Kapitel 37 - Das Wiedersehen.

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»Es ist Zeit für die Wahrheit.«

Ich spielte mit einer Haarsträhne während ich ihn fragend ansah. Er schaute mir nicht in die Augen. Stattdessen tippte er ständig etwas am Pc ein. 

»Okay?«

Er hielt inne und ging zur Tür um sie zu schließen. »Du musst mir schwören es keinem zu sagen, auch nicht James.«

Ich wurde stutzig. Ich erzähle James immer alles. Wäre es nicht so etwas wie Betrug wenn ich ihm nicht die Wahrheit sagen würde?

»Schwör es Jessy.«

Ich nickte unsicher. Dylan holte einmal tief Luft. 

»Ich bin im Zeugenschutz Programm. Mein richtiger Name ist Blaik Jones. Ich hacke ziemlich gerne wie du weißt, aber vor einen Monat habe ich mich in eine ziemlich missliche Lage gebracht.

Ich habe mit anderen Hackern gedealt. Sie brauchten Informationen, die ich hatte. Und sie hatten Dateien die ich brauchte. Als der Tausch stattfand wollte ich jedoch nicht das jemand diese Informationen bekam.

Also nahm ich die Daten und ging aus dem Tausch raus. Seit dem sind sie hinter mir her. Deswegen darf ich nicht auffallen. Ich darf in keinen Zeitungen stehen, und Pokern sollte ich auch nicht.

Aber ich liebe es zu Pokern, deswegen gehe ich das Risiko liebend gerne ein. Ich sollte keine Ausweise fälschen und ich sollte mit dem hacken aufhören, ich weiß.

Aber ich kann einfach nicht. Es gehört zu mir. Ich weiß nicht ob du jetzt noch etwas mit mir zutun haben möchtest aber das hier ist die Wahrheit.«

Ich starrte ihn ungläubig an. Ich weiß nicht wie lange ich ihn anstarrte. 

»Und du erwartest jetzt von mir das ich nichts davon irgendjemanden erzähle Dylan? Oder Blaik wie auch immer.«

Meine Gesichtsausdruck blieb kalt und ich stand auf. Eine Hand schloss sich Blitzschnell um mein Handgelenk. »Jessy warte. Ich erwarte es nicht von dir. Es ist deine Entscheidung.«

Ich riss mich los. »Ich wünschte du hättest mir das nie gesagt.«

»Pass auf was du da sagst.«

»Ich habe schon alles gesagt.« Langsam drehte ich mich um und schloss die Tür. Ich rannte die Treppen nach unten. Nachdem ich aus der Haustür rannte, knallte ich gegen jemanden. »Man pass doch auf!«

»Jessy ich bin es.«

»Hä James was machst du den hier?«, ich rieb mir meine Nase.

»Ich wollte sehen wie es dir geht.«

Ich zog eine Braue nach oben. »Okay ich wollte dich sehen.« Ich musste ein wenig Grinsen und umarmte James. Irgendwie fühlte ich mich blöd.

Wenn James irgendwann die Wahrheit herausfindet bin ich geliefert. Aber ich konnte Dylan alias Blaik doch nicht verraten. Man Jessy du musst echt aufhören es jeder Person auf dieser Erde recht zu machen!

»Also?«

Ich löste mich von der Umarmung und brachte nur ein ‘Hm?‘ heraus. »Sollen wir ins Kino?«
Ich schaute auf den Boden. »Klar.«

Er verschränkte seine Arme. »Was ist los?« »Nichts, ich habe nur Hunger.«

James lachte und ich war froh das er es mir abkaufte. »In welchen Film den?«
»Who am I?«

»Ist das nicht dieser Hacker Film?«

James nickte. »Nicht gut?« Ich schüttelte meinen Kopf. So gut es James mit dem Kino auch meinte aber von Hackern hatte ich erst einmal genug. Man siehe Dylan.

»Okay lass uns erst mal nach Hause und dann sehen wir weiter okay?«

»Okay.« Ich nahm seine Hand und wir liefen nach Hause. Plötzlich blieb James abrupt stehen und zog mich ein Stückchen hinter sich.

Ich stellte mich auf die Zehnspitzen und schaute über seine Schultern, was dort los war. Ein Polizeiwagen stand auf der Straße und zwei Polizisten hämmerten wie wild gegen die Tür.

Von weitem kam der nächste wagen und er bog zu Dylan ab. Heilige scheiße. 

Auf einmal drehten sie sich um und sahen mir direkt ins Gesicht. Ich rannte los und James wurde von mir mitgezogen. »Jessy was soll das!?«

»James ich habe scheiße gebaut.«

»Bitte was?!«

»Stehen bleiben! Hier spricht die Polizei.« James blieb stehen und hielt mich fest. »Sind sie Jessy Corey?«

Unwillkürlich nickte ich. »Dann müssen wir sie bitten mitzukommen.«

Ich ging langsam auf sie zu. James schnappte sich wieder meine Hand. Der Polizist sah ihn genervt an. »Sie müssen hier bleiben.«

»Einen scheiß werde.«

Ich sah James an gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Ich war Pokern, mit Dylan. Mit gefälschten Ausweisen. Wir haben sie abgelockt. Sorry James.«

Ich wurde in den Wagen gedrückt. Ich sah durch die Fensterscheibe wie er seine Hände zu Fäusten ballt. 

Der Motor startete und wir fuhren los. Die liebe kleine nette Jessy Corey festgenommen, hilflos in einem Streifenwagen. Beste Aussicht auf meine Zukunft.

Die Polizisten schauten mich immer wieder an und ich hatte Tränen in den Augen. Ich wollte nicht in den Knast! Zu dem war es ja noch nicht einmal meine Schuld. Ich biss mir auf die Lippen um nicht loszuheulen. 

Als wir ankamen legte einer der beiden mir Handschellen um. »Ihr ernst? Bin ich echt so eine Gefahr?«

Die beiden schauten sich an und zerrten mich mit sich. Als wir das Gebäude betraten breitete sich über meinen ganzen Körper eine unangenehme Gänsehaut aus.

Ich schaute links und rechts zu den einzelnen Zellen. »Ihre Anhörung wird gleich stattfinden.« 

»Alles was sie sagen kann und wird gegen sie im Gericht verwendet werden. Sie haben einen Recht auf einen Anwalt.«

Ich kam nicht mehr mit. Ich war doch erst kleine 17 Jahre alt. »Ich habe doch nichts gemacht!«
»Das können wir nicht beurteilen.«

Plötzlich hörte ich ein lachen. Ich sah nach links. Dort chillte jemand an den Gittern seiner Zellen. 

»So schnell sieht man sich wieder Prinzessin.«

PromiseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt