Teil21- Angel sucht nach einer Lösung

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Dark packte eine kleine Tasche, sie wollte zu Eleonora, sie war ihr eine Erklärung schuldig. „Marlon, du musst Angel beschützen, bis ich zurück bin. Bruno wird dir dabei helfen. Und Jo, du passt bitte auf, dass sich die beiden Männer hier nicht gegenseitig an die Gurgel springen!" Marlon und Bruno sahen sich in die Augen und grinsten. „Angel, du ruhst dich bitte weiter aus. Versuche dich zu erinnern. Wenn ich wieder zurück bin, helfe ich dir." Marlon nahm Darks Arm: „Ich werde dich begleiten, das ist eine zu große Gefahr für dich alleine. Ich habe keinen Bock darauf dich zu verlieren." Dark lächelte ihn an und gab ihm einen Kuss, verlegen blickte Angel dabei zu Boden. „Marlon, ich brauche dich hier bei Angel. Ich lasse dir Raja hier, wenn etwas ist, schicke sie zu mir. Sie sitzt oben auf der Bergspitze. Habe keine Angst um mich, ich kann gut auf mich aufpassen."

Marlon, Angel, Jo und Bruno schauten Dark hinterher, als sie am Horizont verschwand. „Bruno, ich muss mit dir reden", durchbrach Angel die Stille. Die anderen Beiden schauten sich an und gingen rein. „Lass uns ein Stück gehen!" Ein paar Meter von der Höhle entfernt setzte sich Angel auf einen Stein, Bruno tat es ihr gleich. „Also, was gibt es denn?" „Ich weiß nicht mehr wie ich meine Kraft einsetzen kann, du musst mir helfen." „Es tut mir leid, Angel, aber ich kann dir nicht helfen, ich habe lediglich gute Augen und kann gut taktieren. Ich muss meine Kraft nicht erst aktivieren wie ihr anderen." Angel nahm sich einen Stein in die Hand und konzentrierte sich auf diesen. „Ohne meine Kräfte kann ich sie nicht beschützen!", vor lauter Verzweiflung schmiss sie den Stein weg. „Aua, pass doch auf." Der Stein traf Bruno an der Schulter, erschrocken stellte sie fest, dass dieser darin stecken blieb. „Scheint so als sei nicht alles weg", meinte er mit schmerzverzogener Miene, als er den Stein entfernte, Blut tränkte sein Shirt. „Es tut mir leid. Das wollte ich nicht. Lass mich versuchen deine Wunde zu heilen. Ich muss es einfach probieren." Angel legte ihre Hand auf sein Oberteil und wollte es zur Seite schieben.

„Nein!", Bruno schubste sie zurück. „Lass die Finger von mir, das ist nicht so schlimm." Angel lächelte ihn offensiv an: „Stell dich nicht so an, ich werde dir nichts tun. Na los, Oberkörper frei machen." Als sie erneut sein Shirt ergriff, nahm er ihre Arme in die Hand und versuchte sie aufzuhalten. Dabei fielen beide zu Boden, sodass sie auf ihm lag. Sein Oberteil riss bei dieser Aktion ein. „Jetzt hör endlich auf, ich möchte dir nicht weh tun. Wehr dich doch nicht, oder bist du eine Memme?" Angel zerriss bei ihren Worten sein Shirt komplett. Bruno starrte sie erschrocken an als sie zurück wich. Instinktiv formte sie ihre Hände zu einem Messer und zu ihren Erstaunen bildeten sich einzelne Federn an ihren Fingerspitzen. Es schien, als kämen ihre Kräfte zurück. „Hat er dich geschickt? Du weißt, dass ich dich töten muss!" Bruno richtete sich auf, blickte jedoch auf den Boden. „Du brauchst mich nicht töten, ich bin geflüchtet." „Schwachsinn! Du trägst eine Nummer auf der Brust. Du bist aus dem Untergrund, einer der treuesten Diener. Du hast auf deine Existenz geschworen, ihm treu zu dienen."

Bruno blickte sie an: „Und du?", dabei wies er auf ihren Brustkorb. Angel blickte an sich herunter und entdeckte ihr zerrissenes Oberteil, welches auch bei ihr eine Nummer zum Vorschein brachte. „Du hast nicht gehört, was ich hörte. Gora ist ein Ungeheuer", meinte sie streng, die Federn immer noch auf sie gerichtet. „Und du willst wissen, was ich gehört habe? Schwachsinn. Ich musste für ihn arbeiten, genauso wie du! Ich wurde erschaffen, nicht geboren. Ich bin wie du. Aber ich habe es satt, diesem Tyrann zu dienen. Ich möchte mit den Menschen zusammenleben. Das diese jedoch so erbost auf uns reagieren, hätte ich nie gedacht. Angel, beruhige dich, gib mir eine Chance. So wie Dark es auch tat." Angel atmete unruhig, lies dann aber bei dem Blick auf seine Nummer die Hand sinken. Fünf Drei Null. „Wahrscheinlich hast du Recht, warum sollte nur ich flüchten, immerhin sind wir hier unten nicht die einzigen aus Heaven. Ich gebe dir eine Chance, aber solltest du auch nur ein krummes Ding drehen, ich werde dich umbringen. Erst dich, dann Gora!" Sie ging wieder zu ihm und legte eine Hand auf seine Wunde. Mit geschlossenen Augen konzentrierte sie sich auf seine Schulter. Bruno zuckte kurz zusammen, sah bitter in ihre Augen und vernahm ein angenehmes Gefühl auf seiner Haut. Es klappte. Angel fiel ohnmächtig zu Boden, als sie fertig war.

„Marlon, komm schnell!", rief Bruno als er zurück kam, Angel lag bewusstlos in seinen Armen. Marlon stürmte auf ihn zu und nahm sie ihm ab. „Was hast du mit ihr gemacht? Ich wusste, dass man dir nicht trauen kann! Betrete die Höhle und du bist tot!" Zusammen mit Angel eilte Marlon zum Bett und legte sie hin. Sie schien nicht verletzt zu sein. „Ich habe ihr nichts getan", brach Bruno die Stille. Marlon drehte sich um und richtete seine Pistole auf ihn. „Was habe ich dir eben gesagt?" Bruno umfasste den Schaft der Waffe und drückte diese zusammen. „Ich habe ihr nichts getan! Wir haben geredet, da hat sie ihre Kraft ausprobiert und einen Stein geworfen, ich habe ihn abbekommen, hier oben!", er zeigte auf seine Schulter. Marlon erkannte die Wunde und auch eine Zahl. Fünf. „Du trägst eine Nummer?" Er nickte: „Ja, und ich verfluche sie! Du musst mir glauben, ich habe ihr nichts getan, sie ist ohnmächtig geworden, als sie meine Wunde heilte." Misstrauisch lies er die Waffe sinken. „Marlon, er hat recht", erklang Angels Stimme schwach.

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