Disse:
Ich lag wach im Bett und genoss die Phase, in welcher gerade absolute Stille herrschte. Allen Leuten die sagen, dass sich das sich dein Alltag mit einem Baby komplett ändert, dem gebe ich Recht. Die letzten Tagen waren Stress pur. Normalerweise hieß es, dass Weihnachten besinnliche Tagen sind, aber das war bei uns nicht gerade der Fall gewesen. Wenn ich ehrlich war, bin ich froh, dass es vorüber ist, Zwar war der Heiligabend deutlich schöner verlaufen als wir erwartet hatten. Lukas Eltern und meine Mutter mit ihrem Freund waren zu Besuch gewesen und sie hatten sich auf Anhieb gut verstanden. Wir mussten uns auch keinen abwertenden Kommentar von Lukas Vater anhören. Nein, alles war komplett friedlich gewesen und am Ende des Abends hatte er mir sogar zum Abschied die Hand gegeben. Das hatte er bisher noch nie getan. Ich hoffte, dass es ein richtiger Schritt war auf dem Weg, dass er mich irgendwann als Schwiegersohn akzeptieren wird. Wir hatten mit der kleinen Runa alle Hände voll zu tun. Lukas ging in seiner Vaterrolle voll auf. Die anfänglichen Zweifel waren komplett verschwunden und er gab sich wirklich Mühe für seine Tochter da zu sein. Auch wenn ich unsere gemeinsame Zeit für uns sich erheblich verkürzt hatte, war ich stolz auf ihn. Auch ich hatte die kleine Maus ins Herz geschlossen, auch wenn sie mir morgens richtig auf die Nerven gehen konnte. Mittlerweile hatten wir uns ein gutes Konzept zusammengelegt, dass wir uns die Arbeit gerecht aufteilten. Unsere Arbeitsteilung harmonierte bereits echt gut. Trotzdem waren die letzten Tage kraftraubend gewesen. Der ganze Trubel um Weihnachten, das Topspiel Zuhause gegen die Löwen, welches wir zum Glück gewonnen hatten und dann noch unser kleine Plagegeist, der so winzig ist und so viel Krach machen kann. Wenn ich eins vermisste. Dann meinen Schlaf! Vor noch weniger als zwei Minuten hatte sie eine ganze halbe Stunde lang durchgeschrien und mich aus dem Schlaf gerissen. Morgens um sieben Uhr. Zufrieden ließ ich mich zurück in mein Kopfkissen fallen und schloss die Augen in der Hoffnung wieder einschlafen zu können. Ich brauche dringend Schlaf, sonst erlebe ich das Feuerwerk heute Abend nicht mehr mit. Außerdem wollte ich die Ruhe vor dem Sturm genießen. Allzu lange konnte ich eh nicht mehr liegen bleiben, weil wir noch einiges zum Vorbereiten hatten für unsere kleine Silvesterparty. Zusammen mit Niko, Dajana, Rune, Stine, Niklas, Magnus und Gisli wollten wir das neue Jahr begrüßen. Ich hatte gerade die Augen geschlossen und war kurz davor gewesen einzuschlafen, dann wurde die Schlafzimmertür aufgerissen und Lukas ließ sich neben mich aufs Bett fallen. „Du glaubst nicht was da draußen los ist", kam mir Lukas gute Laune entgegen. Ich frag mich wie man so gut gelaunt sein kann, wenn man morgens von einem schreienden Baby aus dem Schlaf gerissen wird und dann auch noch deswegen aufstehen muss. Ich brummelte nur etwas vor mich hin und versuchte ihn einfach zu ignorieren. Ich brauch verdammt nochmal Schlaf, versteht das denn keiner? „Disse", fragte Lukas und schnipste mit seinem Finger vor meinem Gesicht. „Was?", grummelte ich und vergrub meinen Kopf im Kopfkissen. „Es liegt Schnee", jubelte er. Von mir kam nur ein anerkennendes Grummeln. Es ist nicht so, dass ich mich nicht darüber freute, dass Schnee liegt. Vor allem, weil das hier oben im Norden sehr selten war. Aber ich wollte gerade einfach nur eins Schlafen. „Disse", nervte mich Lukas weiterhin und strich mit seinem Finger vorsichtig über meinen Arm. Ein angenehmes Kribbeln durchfuhr meinen Körper. Nun packte Lukas seine nächste Waffe aus. Er begann meinen Hals mit Küssen zu verzieren, was mich wirklich viel Überwindung kostete ihn weiterhin zu ignorieren. Aber mein Drang Schlafen zu wollen war größer. Ich hatte bereits Hoffnung, er würde es aufgeben nachdem ihm ein genervtes Seufzen entfuhr, doch dann meldete sich Runa wieder zu Wort. Die kleine Schrie sich wieder die Seele aus dem Leib und ich vergrub meinen Kopf unter dem Kopfkissen und wünschte mir nur eins, dass sie endlich aufhört zu schreien. Wenn das so weitergeht nehme ich alles positive was ich über sie gesagt habe zurück. Lukas war nun wieder nach draußen verschwunden, um nach der Kleinen zu schauen. Und ich! Ich lag gequält in unserem Bett und hoffte, dass endlich wieder Ruhe einkehrte. Ich war nicht die einzige die von Runas Geschrei genervt war. Die Tür ging auf und Liv ließ sich stöhnend neben mich aufs Bett fallen. „Ich bring sie um", seufzte Liv."Ich hoffe wir niemals haben Kinder", stöhnte der Isländer, der mal wieder bei uns übernachtet hatte. Wahrscheinlich hätten sie lieber bei Gisli Schlafen sollen. Wäre wohl die bessere Entscheidung gewesen. Die beiden wollten aber nicht extra herfahren müssen und uns beim Herrichten helfen. Und da lagen wir drei Schlaftabletten quer auf dem Bett und sehnte uns den Moment herbei, in welchem Runa ihre Klappe hält und wieder friedlich. Solange sie schläft oder trinkt ist sie echt niedlich. Tagsüber ist sie total knuffig, doch nachts oder morgens ging sie einem richtig auf die Nerven. Fünf weitere Minuten der Qual! Dann herrschte endlich wieder Stille! Endlich! Aber ich wollte mich nicht zu früh freuen. Wer weiß wann der Schreihals wieder loslegte. „Ruhe", seufzte Liv erleichtert. Ich kroch unter meinem Kopfkissen hervor und schmunzelte darüber wie Liv und Gisli sich neben mich aufs Bett gepflanzt hatten. Ich wollte erneut die Augen schließen und dann kam Lukas zurück. „Raus mit euch Schlaftabletten, jetzt machen wir eine schöne Schneeballschlacht, dann werdet ihr schon wach", meinte Lukas und zog mir die Bettdecke weg-„Es hat Schnee", kreischte Liv, die anscheinend nun hellwach ja. Lukas versicherte ihr, dass er sie nicht veräppelte. Liv zog Gisli nach draußen Richtung Garten, während Lukas sich neben mich aufs Bett legte und mir mit dem Finger Kreise auf den Rücken malte. „Jetzt komm bitte", flehte Lukas. „Ich bin so müde", jammerte ich. „Wenn du draußen im Schnee bist, bist du gleich wach", argumentierte Lukas, wobei er wahrscheinlich Recht hatte. Aber an meinem Schlafmangel ändert das auch nichts. Er hilft vielleicht für ein paar Minuten, mehr dann auch wieder nicht. „Schatz! Morgen bin ich nicht mehr da, dann kannst du in Ruhe schlafen, aber bitte lass unseren letzten Tag zu zweit für die nächsten drei vier Wochen genießen", versuchte er es weiterhin. Er soll bitte erst gar nicht damit anfangen. Allein bei dem Gedanken zog sich mein Magen zusammen! Womöglich 27 Tage ohne ihn. Wie soll ich das bloß überleben? Ich hatte keine Ahnung, was ich mit dieser Zeit anfangen soll. Naja, ich würde Anna mit Runa helfen, aber mehr dann auch wieder nicht. Trainieren und vielleicht mit Rune einen Männerabend machen, aber mehr hatte ich nicht geplant. Ich werde ihn so vermissen. „Disse jetzt komm", bettelte Lukas und zog mich letztendlich an den Füßen aus dem Bett. Etwas unsanft landete ich auf dem Fußboden. Seufzend rappelte ich mich auf. Und folgte meinem Freund er breitgrinsend vor mir auf und ab hüpfte. „Ich liebe dich", grinste er und legte seine Lippen gierig auf meine, bevor er meine Hand griff und mich Richtung Gartentür zog. Freundlicherweise ließ mir Lukas immerhin noch die Zeit, dass ich mir schnell noch ein T-shirt und eine Hose überstreifen konnte, bevor er mich nach draußen in den Garten zog. Ich war nicht mal zwei Sekunden draußen und schon klatschte mir ein Schneeball von Liv ins Gesicht. Er war eigentlich für Gisli bestimmt gewesen, dieser konnte sich jedoch noch rechtzeitig ducken und mir klatschte er schön ins Gesicht. Ich muss wohl so verdattert geschaut haben, weil Liv auf einmal loskicherte. „Jetzt schau nicht wie so ein begossener Pudel. Es hat Schnee, wo bleibt deine gute Laune", Lukas wirkte etwas verzweifelt. Aber ich war einfach nicht in der Stimmung Freudensprünge zu machen. Wo meine gute Laune geblieben ist? Die wollte nach Runas Schreianfall meine Motivation suchen gehen, bis jetzt sind beide noch nicht wiedergekommen. „Dann muffele halt weiter rum, wir machen jetzt eine Schneeballschlacht", verkündete Lukas und bückte sich, um einen Schneeball zu formen. „Muffeln?", fragte Gisli verwirrt. Liv nutzte den Moment seiner Unachtsamkeit und klatschte ihm eine Ladung Schnee in Gesicht. Dieser schrie erschrocken auf. Seufzend bückte ich mich nun auch. Vielleicht hatte Lukas Recht und ich sollte dem Tag wenigstens eine Chance geben, dass er noch besser wird. Immerhin war das unser letzter gemeinsamer Tag. Morgen würde er nach Schweden fliegen für die letzten Vorbereitung für die Weltmeisterschaft im Januar. Erneut landete ein Schneeball auf mir. Liv hob entschuldigend die Hand, doch jetzt kannte ich keine Gnade mehr. ich formte den Schnee zu einer Kugel und schleuderte ihn in Livs Richtung die sich kreischend hinter einem Busch versteckt. Die Schlacht war eröffnet. Wild flogen Bälle quer durch meinen Garten und nach wenigen Minuten sah es aus als wäre eine Herde Wildschweine durch meinen Garten gerannt. Schmunzelnd sah ich wie Lukas sich hinter einem Busch versteckt. Er dachte wohl er könnte mir entwischen. nicht da! Grinsend visierte ich den mit Schnee beladenen Ast über ihm an und warf einen Schneeball gegen diesen. Lukas, der noch rechtzeitig entkommen wollte wurde von einer Schneewolke überschüttelt. Ich konnte nicht mehr vor Lachen. Auch Liv hielt sich vor Lachen den Baum. Lukas verdatterter Blick war einfach genial, während er sich den Schnee von den Klamotten klopfte. Da er mir irgendwie leid tat, lief ich auf ihn zu und wollte mich entschuldigen. „Tut mir leid", entschuldigte er mich, doch er funkelte mich nur wütend an. „Du musst es auch immer übertreiben", fauchte Lukas, der total durchnässt war. „Das ist doch bloß Schnee", verteidigte ich mich. „Das trocknet schon wieder", warf ich ein. „Du siehst es nicht mal ein", fauchte Lukas und stiefelte wütend Richtung Haus. Na toll! Das mit der Schneeballschlacht war seine Idee gewesen. Das ist normal, dass man da nass wird. Jetzt muss er nicht losheulen. „Lukas", rief ich ihm verzweifelt hinterher. Das fing ja wieder toll an. Mussten wir uns immer kurz vor einem Abschied streiten? Aber er muss auch immer übertreiben. „Was ist Lukas den bitte für ein Spielverderber", regte sich Liv auf. „Was jetzt vorbei mit Schneeschlacht?", fragte Gisli verwirrt. „Nein, so trocken lass ich dich nichts ins Haus", grinste ich und bückte mich. Gisli rannte schreiend davon. „Achtung Baum", wollte Liv ihn noch warnen doch war es bereits geschehen. Unser tollpatschiger Isländer konnte dem Baum zwar noch ausweichen landete jedoch in der Hecke. Eine Ladung Schnee kippte auf den verwirrten Isländer. Liv und ich kringelten uns vor Lachen. „Ich glaub wir sollten aufhören, bevor wir uns alle noch den Tod holen", merkte ich an. Mittlerweile wurde mir echt kalt. Liv nickte und zog Gisli aus der Hecke. Zurückließen wir ein Garten der aussah wie ein Schlachtfeld. Ich lief ins Schlafzimmer, um mir frische Klamotten zu holen. Lukas hatte sich bereits umgezogen und funkelte mich immer noch an. „Luki, jetzt sei bitte nicht sauer", flehte ich ihn an. „Bin ich nicht", entgegnete und ging ohne einen Blick an mir vorbei. Da ich es jedoch satt hatte, dass er mich nun ignoriert, hielt ich ihm am Unterarm fest. „Lukas jetzt lass uns nicht wieder am letzten Tag streiten", flehte ich ihn an. „Ich hab einfach nur keinen Bock kurz vor der WM krank zu werden. Das solltest du verstehen", fauchte er. „Ich hatte keine Lust auf Schneeballschlacht", verteidigte ich mich. „Man jetzt küsst euch und dann ist alle wieder in Butter", mischte sich Liv genervt ein. „Was habt ihr denn da draußen veranstaltet?", wollte Anna wissen, die mit einer schlafenden Runa auf dem Arm nach unten kam. „Schneeballschlacht", grinste Gisli, der frisch umgezogen nun auch dazu stieß. Nur ich hatte noch die nasse Kleidung am Körper kleben. „Frieden", fragte ich Lukas. Dieser nickte. „Gut dann zieh ich mich jetzt auch um, dann frühstücken wir und dann bereiten wir alles für heute Abend vor", schlug ich vor. Lukas wollte bereits Richtung Küche gehen, doch ich hielt ihn zurück. „Du hast noch was vergessen", grinste ich frech. „Manchmal gehst du mir echt auf die Nerven", seufzte Lukas, streckte sich mir dann entgegen und legte seine Lippen auf meine. „Ich liebe dich und sorry wegen dem vorhin, aber der Ast war so verlockend", entschuldigte ich mich nochmals und strich ihm mit dem Finger zärtlich über die Wange. „Und ich hab mal wieder die Diva gespielt", entschuldigte er sich. „Ja du bist halt meine kleine Diva", grinste ich. „Hey, so darf nur ich mich nennen", beschwerte er. Ich legte einen Hundeblick auf. „Wolltest du dich nicht umziehen gehen?", wich Lukas geschickt aus. „Du könntest mir auch dabei helfen", ließ ich meine schmutzige Seite hervorstechen. „Disse, wir haben noch einiges vorzubereiten", warf Lukas ein. „Aber es wäre das letzte Mal in diesem Jahr", grinste ich frech und visierte mit meinen Augen seine Lippen, während er sich zunehmender auch das Verlangen unterdrücken musste. „Disse", presste er hervor. Doch ich konnte nicht anders und legte gierig meine Lippen auf seine, während wir in unserem Schlafzimmer verschwanden. „Kommt ihr?", hörten wir Liv fragen, doch die musste jetzt erstmal warten. Jetzt hatten andere Dinge Priorität. Das neue Jahr können wir auch noch heute Abend begrüßen..Hoffe das Kapitel hat euch gefallen❤️. Ja ok am Ende wusste ich nicht mehr was ich eigentlich machen wollte😂🤦🏼♀️🤔. Naja jetzt ich bin auch einfach fertig wegen von der Schule heute🤯🥴😂. Ich werde erst gar nicht viel reden🙈😂. Die Jungs haben heute leider nur unentschieden gespielt, dann müssen wir halt morgen die Franzosen besiegen😂🤪👌. Wieso nicht?😉🙈💪🏻🤪😍. So ich schreib dann mal noch weiter bevor es wieder zu spät wird😂🤦🏼♀️. Gute Nacht😂❤️. Frage lass ich heute 😂🤦🏼♀️...
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Spiel um Spiel, Lüge um Lüge und wann sieht er es ein? - The Second Chapter
FanficDie Heim WM steht vor der Tür: Es sind einige Monate vergangen, seitdem Lukas Nilsson Christian Dissinger in der Sparkassen Arena vor 10.000 Menschen einen Heiratsantrag gemacht hat. Die letzten Monate waren geprägt von vielen Trainingseinheiten u...