Angel

Teil19- neu lernen

Angel erwachte als sie lautes Krähen hörte, neugierig ging sie aus der Höhle heraus und sah Dark. Um sie herum waren unzählig viele Vögel, welche von ihr gefüttert werden. „Kannst du sie verstehen?", fragte Angel sie. „Sie sind meine Freunde, sie verstehen mich und ich sie. Die Raben bewachen die Umgebung und allamieren mich, sobald etwas auffälliges ist. Die Dohlen schauen sich in den umliegenden Städten um und berichten. Weißt du, das Leben hier draußen als Jägerin ist sehr gefährlich, es gibt eine Menge an Leuten, die es nicht gut heißen, dass ich mit Heaven verhandel. Die meisten möchten euch einfach nur töten und eintaushen gegen Nahrung. Ich jedoch möchte etwas anderes. Weißt du, ich stelle mir jeden Tag vor, wie es hier aussehen würde, wenn wir alle zusammen leben würden. Wir an eurer Seite, du an meiner." Sie hielt Angel ein paar Krümel hin: „Hier, probiere es auch mal aus, sie sind ganz lieb... Hast du eine Vorstellung vom Frieden?" Angel setzte sich auf den Boden und warf die Krümel vor sich hin. „Glaubst du echt noch an den Frieden? Nach all dem was passiert ist, wäre es das Beste, wenn wir Kreaturen für immer verschwinden würden. Ihr könntet euch wieder ein normales Leben aufbauen. Die Wüste würde wieder grün werden und ihr hättet mehr Nahrung." Dark schüttlte den Kopf und setzte sich zu ihr, auf ihrer linken Schulter landete ein Rabe mit weißer Brust. „Nein, das hatten wir schon einmal, sieh dich um, sie wozu dies geführt hat. Es wird Zeit, dass wir uns vermischen. So wie er hier", sie wies auf das Tier, „er ist ein Hybrid, ein Teil Rabe, der andere Taube. Als ich ihn das erste Mal sah, hackten die Tauben auf ihm herum. Ich nahm ihn mit und nahm ihn als ein Teil meiner Familie auf. Nun schau ihn dir an, sieht er nicht prächtig aus? Er hat sich gepaart mit Raja, meiner ersten Rabendame. Wenn du genau hinsieht, erkennst du seine Kinder. Und sie sind alle ein Teil der Familie. Raja ist die Anführerin, alle akzeptieren sie und somit auch ihn hier. So friedlich gehen sie miteinander um. So wunderbar stelle ich mir das Leben mit euch vor. Wir könnten von einander lernen, so wie wir beide es besprochen haben."

Angel schaute in den Himmel und sah immer wieder Vögel mit weißen Federn. „Du hast mir meine Frage von vorhin noch nicht beantwortet, Dark. Ich fragte wer du bist?" „Das weiß ich selbst noch nicht, Angel." Sie stand auf und rief nach Raja. Kurz darauf landete ein großer Rabe vor ihr. Dark beugte sich zu ihr herunter und krauelte den Kopf des Tieres. Ohne Worte stand sie wieder auf, Raja krähte kurz und alle Tiere flogen davon. „Ich habe sie wieder losgeschickt. Wir müssen besonders aufmerksam sein, jetzt wo Gora weiß, dass du bei mir bist. Es tut mir Leid, aber ich muss etwas testen!" Mit einem Mal zog Dark ihren Dolch hervor und warf ihn auf Angel.

„Bist du verrückt? Erst küsst du mich, dann willst du mich umbringen?" Angel wich im letzten Moment aus und hörte wie sich die Klinge in den Boden schob. Ein Schmerz durchzog ihren rechten Arm, eine Streifwunde des Dolches. „Ist dir was aufgefallen, Angel?", fragte Dark sie und kam ihr näher. „Ja, dass du verrückt bist!", schrie Angel sie an, doch schon mit dem letzten Wort realisierte sie, worauf sie anspielte. „Woher wusstest du es? Und wieso ist es so?" Angels Abwehrmechanismus funktionierte nicht mehr. Schon als Dark in der letzten Nacht auf ihr saß und die Krallen in ihre Haut bohrte, blieben die Federn verborgen. Sie wusste nicht genau was, aber irgendetwas hatte Eleonora mit dem Serum vermischt. Sie erwähnte die Vergesslichkeit, dachte aber nur an die Erinnerungen von Angel, doch das Vergessen betraf offenbar ihre Fähigkeit. „Wieso sind sie weg? Was ist passiert? Meine Fähigkeiten!", verzweifelt versuchte sie eine Flamme zu bilden, doch nichts passierte. „Dark, was hast du mit mir gemacht?" Verzweifelt griff sie nach dem Dolch hinter ihr und eilte zu der Frau ihr gegenüber. „Bitte beruhige dich. Ich habe dir ein Heilserum gegeben, eigentlich solltest du all deine Fähigkeiten behalten, warum sie nicht zurück sind, weiß ich nicht. Aber Angel, ich schwöre dir, ich werde es herausfinden. Gib mir bitte den Dolch und beruhige dich."