wie oft hört man diesen Satz? ‘Es ist nicht so wie du denkst‘. Jeder andere würde auflegen oder einen für bescheuert erklären.

James jedoch blieb dran. »Ich höre.«
Ich atmete tief ein.

»Letztens habe ich Mike im Park gesehen wie er Drogen verkauft hat und er hat mir K.O Tropfen gestern Abend gegeben und hat mich ausgezogen und Bilder gemacht. Er hat gesagt, wenn ich das jemand mit den Drogen erzähle sind die Bilder im Netz.

Und er hat sie dir geschickt damit wir beide Stress haben und ich ihn beleidigt habe aber James hör mir bitte zu mir ist es scheiß egal ob die Bilder ins Netz kommen aber bitte verlass mich nicht James, bitte.«

Als ich aufgehört habe zu sprechen, sagte keiner etwas von uns. Ich wischte mir meine haare vom Gesicht weg und stand da. 

»Ist das wahr?«
»Ja es ist wahr James! Ich würde dich niemals anlügen.«

»Er hat dich ausgezogen und Fotos gemacht?«
»Ja!«

»Ich sitze schon im Zug. Ich habe mir Sorgen gemacht, weil du nicht ans Handy gegangen bist. Ich.. ich bin gleich bei dir Fruchtzwerg.«

Mit diesen Worten legte er auf. Cleo kam zu mir und nahm mich in die Arme. Ich liebe dich James. Ich liebe dich so sehr. Bitte lass es mit uns nicht vorbei sein..

PromiseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt