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Sie saß in ihrem Bett, hatte gerade gegessen. Ihr Atem ging Stoßweise und qualvoll waren ihre Augen geschlossen. Die Lippen zusammengepresst.
Ein zittern durchfuhr ihren Körper. Sie hielt sich krampfhaft den Bauch.

„Wir gehen nun, pass auf dich auf. Bis morgen.", er leichtert atmete sie aus. Wenn sie weg waren.. Bedeutete dies Erlösung. Dann konnte sie endlich ihren Körper entgiften. Konnte endlich ihren Traum ein Stück näher kommen. Die Wohnungstür fiel ins Schloss, das Zittern hörte auf. Setzte wieder ein, doch diesmal aus Freude.

Langsam stand sie auf, stützte sich an der Wand, als sie loslief. Ihr wurde schwindelig, also setzte sich sich auf den Boden und kroch von da aus weiter. Sie sah etwas schwarz, doch dies war ihr egal. Sie musste sich endlich erlösen, die Qualen stoppen.
Als sie angekommen war, klappte sie schnell den Toilettendeckel hinauf.

Die stützte sich etwas ab, ihre Lippe zitterte. Erschöpft schlossen sich ihre Augen, Tränen stiegen in diese. Sie schluchzte laut auf. Sie hatte gegessen, was für eine Sünde..

Leicht beugte sich sich über die Toilette und schaute in das Wasser. Sie hatte Angst, das hatte sie immer davor. Doch dann wurde das Gefühl wunderschön. Sie sah von dem Wasser zu ihrer Hand und schaute zu ihren Zeigefinger, er sah anders aus, als die anderen. Rot, etwas entzündet, trocken und rau, Bissspuren waren in der Nähe des Knochens zu entdecken.

Sie führte langsam ihre Hand zu ihrem Mund. Sah stur in die Toilette. Der Zeigefinger kam hinein, als er an ihrem Gaumen war, bewegte sie ihn leicht. Der Würgereiz kam, vollkommen normal. Sie strich etwas an ihrem Gaumen entlang. Noch ein Würgereiz. Sie ging etwas tiefer.

Ein lautes würgen entkam ihr und sie schüttelte sich, als es hinauf kam. Das Wasser Spritze etwas. Sie wollte mehr. Säuberte ihren Finger und fuhr wieder zu ihren Gaumen. Sie musste es einfach los werden.

Immer wieder kamen heftige Schauer über sie, das würgen tat im Hals weh. Die Anstrengung ließ Tränen aufsteigen. Ihr Bauch verkrampfte sich. Ihr Hände umgriffen krampfhaft den Toilettendeckel. Sie weinte.

Es war anstrengend. Doch sie wollte es so sehr. Sie brauchte es so sehr.
Rasselnd atmete sie ein. Ihr wurde schlecht.
Als sie versuchte aufzustehen, dabei fast hinfiel, und spülen wollte, entdeckte sie Blut.

Sie schluckte und musste husten, es kratzte und sie hatte das Gefühl, ihre Speiseröhre währe aufgerissen. Der Geschmack im Mund war faulig. Sie wusch ihre Hände und spülte den Mund aus, putzte Zähne, stellte sich vor den Spiegel.

Sie zog ihr Oberteil aus und starrte sich selbst an. Ihre Haut war blass. Man sah ihre Rippen, wenn sie einatmete, nicht zu sehr, aber man sah sie. Sie nahm ihre Hände und fuhr ihre Taille entlang, zu den Beckenknochen. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie die scharfen Knochen spürte.

Sie legte sich hin und fuhr die große Kühle nach, die sich zwischen ihren Rippen bildete, wenn sie atmete. Fuhr mit den Finger einzelne Knochen nach. Sie stand wieder auf. Sah in den Spiegel und bückte sich. Eine Welle der Enttäuschung entfuhr ihr. Zu viele Falten. Als sie wieder aufrecht stand, führen ihre Hände zum Bauch.

Zu viel. Viel zu viel. Sie verdeckte ihr Gesicht mit ihren Händen, ein schluchzen entfuhr ihr.
Als sie wieder in den Spiegel sah und keine Lücke zwischen den Beinen entdeckte, dachte sie, es wäre vorbei.

Sie brach zusammen. Weinte. Konnte kaum noch etwas sehen. Ihr wurde schlecht, schwindlig, schlecht. Sie schrie. Aus Verzweiflung, immer lauter. Ihre kurzen, abgebrochenen Fingernägel kratzten den Boden entlang. Ihr dünnen, ausgeflausten Haare vielen ihr ins Gesicht. Sie presste ihre Augen und Lippen zusammen. Sie bekam Kopfschmerzen.

Sie kroch in ihr Zimmer. Lehnte sich an die Wand und ließ ihren Kopf in den Nacken fallen. Sie weinte. Sie war verzweifelt. Sie hatte das Gefühl, niemals ihr Ziel erreichen zu können. Sie hatte das Gefühl, immer die hässliche zu sein. Sie hatte das Gefühl, niemals geliebt werden zu können.

Ihre Nase lief, doch sie ignorierte es.
Ihr war kalt.
Sie war müde.

Sie legte sich auf den Boden und starrte an die Decke. Wenn ich jetzt sterbe..,
Dachte sie.

Sie schloss ihre Augen. Stellte sich vor, wie es wäre so dünn zu sein, wie ihre Freundinnen, auch immer Komplimente zu bekommen.
Sie konnte an nichts anderes denken, sie wollte es doch so sehr. Hübsch sein.

Eine Träne lief ihre Wange entlang. Ihr Atem ging flach. Sie war kurz vor dem einschlafen.
Sie hörte Menschen draußen lachen und feiern. Hörte Autos fahren. Einzelne Vögel Zwitschern. Etwas Musik.

Und sie schlief.

ℴ nℯSℋOℸSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt