Teil13

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Dark schlief sitzend am Bett, Marlon weckte sie sanft: „Dark, aufwachen, hast du wieder die ganze Nacht hier verbracht? Du sollst dich doch ausruhen!" Sie streckte ihren Rücken durch und stand auf. „Was hat Gloria ihr nur gegeben, dass sie sich nicht mehr selber heilen kann? Ich muss das herausfinden! Marlon, pass du auf sie auf, Angel darf nichts passieren." Seit dem Kampf waren vier Tage vergangen, Dark flüchtete sich mit Marlon, Angel und dem Jungen in eine Höhle. In dieser hatte sie vor Monaten eine Notunterkunft eingerichtet, damit sie im Ernstfall sich zurückziehen konnte.

„Was hast du vor?", wollte Marlon wissen. „Ich reise nach Trona, da gibt es ein Mediziner, ich hoffe er kann mir ein Mittel geben, damit sie wieder erwacht." Marlon griff nach ihrem Arm und zog sie zu sich heran: „Ich weiß, dass ich dich nicht aufhalten kann, bitte sei vorsichtig. Wenn du morgen zum Sonnenaufgang nicht zurück bist, komme ich dich holen!" Kurz nickte sie und verließ den Raum.

„Angel, warum wachst du nicht auf?", wollte Marlon wissen, als er sich auf den Stuhl an ihrem Bett setzte. Kurz darauf klopfte es an der Tür und ein Junge mit einem Kopfverband kam herein: „Wie geht es ihr? Wann wird sie wach?" Der Mann stand auf und verzog das Gesicht. Der Junge hatte sich die Kopfhaut verbrannt, genauso die Arme und seinen Brustkorb. Was müsste er für Schmerzen aushalten, fragte sich Marlon. „Ich weiß es nicht. Dark wird nach einer Medizin suchen. Wie geht es dir?" „Ich mache mir Sorgen um all die Menschen die gestorben sind. Und das alles wegen dieser Kreatur da." Der Junge zeigte auf Angel: „Ich muss unbedingt mit ihr reden, ich habe so viele Fragen." Marlon nickte und deutete somit auch auf seine zahlreichen Fragen, welche er stellen möchte. „Wenn sie überlebt, dann ist sie uns eine Menge an Erklärung schuldig. Was ist sie, dass Gora für sie ein ganzes Dorf auslöscht. Tut mir Leid um deine Mutter, Kleiner."

Arthur gab Gloria einen Schluck Medizin. Als sie vor vier Tagen zurück kehrte, brachte sie eine Spritze mit Blut mit, Angels Blut. Daraus stellte Arthur eine Heilmedizin her, welche er sofort Gora gab. Es dauerte nur ein paar Stunden und er konnte wieder aufstehen. Ihr Blut war besonders, es beinhaltete eine Substanz, welche Verletzungen schneller heilen lies. „Meine Gloria, komm schnell wieder auf die Beine, ich brauche dich an meiner Seite. Wir zusammen müssen Angel zurückholen. Sonst war all der Aufwand der letzten Jahre umsonst. Ich brauche dich." Mit seiner Hand strich er über ihre Wange. „Arthur, gib ihr mehr, ich brauche sie so schnell wie möglich wieder an meiner Seite." 

„Verlass den Raum, Arthur!" befahl eine leise Stimme aus den Schatten heraus. Gora drehte sich um und kniete nieder. „Du bist wieder da, willkommen zurück, Meister!" Die Gestalt blieb im Dunkel der Vorhänge, ein Finger dieser Person zeigte auf die Tür und es folgte ihr ein langer Schatten, welcher diese wie von Geisterhand öffnete. „Nimm Gloria mit, ich muss mit ihm alleine reden." Gora Blickte auf den Boden vor ihm: „Nein, sie muss hier bleiben, sie braucht dringend Medizin." Ein schwarzer Schleier legte sich um seinen Hals und drückte zu. „Widersprich mir nicht! Geht jetzt, Arthur. Keiner soll uns stören!" Die Gestalt blickte auf die Tür und verschloss diese nachdem die Beiden draußen waren. „Warum tust du das? Sie braucht die Medizin. Sie stirbt sonst!" Gora atmete unruhig, noch immer drückte ihm Etwas auf den Hals. „Sie ist ersetzbar, das weißt du! Nun zu dir... Was denkst du dir dabei Drei Acht Fünf zu verlieren? Sie ist das Bindeglied, wir brauchen sie." Nun kam die Person aus ihren Versteck. Schlanke Beine und ein langer Mantel mit Kapuze verbargen die Identität. „Es tut mir Leid, aber sie ist durchgedreht. Sie hat zwei oder drei Sätze gehört, welche sie nicht hören sollte, dann rebellierte sie, versuchte mich umzubringen und floh. Ich habe sofort eine Wächterstaffel hinterher geschickt. Gloria hat sie dann besiegt!" 

Eine Hand klatschte auf seine Wange: „Bist du total durchgedreht? Wie konnte das nur passieren! Du bist zu einem Risiko für mich geworden! Ich glaube ich sollte deine Kompetenz ersetzen." „Nein, mein Meister. Ich bin wichtig, ich habe die Kenntnis über das Serum und nun habe ich auch ihr Blut, ich kann weiterforschen. Wir sind unserem Ziel ganz nah, das verspreche ich dir." Gora flehte mit seinen Worten nach Gnade. „Wenn du möchtest zeige ich dir an Gloria, was ich herausgefunden habe. Oder noch besser an einem neuen Projekt. Du wirst begeistert sein!" „Hör auf mit deinen leeren Worten! Was ist mit Angel, wo ist sie? Oder besser, warum bist du dir sicher, dass Gloria sie besiegt hat? Wo sind ihre Überreste?" Die Gestalt kniete vor ihm nieder und zog sich einen Handschuh aus. Die Haut darunter war pechschwarz. Kurz blickte er auf die filigranen Finger und schon im nächsten Augenblick spürte er einen stärkeren Druck auf seinen Hals. „Sie lebt, das wissen wir beide, Gora! Gib mir das Serum, ich kenne da Jemanden, der es haben möchte!" Gora röchelte nach Luft und öffnete den Mund weit, ein schwarzer Schatten bahnte sich den Weg vom Hals in sein Mund hinein. „Finde sie! Du hast einen Mond lang Zeit. Findest du sie nicht, dann werde ich dich finden, egal wo du bist und wie stark du dich bewachen lässt." Er zeigte mit seinem Finger auf ein kleines Fläschchen auf den Tisch bevor er die Augen verdrehte, sein Körper sackte zu Boden. Langsam zog sich die Gestalt den Handschuh wieder an, nahm das Serum und verschwand in der Dunkelheit der Nacht.

„Verkaufe dies an Eleonora, verlange dafür einen Monat lang Essen und sage ihr es kommt aus den Schatten! Sie soll es an die richtige Person verkaufen und nicht teurer als du es ihr verkauft hast... Nun lauf, ihre Kundin kommt schon bald!" Ein kleines Mädchen nahm die kleine Flasche an sich und rannte ängstlich in Richtung Stadt.

AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt