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Jimin PoV

 Mir war kotzübel, als es zur Pause läutete und sich ein grinsender Yoongi mit seinen Freunden zu mir umdrehte. Verdammt, zu viele lächelnde Gesichter auf einmal. In meiner Panik schmiss ich einfach alles in meinen Rucksack und stand so heftig auf, dass mein Knie mit voller Wucht gegen die Unterseite des Tisches knallte und ich schmerzerfüllt keuchte und mein Knie umklammerte.

Na ganz toll, im im ersten Moment blamieren war eine ganz große Stärke von mir. Meine Wangen waren wahrscheinlich so rot wie Tomaten, als ich nach oben blickte und die sechs Jungs vor mir sah, die versuchten sich das Lachen zu unterdrücken. Zwei Sekunden standen sie vor mir und schon war mir nach heulen zu mute.

"Gehts's deinem Knie gut ?", fragte der größte von allen und ich nickte nur und versuchte leicht zu lächeln.

"Leute, lässt uns mal aus diesem Klasenzimmer raus. Draußen scheint die Sonne und es ist Pause !"

Die anderen stimmten ein mit viel Lachen und Gesprächen und ich lief mit gesenktem Kopf hinter ihnen her. Sie waren zwar alle sehr nett auf den ersten Blick, aber wenn es so werden würde, wie es bei mir immer in Freundschaften gewesen war, dann würde ich das nicht mitmachen. Ich war immer hinten gegangen und es hätte niemanden gestört, wenn ich auch nicht da gewesen wäre.

Wenn es diesmal genauso sein würde, dann war ich lieber alleine.

Kaum hatte ich diesen Gedanken zu Ende gedacht, da tauchte Yoongi neben mir auf und grinste mich an. Dieses Grinsen ließ meine Wangen gleich noch röter werden und irgendwie machte mich seine Anwesenheit nervös. Vielleicht war es die Art, wie er meinen Körper von unten bis oben musterte und sich dabei unauffällig auf die Lippe biss oder das Funkeln in seinen Augen.

Wir beide liefen beinahe gegen die Türe, so sehr war ich damit beschäftigt den Boden zu inspizieren und er damit mich anzuschauen. Gerade noch so konnten wir ausweichen und ich folgte den anderen zu einer Tischtennisplatte, die anscheinend ihr Stammplatz war, so selbstverständlich ließen sie sich darauf nieder.

Ich stand ein bisschen verwirrt und einfach davor, weil kein Platz mehr zum draufsitzen war und wollte nichts anderen als abhauen. Am besten in ein anderes Land.

"Jimin, sorry wenn ich dich damit einfach so überfalle, aber bevor du hier ein Teil von uns wirst, und das haben wir bis jetzt alle vor, muss ich dich was sehr wichtiges fragen. Ist das okay ?"

Ich war viel zu perplex und nickte dem Jungen, der eigentlich immer wie eine Sonne strahlte mit den roten Haaren, zu. Jetzt war ich aber gespannt, was er mich fragen wollte.

"Bist du ein homphobes Arschloch?", fragte er mich und ich war im ersten Moment viel zu überrumpelt um darauf etwas antworten zu können.

"Hobi !", zischte ein sehr hübscher Junge mit breiten Schultern und gab dem Sonnenschein, der anscheinend Hobi hieß, einen festen Klaps auf den Rücken.

"Du musst ihn nicht gleich verschrecken, also wirklich !", mischte sich nun auch der eine Junge mit braunen Haaren ein, der die Hand von dem Jungen hielt, der am jüngsten aussah.

Kam ich etwa so rüber, als wäre ich ein homophobes Arschloch ? Wahrscheinlich schon, sonst hätte er mich doch nicht einfach so gefragt, oder ? Ohne es zu wollen wurde mein Atem schneller und ich schüttelte wie wild den Kopf.

"Nein, nein bin ich nicht ! Wirklich ! Liebe ist Liebe, egal in welcher Form und das ist wunderschön."

Irgendwie schaffte ich es diese Wörter über meine Lippen zu bekommen und es kostete mich alle Kraft Hobi dabei in die Augen zu schauen, damit er mir auch wirklich glaubte.

Ich bin nicht homophob und hoffentlich auch kein Arschloch. Ich stand ja selbst auf Jungs.

"Das ist gut. Sorry, ich hätte es vielleicht ein bisschen anders formulieren sollen. Ich bin Hoseok, aber beinahe jeder nennt mich Hobi !", sagte er und nun war das strahlende Lächeln, welches der Sonne glich, wieder erschienen.

"Er fragt nur deshalb, weil wir so ziemlich alle auch aufs gleiche Geschlecht stehen."

"Ich bin auch schwul", piepste ich und wollte mich danach am liebsten schlagen. Ich hatte mich gerade vor sechs Typen geoutet, die ich nicht einmal kannte und meine Familie, die mich schon sehr viel länger kannte, hatte noch keine Ahnung.

Jimin, erst denken und nicht vor lauter Panik einfach losplappern. Geht meistens nicht besonders gut aus.

"Oh na dann, herzlich willkommen im Club ! Ich bin Taehyung", sagte der Junge mit den braunen Haaren freundlich und der Jüngste, der an der Hand von Taehyung hing, stellte sich auch gleich vor.

"Ich bin Jungkook !"

"Ich heiße Jin und bin der älteste", stellte sich nun auch der Junge mit den breiten Schultern mir vor und ich kam aus dem Lächeln vor lauter Panik gar nicht mehr heraus.

"Ich bin Namjoon", sagte nun auch der größte von ihnen und schenkte mir ein Lächeln.

"Das mein Name Yoongi ist, weißt du ja schon", meinte nun Yoongi grinsend und irgendetwas war an seinem Grinsen, dass mich wahnsinnig aufgeregt und nervös machte. Vielleicht weil es so strahlend war und so perfekt zu einem wunderschönen Gesicht passte.

Um ehrlich zu sein sahen alle hier so aus, als wären sie gerade aus einem Modemagazin gehüpft. Ich kam mir noch blöder vor und ich fragte mich, warum sie gerade mich gefragt hatten, ob ich mit ihnen abhängen wollte.

Ich war nicht schön, fett, bekam nie einen Ton raus und war peinlich und komisch. Außerdem sagte ich, wenn ich Panik hatte, immer die falschen Sachen. Also warum hatten sie genau mich gefragt ?

"Jimin, wenn du magst, dann sind wir ab heute deine Freunde. Ist das gut ?", fragte Taehyung mit einem Lächeln auf den Lippen.

Schon wieder überkam mich die Panik, doch diesmal sagte ich etwas, wofür ich später unglaublich dankbar sein würde.

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Das war das 12. Kapitel !

Vielen Dank für das Lesen und die Votes und über 200 reads !! :D









S.A.D // YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt