DIE Tage werden wieder länger und ich habe wieder angefangen zu tanzen. Allein.
Anfangs sind die Bewegungen hart, brauchen Zeit um aufzutauen, und der Raum verwandelt sich langsam von meinem Zimmer zu einer Bühne, füllt sich mit euren Gesichtern.
Ihr seht ganz komisch aus, als wäre ihr in der Zeit stehen geblieben, hättet aufgehört zu altern.
Halt- das habt ihr auch. Ihr seid ja bloß Erinnerungen.
Steife Bilder meiner Wahrnehmung, häufig verzerrt zu einer bloßen Momentaufnahme, in der ihr eure Haare straff zurückkämmt, euren Fuß verletzt, vor Schmerzen schreit, das Lächeln wieder auf euer Gesicht tupft.
Ich versuche euch keine Vorwürfe zu machen, doch wart ihr keine Freunde in einer Zeit, in der ich Freunde brauchte.
Denn ich gehörte nie wirklich zu euch, zu der eisernen Elite, die bis spät in die Nacht probte und probte und ihre Spitzenschuhe zuhause in einem Samtkästchen lagerte.
Ich stolperte, wo ihr sprangt, und ich fiel, wenn ihr schwebtet.
Doch dadurch lernte ich, auf meine Schritte aufzupassen und mich schnell wieder aufzurappeln, wenn mich etwas heruntergezogen hatte.
Mal war es mein Körper, mal war es das Leben.
Im Endeffekt spielte das nie eine große Rolle.
Im Endeffekt spielte ich nie eine große Rolle auf der Bühne eures Lebens, doch ich war dieser eine Nebencharakter, den das Publikum mehr liebt als alle Hauptdarsteller zusammen.
Jetzt habe ich mein eigenes Stück, meine eigene Bühne.
Kommt und schaut sie euch an, bevor ihr eure Nase zu hochtragt um überhaupt noch etwas sehen zu können. Kommt und seht mich tanzen!
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𝒜𝒷𝓈𝒸𝒽𝒾𝑒𝒹𝓈𝒷𝓇𝒾𝑒𝒻𝑒
Teen Fiction❞ Es fühlt sich komisch an diesen Brief zu schreiben, wohlwissend, dass du ihn niemals lesen wirst. Denn Lesen ist nicht so deine Art. Das war sie noch nie. ❝ 18 Jahre, 18 Briefe und ein Nachruf; Ein Mädchen nimmt Abschied von ihrer Kindheit und...