№. 14 ✉『 Hanna 』

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Ich habe keine Worte für dich.

Ich weiß, ich sollte dir etwas sagen, ich sollte dir viele, viele Worte sagen, aber da ist einfach nichts.


Ich sollte dir stellvertretend für all die anderen Leute, denen es erging wie mir, etwas sagen, aber würde ich dich denn dazu bekommen, dich zu ändern? Damit aufzuhören, andere Leute mit vielen kleinen Sätzen über die Jahre hinweg zum großen Gespött zu machen, sie zu furchtbaren Dramen aufzubauschen, sie nicht mehr Protagonist, sondern Antagonist ihrer eigenen Geschichte sein lassen.

Darum geht es doch.


Wann immer ich spürte, dass du mich degradiert hast, degradierte ich mich selbst ein Stück weiter. Ich machte es dir leichter, damit du mich nicht in einen Hohlkörper verwandeln musstest. Ich tat es für dich. Grub die Materie aus meinem Körper heraus, bis kein Stück Person mehr darin wohnte, sondern der Mensch zu einem kleinen Vogel wurde, dessen Flügel du so häufig brechen konntest, wie du wolltest, und zu dem du sprechen konntest, was du wolltest. Er wiederholte alles, bis aufs letzte Wort.


Aber der kleine Vogel, der sich zu deinen Füßen niedergesetzt hatte, begann, vom Fliegen zu träumen.

Und dann, zum Zeitpunkt deines majestätisch zugespitzten Dramas, hüpfte er nicht innerhalb der Grenzen deines dunklen Schattens. Er opferte sein Dasein als Vogel und tat es für sich.


Er hüpfte an den Fenstersims und sah die Vögel fliegen.

Er hüpfte durch den Fensterspalt und war ein Teil von ihnen.

Er fiel und fiel und fiel, denn seine Flügel konnten ihn nicht tragen.

Und als er starb am Straßengrund, war er endlich wieder Mensch geworden.

𝒜𝒷𝓈𝒸𝒽𝒾𝑒𝒹𝓈𝒷𝓇𝒾𝑒𝒻𝑒Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt