Kapitel 38 - Lauter Idioten

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Jessy's Sicht

Gott das kann doch alles nicht wirklich wahr sein. Es ist ja schon schlimm genug das ich im Knast bin, aber noch schlimmer ist, dass ich eine Zelle neben Mike habe.

Ich saß auf dem kalten Boden, angelehnt an der harten Wand. Ich schloss meine Augen, weil ich Mike's Stimme nicht mehr ertrug. Ich hoffe nur, dass die Anhörung gleich anfangen wird.

Ich bekomme einen Anwalt zugestellt. Ich brauche ihn ja nicht einmal. Das alles war nur Dylans Schuld. Alles! Ich meine ich bereue nichts, was ich getan habe und wo ich auch noch Spaß hatte.

Es war lustig und cool mit ihm Pokern zu gehen aber er hätte mir einfach von Anfang an die Wahrheit erzählen sollen. »Wann geht deine Anhörung los, Prinzessin?«

»Gleich«, sagte ich knapp und schloss wieder meine Augen. Ich versuchte Ruhe zu finden doch sie wurde von seinem Lachen gestört.

»Weißt du was witzig ist?« Ich zuckte die Schultern, auch wenn er es nicht sehen konnte. Ich wollte ihm nicht antworten. Doch das störte Mike nicht im geringsten.

»Ich werde Morgen entlassen.«

Mit einem Ruck schlug ich meine Augen wieder auf. »Bitte was?«

»Du hast richtig gehört Prinzessin, schon Morgen ist Mike back. Erzähl mir doch was alles in der zwischen Zeit passiert ist. Wie geht es meiner kleinen Schlampe Cleo?«

Ich weiß, dass es viele Bezeichnungen für so jemanden wie Mike gab aber mir viel nur eine ein. Er war schlicht und ergreifend ein Arschloch. Mit einem lauten Knall schlug ich meinen Kopf nach hinten.

Schmerzhaft. Fängt der ganze Terror den wieder von vorne an?
»Sie hat nen neuen Mike, find dich damit ab.«

»War ja klar, dass die sich direkt nen neuen krallt. Aber ich habe ja noch dich oder bist du immer noch mit diesem Waschlappen zusammen?«

»Der einzige Waschlappen bist du.«
»Du bist nicht wirklich cool, Prinzessin.«

»Du warst es nie, Mike.«

Plötzlich wurde unser Gespräch unterbrochen, als sich eine Polizistin räusperte. Ich schaute hoch und stand mühsam auf.

»Ihre Anhörung fängt in einer Stunde an. So lange können sie mit Dylan und den Anwalt sprechen.«

Erleichtert ging ich aus der Zelle. »Viel Glück Prinzessin.« Mike zwinkerte mir zu und ich verdrehte meine Augen.

Als ich aus der Polizeiwache raus war, standen Lisa, James und der Anwalt da. Meine Schritte wurden immer schneller und ich fiel James in die Arme.

Er streichelte mir langsam über meinen Kopf und drückte mich an sich. »Es tut mir alles so leid«, flüsterte ich.

»Alles ist Dylans oder soll ich lieber sagen Blaik's Schuld.« Ich löste mich aus der Umarmung und folgte James Blick. Gegenüber der Straße war Dylan mit seiner Mum und einen Anwalt.

Ich schaute unseren Anwalt an. Er lächelte mir zu und hielt mir die Hand hin. »Ich bin Mr Lankfort, du musst mir gleich deine Sicht des ganzen Geschehens erzählen.«

Langsam nahm ich seine Hand und nickte.

James Sicht

»Okay Fruchtzwerg, viel Glück.«

Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn und lies sie los. »Warte James, bevor ich gehe, Mike wird morgen wieder frei gelassen.«

Ich merkte, wie mein Kiefer sich anspannte. Die Türen schlossen sich und ich lies mich zurück auf meinem Stuhl fallen. Menschen machen echt nur Probleme.

Cleo hat fast Tuba ertränkt, Mike hat meinem Mädchen K.O Tropfen gegeben, Toby ist einfach nur Schwanzgesteuert, mein Vater hätte Jessy und mich fast auseinander gebracht und Dylan ist im Zeugenschutz Programm, weil ihn Hacker heimsuchen.

Manchmal glaube ich einfach nur mein Leben ist ein schlechter Scherz. Aber auch, wenn es so viele Idioten auf dieser Welt gibt, sind manche Menschen immer für einen da.

Diese einen Menschen für die es sich einfach lohnt alles schlechte auf dieser Welt zu vergessen. Diese Menschen, die dir zeigen, dass das Leben lebenswert ist.

Genau deswegen bin ich einfach nur so dankbar, dass ich Jessy kennenlernen durfte.

Ich kann mich so glücklich schätzen sie zu haben. Jetzt gerade hoffe ich nur das alles gut laufen wird. Irgendwie hielt ich es nicht mehr auf diesen kleinen harten Stuhl aus, deswegen stand ich auf und ging aus dem Gebäude.

Ich brauchte Ablenkung also rief ich Big P an und fragte ihn über den neusten Stand beim Football aus. Nach einer Zeit bemerkte ich, dass ich ihn nicht mehr los wurde also sagte ich das der Empfang schlecht ist und legte auf.

Grinsend schüttelte ich meinen Kopf. Ich schaute auf den Display. Halb 6. Eigentlich sollten sie so langsam wieder raus kommen.

Genau im selben Moment öffneten sich die Türen und sie kamen alle raus. Als ich mein Mädchen entdeckte, wie sie weinend auf mich zu kam, zerbrach es mir das Herz.

PromiseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt