Angel

Teil5

Die schwarzen Augen fixierten die notdürftig reparierte Tür,  so stark hatte Gloria Angel nicht eingeschätzt. Zuvor war es noch keinen Aufständigen gelungen, bis hier hin durchzudringen. Gloria war gerade auf einer Mission, als Projektnummer 385 ausrastete, besser bekannt als Angel. Sie war stets ein naher Begleiter von Gora, doch nun war alles anders.

Gloria betrag den Raum und verbeugte sich: "Guten morgen mein Herr." Arthur kam auf sie zu und deutete mit seinem Zeigefinger auf seine Lippen: " Bitte nicht so laut, er ist noch sehr schwach!" Verständnisvoll nickte sie und trat näher an Gora heran. 

"Gloria, hast du sie gefunden?", sprach dieser schwach. Das Gesicht war mit Wunden übersäht, sein linkes Auge zugeschwollen und die zahlreichen medizinischen Geräte um ihn herum verriete, dass auch der Rest seines Körpers nicht ungeschoren davon kam. "Nein, das habe ich noch nicht. Ich wollte wissen wie es Ihnen geht." "Finde sie, so schnell wie möglich, ich brauche sie. Hörst du, so schnell wie möglich!" Sein Schmerz durchtränkte seine Worte. Gloria nickte erneut und verließ den Raum, Arthur folgte ihr. 

"Wie schlimm ist es?", wollte sie wissen. "Nun ja, wenn wir Angel nicht schnell wieder hier haben, wird er es nur schwer schaffen. Besser du findest sie noch heute. Uns bleibt nicht mehr viel Zeit."

Gloria dachte nach.

Angel setzte sich an den Tisch und sah schweigend zu Dark. "Ich meinte das vorhin nicht so, das tut mir Leid. Ich habe selbst bemerkt wie ich dich genannt habe, das gehört sich einfach nicht. Bitte nimm dir etwas zu essen, damit du wieder zu kräften kommst." Dark versuchte ein Gespräch anzufangen, doch Angel schwieg. "Morgen früh gehen wir zu Iris, sie wird deine Anzeihsachen fertig haben. Du wirst einen speziellen Anzug erhalten, ähnlich wie meiner. Dieser Anzug wird deine Aura etwas unterdrücken, damit ist sichergestellt, dass du dich als mein Gast im Dorf bewegen kannst, ohne dass Jemand von deinen kräften notiz macht." Angel stand auf: "ISt das denn so schlimm, dass ich nicht eine von Euch bin? Ist es wirklich so schlimm, dass ich mich verstecken, nein, dass du mich verstecken musst? Wenn das so ist, werde ich noch heute weiterreisen. Irgendwo da draußen, wird es Menschen geben, die mich unterstützen werden. Und...", weiter kam sie nicht, Dark unterbrach sie. "Glaubst du echt noch, dass die Menschen mit dir zusammen arbeiten möchte? Ich sag dir wie es ist. Gora hat für uns Menschen nur wenig übrig, er sendet uns seine Kreaturen, sie nehmen uns die Kinder weg, sie bestehlen uns und sie töten uns. Er schürrt den Hass der zwischen unseren Kulturen entstand. Wir kämpfen hier unten gegeneinander weil unser Essen knapp wird. Der ganze Planet besteht nur noch aus Wüsten, in denen kleinere Orte wie dieser hier entspringen. Wir sind hier drin gefangen. Untereinander bricht Krieg aus, die Dörfer bekriegen sich um etwas Essen zu erhalten. Gora weißt uns nur eine kleine Menge zu. Und weißt du was? Wir haben heraus gefunden wie wir doch mehr bekommen können. Finderlohn!" Dark schmiss ihren Teller zu Boden und stürmte zu Angel herüber. In ihrer Hand ein Messer, bedrohlich nah. "Normalerweise werden die Kreaturen von da oben festgenommen und im Austausch mit Lebensmitteln wieder zurück gehandelt. Nur so...", sie schnellte mit dem Messer zu Angels Hals: "überleben wir. Kapiert?" In diesem Moment durchzog Dark ein stechender Schmerz. Sie ließ das Messer fallen und blickte an sich hinab. Angel zeigte mit ihren Zeigefinger auf den Bauch, dort hatte sich eine Feder gebohrt. Langsam wurde die weiße Feder rot.  Sie sackte weiter zusammen, sodass sie nun vor Angel kniete. "Dann sind wir Feinde?", wollte Angel wissen, konnte die Träne jedoch nicht unterdrücken.