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Jimin PoV

Tränen brannten in meinen Augen, als ich fluchtartig den Supermarkt verließ und begann nach Hause zu laufen. Die anderen Menschen sahen mich mit komischen Gesichtsausdrücken an, und fragten sich wahrscheinlich weshalb ich so schnell lief und genau das ließ mich noch schlechter fühlen.

Ich atmete unregelmäßig und meine Wangen waren nun nass voller Tränen, als ich nach einem letzten Sprint bei mir Zuhause ankam. Zu meinem Glück waren meine Eltern noch nicht da und so konnte ich ganz in Ruhe meinen Zusammebruch haben.

Kaum war die Tür hinter mir ins Schloss gefallen fing ich an zu schluchzen und noch währenddessen schlurfte ich in die Küche und schleuderte den Ruck mit den ganzen Sachen auf den Esstisch.

Die Hälfte der Sachen auf dem Einkaufszettel hatte ich nicht mitnehmen können und diese Tatsache ließ mich noch mehr heulen. Yoongi fand mich nun zu hundert Protzent extrem komisch und wollte gar nicht mehr, dass wir alle Freunde wurden. Die Dame an der Kasse hatte die Fertiggerichte so abwertend angeschaut und gefühlt die ganze Nachbarschaft hatte mich weinend die Straße entlangrennen sehen.

Ich wollte hier wieder weg.

Weg aus dieser Stadt und wieder zurück in meine gewohnte Umgebung. Hier war alles viel zu neu und ich konnte es jetzt schon kaum noch aushalten. Menschen, die mich noch nicht als den stillen Jungen akzeptiert hatten, den sie meistens eh nie zu sehen bekamen, waren so anstrengend.

Das blöde war, vielleicht wäre ich sogar gerne mit Yoongi und den anderen mitgegangen. Ich mochte sie alle, auch wenn ich mich erst daran gewöhnen musste, Menschen um mich herum zu haben. Ich mochte Yoongi und seine Art sehr gerne, soweit ich das jetzt schon beurteilen konnte.

Menschen waren so unheimlich anstrengend für mich, aber manchmal sehnte ich mich auch nach Nähe oder zwischenmenschlicher Interaktion und Kommunikation. Meine Tage waren nicht gerade spannend und vielleicht wäre das ein tolles Erlebnis gewesen. Und so wie ich alle einschätzte, wäre es auch nicht wild zugegangen, sondern einfach nur witzig und fröhlich gewesen.

Aber nein, ich konnte es nicht. Meine Gedanken waren viel zu laut und hielten mich davon ab irgendetwas zu machen. Das Einkaufen war schon eine echte Herausforderung gewesen und hatte es geschafft, dass ich heulend in der Küche stand und nicht wusste, wie ich mich wieder beruhigen sollte. Es war nur einkaufen gewesen und ich hatte mit ein paar Menschen unvorbereitet gesprochen, es war nichts schlimmes, aber für mich war es ein Albtraum.

Jeder fand mich nun sicherlich komisch und wollte nichts mehr mit mir zu tun haben, alle dachten ganz sicher, dass so ein fetter Mensch wie ich, nicht noch ungesunde Sachen essen sollte, um nicht noch mehr zuzunehmen. Je mehr ich darüber nachdachte, desto stärker musste ich weinen und fühlte mich mehr als nur erbärmlich dabei. Mein rationales Denken hatte verstanden und wusste auch, dass es nichts schlimmes war, meine Angst wollte aber einfach nicht zuhören.

Immer noch weinend ging ich hoch in mein Zimmer und ließ mich kraftlos auf mein Bett fallen. So etwas war anstrengend und ich wusste jetzt schon, dass ich absolut keine Motivation und Kraft für irgendetwas mehr hatte.

Einfach irgendwie durchhalten.

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Das war das 19. Kapitel !

Vielen Dank fürs lesen und für die Votes und Kommentare ! <3

(Habt ihr eine Lieblingshaarfarbe an den Jungs ? :D )

S.A.D // YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt