35: Verfolgungsjagd

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Dajana:
„Bei Deutschland gegen Kroatien steht es zur Halbzeit Unentschieden", teilte mir Liv mit, die gerade den Liveticker auf ihrem Handy geöffnet hatte. Ich jedoch hatte gerade andere Sorgen. Nämlich hatte ich alle Hände voll zu tun, nicht noch zu einem Eisklotz zu gefrieren. Ein eiskalter Wind wehte und ließ die bereits frostigen Temperaturen noch kälter wirken. Wenn man dann auch noch verschwitzt aus der Halle kommt, kann man sich drauf einstellen, dass demnächst die Erkältung grüßt. Ich hüpfte auf und ab, in der Hoffnung, dass mir dadurch wärmer wird. Liv schüttelte lachend den Kopf, während sie da stand als würde ihr die Temperatur nichts ausmachen. Wie kann man bei den Temperaturen nicht frieren? Manchmal fragte ich mich echt, was bei ihr falsche lief. „Storbel hat sich verletzt mit Verdacht auf Innenband und Kreuzbandriss ist er auf dem Weg ins Krankenhaus", ließ mich die Nachricht von Liv, mein Antierfrierungsprogramm unterbrechen. „Was?", fragte ich geschockt. Liv begann die Meldung vorzulesen. „Um Himmels Willen", kommentierte Liv das ganze nochmals. Die Hiobsbotschaft  saß uns noch immer auf dem Magen, als der Bus einige später mit ganzen fünf Minuten Verspätung endlich an die Bushaltestelle rollte. „Wir hätten uns echt Zeit lassen können beim Umziehen", bemerkte Liv, als wir dann endlich in den beheizten Bus stiegen. Ich konnte ihr nur Recht geben. Während die Bustüren hinter uns schlossen, schauten wir uns suchend nach einem Platz um. Der Bus war bis auf die vier Männer Mitte Zwanzig, die sich in einen der Vierer vorne gesetzt hatten leer. Liv lief voraus und setzte sich in einen der Zweier schräg einige Reihen hinter den Männern. Ich ließ mich neben sie auf den Sitz fallen, während der Busfahrer Gas gab. Wir hatten erstmal eine Viertelstunde Fahrt vor uns. Ob wir es noch rechtzeitig zur zweiten Halbzeit schafften, hing davon ab, wie viel Verkehr auf den Straßen war. „Ich bin gespannt wie das alles in Blomberg mit dem Training ablaufen wird", überlegte Liv laut. Ihre Augen zeigten eine Mischung aus Vorfreude und Sehnsucht. Ich werde sie so sehr vermissen! „Wir müssen auf jeden Fall jeden Tag schreiben oder telefonieren, sonst halte ich das nicht ohne dich aus", erinnerte ich sie und legte meinen Arm um sie. „Ich werde dich so vermissen", seufzte sie. Und ich sie erst! Wir kannten uns zwar erst eit guten vier Monaten, aber es fühlte sich so an, als würden wir uns schon ewig kennen. Sie war der Teil in meinem Leben gewesen, der mir noch gefehlt hatte. Eine Seelenverwandte. Wir hatten die gleichen verrückten Ideen, dieselben Interessen und Gedanken! Manchmal war es gruselig, wenn wir zeitgleich dasselbe sagen wollten. Ich folgte Livs Blick, der auf den Jungs in dem Vierer lag. Sie schauten isch gerade irgendwas auf ihrem Smartphone an und lachten sich kaputt. Ich wollte gerade meinen Blick von ihnen abwenden und mein Handy rausholen, um zu schauen, ob Niko geantwortet hatte, als einer der Jungs auf einmal richtig lautloslachte. Verwirrt schauten wir den Mann an. Er hatte längere blonde Haare und irgendwoher kam er mir bekannt vor. „Guck dir seinen Blick an, als du plötzlich auf ihn zu tanzt", prustete der andere los. „Er war so dicht, dass es nicht mal schwer war", kicherte der andere. Ich warf Liv einen fragenden Blick zu. Kann es sein, dass das die Arschlöcher sind, die Disse reingelegt haben? Aber so viel Zufall kann es doch nicht geben oder? Unmöglich? Oder doch? Ich spitze meine Ohren. „Ich würde so gerne Lukas Blick sehen, als er das Bild erhalten hat", verriet sich nun der, wo neben dem saß, der Disse geküsst hatte. Dieser wirkte nachdenklich. Ich sah wie Liv das Handy gezückt hatte und nun das Diktiergerät angeschielten hatte, um die Konversation aufzunehmen. Ich holte meine Kopfhörer und steckte sie als Attrappe in mein Ohr und reichte den anderen Liv, die sich diesen auch ins Ohr steckte. Wir ließen keine Musik laufen, um noch alles verstehen zu können, was die Männer so redeten. „Die Idee war so genial", feierte sich nun wieder selbst, der sich zuvor über Disses Betrunkenheit lustig gemacht hatte. Ihn konnte ich von allen am wenigsten leiden. „Vor allem sie war so simple und der Dissinger ist so dumm und fällt trotzdem drauf rein", fügte nun wieder der neben Marinus. Wenn wir nur die Namen von allen hätten. „Naja er war auch betrunken", warf Marinus ein. „Also sind wir nicht mal Schuld", grinste der andere. „Naja wir haben ihm dieses Rauschmittel ins Glas gekippt", warf Marinus ein. „Aber er hatte sich auf den Drink eingelassen", warf sein Nebensitzer ein. „So praktisch, dass Flo an der Bar arbeitet. War ganz einfach", grinste sein Gegenüber. Einer von ihnen heißt also Flo und hatte Disse irgendwas ins Getränk gemischt. Wer weiß, was das für en Zeug war. Ich will es um ehrlich zu sein gar nicht wissen, ich hoffe es ist nicht gesundheitsschädlich. „Ich weiß nicht so recht, ob das der Richtige weg gewesen ist", seufzte Marinus. „Wie hättest du ihn sonst dazu zu bringen wollen dich zu küssen", lachte einer. „Man Flo, du weißt doch, dass Marinus auf Disse steht, für ihn war es der reinste Genuss. Und jetzt hat er Schuldgefühle", machte sich der andere über Marinus lustig. Langsam tat dieser mir sogar leid. Ich könnte wetten, dass sie ihn dazu förmlich überredet haben. „Jetzt schau nicht so. Sonst hätte er dich wohl nie geküsst", warf der andere ein. „Janik hat Recht", stimmte Flo seinem Kumpel zu. Also der neben Marinus heißt also Janik, Jetzt fehlte uns nur noch der Name von dem Vorlauten. „Aber das Mittel hätten wir sein lassen können. Wer weiß ob das nicht irgendwelche Nebenwirkungen hat", gab Marinus zu bedenken. „Das Zeug ist völlig harmlos. Ich bin Arzt, dass verabreichen sie Paaren, die Kinder wollen, ganz harmlos", meinte der Vorlaute. „Ich mein ja nur", entgegnete Marinus genervt. „Du hast uns das Ohr vollgejammert, dass du in Disse verknallt bist und irgendwie mussten wir das mit Lukas und ihm ja beenden, oder willst du warten, bis die beiden sich das Ja Wort geben?", fragte ihn Flo vorwurfsvoll. „Aber das ist auch nicht richtig, wenn er glücklich ist. Hast du gesehen wie verletzt er war, als sich die beiden gestritten haben", jammerte Marinus. Man spürte wie er gegen die Tränen kämpfte. „Jetzt heul nicht rum", forderte ihn der Namenlose auf. „Das war so Glück, dass er da aufgetaucht ist, Ok die Jungs vom THW Kiel tauchen da öfters mal auf, aber dass er ausgerechnet an dem Abend dort war. Das war Schicksal", meinte Janik begeistert. „Vielleicht war das ja Bestimmung, dass ihr euch begegnet. Jetzt musst du dich nur ranhalten und ihm endlich auf Instagram anschreiben", seufzte der Vorlaute. „Ja Maxi hat Recht! Wir haben das alles geplant, jetzt ziehen wir das auch durch", meinte Flo. Nun kannten wir endlich alle Namen. Solche Idioten. Ich spürte wie sich in meinem Bauch die Wut ansammelte. Auch Liv funkelte die beiden mittlerweile böse an. Ich legte meine Hand auf ihren Oberschenkel. Sie sollte sich wieder beruhigen und aufhören die Drei so anzustarren. Nicht das die noch Verdacht schieben. Ich traute Liv echt zu wutentbrannt auf die Jungs loszugehen, um ihren Bruder zu verteidigen. Aber wir haben immerhin schon mal ein aufgenommenes Geständnis. Vielleicht noch ein Foto? Ich tippte Liv an. Ich öffnete die Notizen auf meinem Handy und tippte folgendes, während die Jungs weiter auf Marinus einredeten. Mittlerweile hatten wir eine  sieben Minuten lange  Audioaufnahme. „Wir spielen jetzt vor ein Selfie zu machen und ich machen aber dann unauffällig ein Bild von denen", schrieb ich. Liv schaute mich skeptisch an. Ob das gut geht? Es war ein Risiko. Sie könnten Verdacht schieben. Dieser Janik schaute immer wieder in unsere Richtung. Hoffentlich ahnte er nichts. Ich öffnete meine Kamera. Schaltete den Blitz aus, machten vorerst erstmal ein paar wirkliche Selfiies, bevor ich dann die Kamera drehte und das Beweisfoto machte. Doch ich hatte vergessen, dass der Blitz an war. Also bemerkte dieser Janik, dass ich gerade ein Foto von ihnen gemacht hat. „Spinnst du?", fauchte Liv, die schnell die Audioaufnahme stoppte. Ich steckte erschrocken mein Handy weg. Gerade hielt der Bus an der Haltestelle, wo wir rausmussten. Wir stürmten mit unseren Trainingstaschen aus dem Bus. „Halt", hörten wir einen der Jungs rufen. Ich warf einen panischen Blick über meine Schulter. „Sie rennen uns nach", rief Liv und begann loszurennen. Auch ich begann schneller zu laufen. „NA warte gleich haben wir euch", rief dieser Maxi. Ich rannte auch wenn ich spürte wie ein leichter Schmerz meinen noch angeschlagenen Fuß durchzog. Im Training trug ich immer noch eine Bandage, doch diese hatte ich jetzt nicht an. Trotzdem an Anhalten war nicht zu denken. Ich biss auf die Zähne. Liv war bereits einige Meter voraus. Doch dann kam sie leicht ins Straucheln. „Da vorne rechts", raunte sie mir zu und lief wieder los. Immer wieder warf ich einen prüfenden Blick über die Schulter. Zwei von ihnen waren immer noch hinter uns. Zwei hatten die Verfolgung bereits aufgegeben. Immer wieder rutschte mir meine Trainingstasche von der Schulter, doch ich rannte weiter. Ja nicht stehen bleiben. Langsam brannte meine Brust und sehnte sich nach Luft. Es war nicht gerade hilfreich, dass wir bereits anderthalb Stunden Training auf den Schultern hatten. Auch Livs Muskeln schmerzten. Doch wir bissen auf die Zähne. Wir bogen die Abkürzung zu Disses Wohnung ab. Ich drehte mich um. Dieser Janik und Marinus waren dicht hinter uns. Mist! „Schneller", schrie ich. Mein Herz schlug vor Anstrengung und Angst wie wild gegen meinen Brustkorb. Wir kamen dem ersehnten Ziel immer näher! Halte durch! Doch auf einmal riss mit jemand die Sporttasche von der Schulter. Mein Herz blieb stehen! Sie haben mich. Ein panisches: "Liv", entfuhr meiner Kehle. "Na wen haben wir den da?", fragte mich dieser Janik. Marinus war gerade atemlos neben uns zum Stehen gekommen. Aus dem Augenwinkel sah ich wie Liv mit geballten Fäusten auf uns zu kam. "Lass sie los", fauchte sie. "Wir wollen uns doch nur mit der kleinen unterhalten", grinste er. Mein Herz schlug wie verrückt. Mir war die ganze Sache nicht gerade geheuer. Meine Hände waren so feucht."Wenn dann mit uns", sagte Liv, die mich aus der Umklammerung befreite und sich schützend vor mit stellte. Liv schien keine Angst zu haben. Ich war so froh sie an meiner Seite zu haben. "Hey guck mal ich glaub ich spinne. Guck mal die sieht aus wie ein Klein Disse in weiblicher Gestalt", lachte der eine und zeigte mit dem ausgestreckten Finger auf Liv. "Kann sein", antwortete Liv vorlaut und verschränkte die Arme vor der Brust. Mittlerweile kamen die beiden anderen angelaufen. "Habt ihr sie?", wollte Flo wissen. "Ich glaub mein Schwein pfeift", kam es von Maxi, als er Liv auch aus näherer Entfernung sah. "Die sieht aus wie Disse", fügte er hinzu. "Vielleicht bin ich es auch", entgegnete Liv breitgrinsend. Sie schien richtig Gefallen daran zu finden. "Vielleicht ist es seine Schwester?", überlegte Marinus. "Vielleicht", entgegnete sie geheimnisvoll. Ich griff ängstlich nach Livs Hand. Sie soll sie