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Yoongi PoV

Mein Herz schmerzte, als Jimin seine Klamotten aus meinem Schrank in seine Tasche legte und selbst dabei etwas traurig aussah. Ich lag noch in meinem Bett, sehr knapp bekleidet und für einen kurzen Moment hatten wir beide vergessen, dass Jimin nun nicht mehr bei mir wohnen würde.

Leise seufzend kletterte ich nun doch aus dem Bett, da Jimin nicht an die oberste Ablage meines Schrankes herankam und schon verzweifelt versuchte zu hüpfen. Ich war zwar nicht wirlich größer, jedoch konnte ich ihn hochheben.

"Komm her, du Zwerg", meinte ich grinsend, schlang meine Arme um seinen ebenfalls noch nackten Oberkörper, ging in die Knie, bevor ich Jimin nach oben drückte und sich dieser das gewünschte T-shirt angeln konnte.

"Danke, Baby. Aber du bist selbst ein Zwerg !", erwiderte mein Freund und gab mir einen kleinen Kuss auf die Nase, bevor er ins Badezimmer ging um dort seine Sachen zusammenzupacken. Währenddessen schnappte ich mir wahllos eine Jogginghose und irgendein Oberteil, welches in meinem Zimmer auf dem Boden lag und ließ mich zurück in mein Bett fallen.

Ich war noch erschöpft von unseren Aktivitäten gerade und auch ein bisschen traurig, dass ich von nun an alleine in meinem Bett schlafen musste und nicht mehr jeden Morgen neben meinem Freund aufwachen konnte.

Auch wenn wir ganz sicher bald mal wieder bei einander übernachten würden, wollte ich nicht, dass er ging.

Gleichzeitig wurde mir auch bewusst, wie egoistisch das von mir war. Ich freute mich für Jimin, dass er nun endlich zu sich nach Hause zurückkehren konnte und ich konnte ihn ja eigentlich trotzdem jederzeit sehen, wenn ich wollte.

Das Bett senkte sich plötzlich neben mir ab und ein schmaler Körper lag halb auf meinem. Jimin, der anscheinend alles fertig gepackt hatte, missbrauchte mich nun als Kuschelkissen und das ließ ich nur allzu gerne zu.

Mich wunderte es immer wieder, wie es dieser Junge geschafft hatte mich für Körperkontakt gewinnen zu können, wenn ich doch sonst eigentlich gar nicht so der Fan davon war.

"Freust du dich auf dein eigenes Bett ?", fragte ich mit einem Lächeln in der Stimme und Jimin erwiderte mein Lachen leise.

"Ehrlich gesagt würde es mir absolut gar nichts ausmachen, wenn ich mein Bett mit dir teilen würde. Du bist einfach so toll."

Diese Worte zauberten ein Lächeln auf mein Gesicht.

"Weißt du was ? Mir geht es genauso."

Jimin erwiderte nichts, sondern schlang seinen Körper nur noch mehr um meinen und vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge, wo er dort ganz sanfte, leichte Schmetterlingsküsse verteilte. Wie immer, wenn er dies tat, rauschte ein heißes Kribbeln durch meinen Körper und ich versuchte ihm noch näher zu sein, obwohl dies wahrscheinlich gar nicht mehr möglich war.

Und so lagen wir da, komisch in einander verschlungen und ich konnte spüren, dass jeder von uns beiden versuchte den Moment des Abschieds so lang es ging nach hinten zu veschieben. Ich wollte wirklich nicht, dass er ging und ich gleich in diesem großen Haus allein sein würde.

Eigentlich sollte ich nicht so übertreiben, Jimin wohnte nicht einmal fünf Minuten von mir weg und ich konnte ihn sehen wann immer ich wollte, doch trotzdem war ich sehr traurig. 

Das Piepen von Jimins Handy unterbrach unsere stille Zweisamkeit und mit einem Seufzen angelte er sein Handy von dem Nachtkästchen und küsste mich, nachdem er die Nachricht gelesen hatte.

"Die war von meiner Mutter. Das Essen ist gleich fertig", meinte er leise und ich nickte. Jetzt mussten wir uns wohl verabschieden.

Ich übertrieb wirklich schrecklich, denn das war ja nur ein Abschied für ein paar Stunden und für Jimin war das ja eine tolle Sache.

"Dann solltest du wohl mal besser gehen", erwiderte ich und schluckte den Kloß in meiner Kehle hinunter.

Jimin nickte mir zu. Langsam erhoben wir uns von meinem Bett, mein Freund schnappte sich seine Tasche und ich brachte ihn noch zur Türe. Es war still, während sich Jimin seine Schuhe und Jacke anzog und schlussendlich aus der Türe trat.

Bevor er jedoch ging, drehte er sich noch zu mir um und zog mich ganz von sich aus in einen Kuss, der meine Beine weich werden ließ. Mein Atem ging ein bisschen zu schnell und mein Herz machte ein paar Stolperer, als er sich von mir löste und seine Stirn an meine lehnte.

"Ich möchte dir von meinem Herzen aus für alles danken, was du für mich getan hast", hauchte Jimin und ich zog ihn in eine Umarmung, die sich viel zu sehr wie ein ewiger Abschied anfühlte.

"Ich würde es immer wieder tun", meinte ich lächelnd und Jimin erwiderte mein Lächeln.

"Soll ich dir tragen helfen ?", fragte ich und deutete auf seine Tasche, woraufhin er lächelnd abwinkte.

"Alles gut, ich liebe dich, Yoongi."

Mein Herz ging auf bei diesen Worten.

"Und ich liebe dich, wir sehen uns bald !"

"Auf jeden Fall !"

Und dann küssten wir uns ein letztes Mal und ich sah Jimin zu, wie er meine Einfahrt entlang auf den Bürgersteig trat und seinen Weg zu sich nach Hause fortsetzte. Zwischenzeitlich drehte er sich immer wieder zu mir und winkte mir zu, bis er nicht mehr zu sehen war.

Ab da verblasste mein Lächeln und ich trat zurück ins Haus, welches sich auf einmal viel zu leer für nur eine Person anfühlte.

Normalerweise hätte ich mich total auf diese Zeit nur für mich alleine gefreut, doch Jimin hatte mich zum Kuschelmonster gemacht. Das Bedürfnis mit jemandem zu kuscheln war gerade ziemlich groß.

Ich fuhr mir seufzend durch meine Haare und wollte mich gerade schon auf den Weg in mein Zimmer machen, da hupte es plötzlich draußen und stirnrunzelnd trat ich an das Küchenfenster.

Was ich dort sah, erfüllte mich auf einmal mit ganz viel Freude und Glück und mir klappte sogar die Kinnlade nach unten. Draußen, in unserer Einfahrt, stand das Auto meiner Eltern und ich sah beide gerade aus dem Auto steigen.

Ich hatte vollkommen vergessen, dass sie mir vor nicht allzu langer Zeit geschrieben hatten, dass sie heute zurückkommen würden.

Nach ein paar Sekunden reagierte ich dann und stürmte an unsere Türe und riss diese auf. Meine Eltern bemerkten mich und meine Mutter öffnete gleich ihre Arme und auch wenn das eigentlich irgendwie voll peinlich war, weil das alle Nachbarn sehen konnte, stürmte ich nach draußen und fiel meiner Mutter in die Arme.

Gleich darauf kam auch mein Vater hinzu und auch mir wurde klar, wie sehr ich meine Eltern vermisst hatte.

Schon lustig, dass meine Eltern genau heute zurückgekomman waren, wo sich auch mit Jimins Eltern alles geregelt hatte.

Nun konnte ich nicht mehr aufhören zu lächeln.

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Das war das 77. Kapitel !

Vielen vielen Dank fürs Lesen und für die Votes und Kommentare !!

<3

(Wir ignorieren alle mal, dass Yoongis Eltern locker 2 Monate einfach so auf Geschäftsreise/im Urlaub waren xD )









S.A.D // YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt