Spiel um Spiel, Lüge um Lüge und wann sieht er es ein? - The Second Chapter

37: Eifersucht

Paul:
Es war so weit, wir waren in Hamburg angekommen. Halbfinale! Unser Ziel hatten wir erreicht. Nur noch ein Sieg, dann würden wir im Finale stehen und der WM Titel wäre uns zu greifen nahe. Ich konnte gar nicht aufhören davon zu träumen, wie es nun sein würde, wenn wir den WM Pokal in der Hand halten würden. Ein wunderschöner Traum! Morgen war es soweit! Halbfinale gegen Schweden. Vor wenigen Minuten waren wir im Hotel eingetroffen und bezogen gerade unsere Zimmer. Ich beobachtete gerade wie Disse sein Zeug in den Schrank räumt. Das er sich die Mühe machte, wir werden eh nur zwei Nächte hier verbringen. Aber immerhin konnte ich ihn so auffällig beobachten. Dieser Körper! Mir lief das Wasser förmlich im Mund zusammen. Ich hatte schon länger Gefühle für ihn. Das er jetzt hier mir mir zusammen bei der WM in einem Zimmer war. Das hätte ich mir nie erträumen können. Vor allem wussten alle, dass er gerade Stress mit seinem Freund Lukas Nilsson hatte. Vielleicht war das meine Gelegenheit? „Willst dein Zeug nicht auspacken?", riss mich Disses bezaubernde Stimme aus den Gedanken. Er hatte sich fragend zu mir umgedreht und schaute mich mit seinen wunderschönen blauen Augen an und grinste dabei leicht schief. Ich saß wie versteinert auf meinem Bett. „Paul? Alles gut bei dir?", seine Stimme klang besorgt. „Was... ja .... nein", stammelte ich komplett durcheinander. Na toll Paul Drux! Er hält dich, wenn du so weitermachst gleich für total bescheuert. Dann kannst du dir den Traum von einer Beziehung mit Disse gleich im Sand begraben! Er schaute mich fragend an. „Sorry ich war gerade in Gedanken", entschuldigte ich mich. Daraufhin lachte Disse nur. „Ist ja auch egal! Wollen wir mal schauen, was die anderen so machen?", fragte er mich dann schließlich. Ich willigte sofort ein und rutschte von meinem Bett. Den Koffer ließ ich unangerührt auf dem Boden stehen. Draußen auf dem Hotelflur kamen uns gleich Andi, Matze und Heine entgegen. „Wir gehen einen Platz für die Dartscheibe suchen", teilten sie uns mit und liefen Richtung Treppenhaus. Auch Disse schien kein wirklicher Dart Fan zu sein, also liefen wir in die andere Richtung und schauten mal was die anderen so trieben. Einige waren noch mit auspacken beschäftigt andere hatten es sich auf ihren Zimmern gemütlich gemacht. Es herrschte eine relativ ruhige Stimmung auf unserem Stockwerk. „Wollen wir wieder zurück aufs Zimmer und vielleicht einen Film anschauen?", schlug ich dann schließlich einfach mal vor, weil wir beide so unschlüssig auf dem Hotelflur herumstanden. „Nachher vielleicht, ich will mich jetzt bewegen nach der ganzen Reisegeschichte", meinte Disse und lief voraus Richtung Treppenhaus. Was hatte er jetzt vor. Ich folgte ihm und konnte es nicht lassen ihm die ganze Zeit auf den Hintern zu starten. Wie kann man nur so perfekt sein wie er? Ich spürte wieder, wie ich aus dem Schwärmen gar nicht mehr rauskam. Er war einfach perfekt! „Wo willst du eigentlich hin?", fragte ich um mich von seinem Körper abzulenken. Disse zuckte ratlos mit den Schultern. „Vielleicht schauen wo unsere Dartspieler sind", meinte dieser dann schließlich. Dart! Ich war nicht gerade begeistert , da ich aber keinen Schritt von ihm weichen wollte folgte ich ihm. Mittlerweile waren wir auf den Weg hinunter ins Untergeschoss, aus welchem man laute Rufe vernehmen konnte, es wunderte mich etwas weil hier unten eigentlich nichts ist außer ein kleiner Gemeinschaftsraum, in dem aber nur ein Sofa stand, war.
Das Lachen wurde immer lauter, als wenn sich die Personen von denen, das Lachen ausgeht, auf uns zu kommen. „och när han öppnade dörren hade han bara en boxare"
Die Stimme hallte durch den leeren Flur, darauf folgte ein lautes Lachen. Wenn ich mich nicht irrte war das Schwedisch, ich war ein prüfenden Blick zu Disse hinüber, der es wohl auch als Schwedisch einstufte.

Uns wurde die Frage, welche Sprache es war allerdings abgenommen, da Lukas und Hampus uns entgegen kamen. Lukas konnte ich jetzt garnicht gebrauchen, er würde mein ganzen Plan durcheinanderbringen.
Er hatte seine Chance bei Disse, und er wollte ihn nicht mehr, jetzt war meine Chance gekommen, die ich nutzen werde.
Lukas hatte uns bemerkt und blickte finster in die Richtung von Disse , dieser blieb wie angewurzelt stehen und blickte sehnsüchtig zu seinem Verlobten hinüber.
„Was willst du denn hier? Hab ich dir nicht gesagt, ich will dich nie wiedersehen", wütend schaute Lukas zu Disse. Hampus war mit der Situation etwas überfordert und schaute unbeholfen zu den Ex-paar hinüber.
„Jetzt pass mal auf Disse wurde nachnominiert, von dir will er nichts wissen, also mach mal nicht so eine Szene", regte ich mich jetzt über Lukas auf. Disse schaute mich empört an und auch Hampus und Lukas waren geschockt über meine Worte. „Wenn du mich nicht brauchst kann ich ja gehen. Hast ja schon Ersatz gefunden, falls der Type aus dem Club mal kein Bock hat" schrie Lukas Disse an.
Jetzt hatte ich mein Ziel erreicht! Lukas war so sauer auf Disse, dass er ihn zu Seite schubste und weglief. Hampus lief ihm hinterher und so blieben Disse und ich alleine in den Flur zurück. Disses Gesicht nahm immer mehr das einer Tomate an. Wütend drehte er sich um und trat volle Wucht gegen einen Mülleimer, der zufällig in unserer Nähe stand. Dieser kippte krachend zu Boden und Disse fluchte. "Es tut mir so leid was ich gesagt habe, ich geh gleich hinterher und stelle alles richtig. Wie konnte ich nur so dumm sein", spielte ich Disse vor, mir würde die Aktion leid tun. Natürlich tat es mir nicht leid, ich hatte genau das erreicht, was ich wollte. Ich tat schon mal so, als würde ich den beiden hinterherlaufen, doch disse hielt mich am Arm fest. „Du hast recht mehr als entschuldigen kann ich mich nicht ,und wenn er mir nicht einmal glaubt, hat das alles kein Zweck. Wollen wir jetzt den Film schauen?".
Jetzt hatte ich ihn genau da, wo ich ihn wollte. Beide waren sauer auf den anderen etwas Besseres konnte mir nicht passieren. Ich nickte Disse zu und zusammen liefen wir hoch zu unserem Zimmer, um den Film zu schauen.
Auf der Treppe jedoch kamen uns die anderen entgegen und teilten uns mit, dass es nun Abendessen geben würde. Der Film musste also warten.