nicht noch mehr provozieren. Am besten wir drehen jetzt einfach um und gehen nach Hause. "Guck mal die Kleine hat Angst. Die eine rotzfrech die andere zieht den Schwanz ein", kam es von Janik. "Sie hat keinen Schwanz", konterte Liv. Jetzt waren die anderen auch sprachlos. Was wollen sie eigentlich von uns? "Wieso habt ihr uns fotografiert?", fragte uns nun dieser Maxi. "Wer sagt, dass wir euch fotografiert haben", blieb Liv hartnäckig. "Was denn dann, die Sitze des Buses?", witzelte einer. "Ja, die sieht man nicht alle Tage", meinte Liv. "Jetzt nimmt uns nicht auf den Arm. Ihr wisst, dass das strafbar ist", sorgte Maxi wieder für Ernsthaftigkeit. "Ach ja aber jemanden beim Küssen zu fotografieren ist weniger strafbar. Obwohl jemanden was ins Getränk zu mischen, ist damit es erst zu diesem Kuss kommt, ist noch hinterhältiger. Also heult jetzt nicht rum wegen dem einen Bild. Ich nenne das ausgleichende Gerechtigkeit", konterte Liv. Ich war beeindruckt. Sie hatte kein bisschen Angst. "Habt ihr das gehört? Was willst du jetzt machen? Die Polizei rufen?", machte er sich lächerlich. "Nein, aber ich kann dir gleich sagen, euer Plan wird nie funktionieren. Und kleiner Tipp für die Zukunft solltet ihr drauf achten wo ihr euch über eure miesen Pläne unterhaltet", Liv ließ sich nicht klein kriegen. Sie nahm meine Hand: "Komm wir gehen." Doch Maxi griff nach ihrem Arm. "Halt hier geblieben", kam es bedrohlich. "Was machen Sie? Lassen Sie das Mädchen los", rief auf einmal eine bekannte Männerstimme. Marko! Sofort ließ er Livs Arm los. Die vier machten sich aus dem Staub. Mein Herz beruhigte sich langsam wieder, als die anderen sich dann endlich aus dem Staub gemacht hatten. "Wer waren die Jungs?", wollte Marko sofort wissen. "So ein paar Arschlöcher", kam es von Liv. "Legt euch lieber nicht mit solchen Leuten an", wies uns Marko zu Recht. "Haben wir nicht mehr vor", presste ich hervor. "So und jetzt kommt mir rein, die zweite Halbzeit hat bereits angefangen", meinte Marko. Wir nickten und folgten dem Serben ins Haus. Ich atmete erleichtert auf. Das war nochmal gut gegangen. Wir sollten das nächste Mal vorsichtiger sein! Das hätte böse enden können. Aber es hatte sich gelohnt. Wir hatten den Beweis! Disse traf keine Schuld, jetzt müssen wir nur noch Lukas davon überzeugen. Hoffentlich können wir Disson noch retten!

Hoffe das Kapitel hat euch gefallen❤️.
Etwas enttäuscht, dass Deutschland nicht weiter ist, aber die Norweger waren heute leider besser🥴🤯😔🙈. Naja Kopf hoch wir holen uns am Sonntag Bronze🥰😍! Das Finale heißt jetzt Dänemark gegen Norwegen🥰🤪! Skandinavien gegen Skandinavien😂🙈👌. Ich bin eher für Dänemark, aber ich gönne es beiden Mannschaften, weil es einfach überragende Mannschaften sind🥰🙈😂🤪. Und Deutschland holt sich Bronze😂👌.

So es sind nur noch 5 Kapitel🥴! Ich kann bereits ankündigen, dass ich etwas nun die WM einbringen werde, aber auch etwas von den wirklichen Ausgängen abweichen werde, weil es sonst leider nicht zur Story passt😂🤦🏼‍♀️🙈. Aber das werdet ihr dann schon sehen🥰👌.

Mit meiner neuen Story bin ich auf einen guten Weg🥰👌. Ich hab sie heute bereits erstellt🥰👌. Kann es kaum erwarten loszulegen😂🤪😍! Hoffe sie gefällt euch🥰😉🤪! Eins kann ich schon verraten, sie heißt : Until I met you🥰! So könnt euch ja schon mal überlegen um was es gehen könnte😂🤪. Vielleicht füge ich unter eins der nächsten Kapitel bereits die Beschreibung hinzu, mal schauen😂🤪🙈.

So ich geh dann mal schlafen, morgen geht es Skifahren🥰🥰😍😍! (beziehungsweise eigentlich wollte ich noch mit dem Prolog von der Story anfangen mal schauen😂🤦🏼‍♀️) Gute Nacht🥰👌.

Spiel um Spiel, Lüge um Lüge und wann sieht er es ein? - The Second ChapterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt