Teil4

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Mit einem großen Stapel an Stoffen kam Iris in das Zimmer und lies die Stoffe auf den Tisch fallen. "Guten Morgen Dark, hätte nicht gedacht, dass du so schnell neue Kleidung brauchst, da habe ich ja Glück, dass ich erst letzte Woche neue Stoffe erhalten habe. Also was darf es sein?" Sie verbeugte sich vor Dark und wartete auf ihre Worte. "Guten Morgen Iris, schön, dass du Zeit hast. Aber diesmal ist es keine Kleidung für mich. Setz dich bitte... Marlon, holst du bitte unseren Gast herein?"

"Hier, dass sollst du von Dark aus tragen. Es wird deine Ausstrahlung etwas unterdrücken", meinte Marlon, als er mir eine Kette gab. Beim umlegen dieser kribbelte ihre Haut. "Danke, Marlon. Aber was ist das?" Marlon betrachtete Angels Augen und sah wie das strahlend Blaue in ihnen weniger wurde. "Das wird dir Dark nachher noch erklären, wichtig ist, dass du sie nicht mehr ablegst, solange du hier im Dorf herum läufst. Sonst bekommen die Leute Angst vor dir. Und nun komm mit, wir wollen Dark nicht warten lassen!"

Im Zimmer angekommen blickte Angel auf die junge Frau vor ihr, ihr Lächeln war bezaubernd. Neben dieser Schönheit saß eine weitere Frau. Sie wirkte nicht so elegant, die Jahre zehrten sichtlich an ihr. Ihre Haut war faltig, ihre Statur ehr knöchrig, dennoch strahlten auch ihre Augen voller Leben. "Schön dich zu sehen, Angel. Ich hoffe mein Gast hat gut geschlafen? Ach darf ich vorstellen, das ist Iris. Sie ist Schneiderin und wird dir ein paar passende Anziehsachen zaubern." Dark kam auf Angel zu. "Wie ich sehe trägst du mein Geschenk." "Vielen Dank für dein Geschenk, und Hallo an die Dame." Iris starrte Angel mit weit aufgerissenen Augen an. "Dark? Ist das...", Dark unterbrach sie : "Ja sie ist eine von Denen. Aber sie ist unser Gast, ich bürge für sie. Iris, bitte nimm Maße und zaubere uns etwas Schönes." Vorsichtig und mit deutlicher Angst in den Augen näherte sie sich Angel. "Du brauchst vor mir keine Angst haben, ich werde euch nicht schaden, dazu habe ich keinen Grund. Bitte tut mir nur nicht weh, sonst zwingt mein Körper mich, mich zu verteidigen. Du bist also eine Schneiderin?", Angel versuchte ein Gespräch anzufangen doch Iris erledigte ihre Arbeit so schnell, dass sie nach ein paar Minuten schon fertig war. "Ich bin fertig, zu wann brauchst du den Anzug?" Schnell eilte sie zu Dark und den Stoffen auf dem Tisch. "Danke, ich weiß ja, dass du die Beste bist... Diesmal möchte ich dich bitten keinen schwarzen Stoff zu verwenden. Nimm weiß. Und bitte verwende den gleichen Stoff wie bei meinen Anzügen!" Dark formte ein ernstes Gesicht. Iris nickte kurz und eilte aus den Raum.

"Sie scheint eine gute Schneiderin zu sein." Statt zu antworten schnappte sich Dark ihre Hand und zog sie mit in den Flur. "Da sind wir", meinte Dark und trat in einen großen Saal. "Wo sind wir hier?", wollte Angel wissen. "Dies hier ist mein Trainingsraum. Weißt du noch was wir vereinbart hatten?" Kurz nickte Angel: "Ja, das habe ich nicht vergessen, also, was willst du wissen?" Dark nahm ein Schwert von der Wand und schwang es gekonnt in ihrer Hand. "Wie hast du das gemacht, das mit der Feder?" "Gora gab mir ein Schutzmechanismus, sobald ich mich Verteidigen muss, entstehen diese Federn. Es nennt sich...", im Chor stimmten beide Frauen das nächste Wort an: Blockade!

"Ich habe davon gehört, aber wieso formte sich deine Feder zu einen Messer? Besitzt du Elemente?", wollte Dark wissen. "Woher kennst du das?" "Ich sagte doch, dass wir bereits einige von Euch hier hatten. Ich möchte euch verstehen, von euch lernen, vielleicht auch einmal mit euch zusammen leben... Also welches Element?", fragte sie Angel. "Mehrere!", antwortete Angel knapp, was Dark erschrecken lies. "Metall,Feuer und Wind. Wobei ich Wind erst seit kurzem beherrsche." "Deswegen auch das Massaker in der Wüste. Ich verstehe, wie setzt du es ein? Also wie geht es? Nur Verteidigung, oder kannst du auch angreifen?" "Ich verstehe, zeig mir wie gut du kämpfst", forderte Dark und richtete das Schwert auf die andere Frau. Angel hob die rechte Hand und es formten sich kleine Federn zu einer Klinge. Das Schwert hatte auf einer Seite eine scharfe Klinge, auf der anderen Seite sah man die Federspitzen. 

Nach einer Stunde trennten sich die Klingen ein letztes Mal von einander. "Du bist gut, aber leider nicht schnell genug. Du solltest versuchen Wind mit in deine Bewegung einzubauen. Das wäre effektiver. Ich werde es dir morgen zeigen, lass uns jetzt erst einmal duschen gehen." Dark legte das Schwert weg und ging zu Angel. "Woher weißt du so viel über die Elemente? Und wieso denkst du, dass du mir noch etwas beibringen kannst? Hast du denn nicht einmal daran gedacht, dass ich dir nicht all meine Kraft gezeigt habe?" Mit einer schnellen Beinbewegung streckte Dark Angel zu Boden und legte sich auf sie drauf. Über den beiden Frauen entstanden wieder kleine Federn, welche mit der Spitze auf Dark zeigten. Überrasch von dem Angriff blickte Angel in die dunklen Augen der anderen Frau auf ihr. "Wir beide haben nicht das gezeigt, was wir können. Und glaub mir, ich werde dich nicht unterschätzen. Und das solltest du auch nicht machen, Angel!" Sie lies von ihr ab, stand auf und reichte ihr die Hand. "Geh duschen, achte darauf deine Kette nicht abzulegen. Und danach kommst du zu mir." "Warum diese Kette? Hast du Angst, dass mich einer deiner Untertanen erkennt? Was wäre so schlimm daran?", wollte Angel wissen. "Mit dieser Kette leuchten deine wunderschönen Augen nicht mehr so hell. Selbst in der Nacht funkeln sie so schön wie die Sterne. Die Menschen hier im Dorf werden vor dir Angst haben, wenn sie dich so sehen. Mit der Kette wirkst du etwas menschlicher. Weißt du, ich habe ihnen versprochen, sie zu beschützen, vor den Kreaturen und Wächtern da oben, da kann ich hier doch nicht eine einfach so durch das Dorf laufen lassen." Ohne ein Wort zu sagen ging Angel aus den Raum. Eine Kreatur bin ich also für dich, dachte sie und eilte zum Bad.

AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt