make it right

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Teil 1

„Hey, Namjoon!", mit fuchtelnden Armen rennt Jin auf eben genannten zu. Namjoon ignoriert ihn, er hat jetzt keine Lust mit Jin zu reden. Er ist so mädchenhaft, das mag er nicht.

„Namjoon!", doch Jin lässt nicht locker, er legt noch einen Gang zu und war dann schon bei ihm angekommen. Keuchend läuft er neben ihn hier und lächelt Namjoon freudig an. „Hallo.", sagt er und rückt schüchtern seine Brille.

Namjoon muss sich ein Grinsen und ein Augenrollen verkneifen. Dann bleibt er stehen, natürlich bleibt Jin auch stehen, er streicht sein bunt kartiertes Hemd glatt. „Okay Jin.. also, nur weil ich Dir Nachhilfe gegeben habe, heißt das nicht, dass wir jetzt beste Freunde sind."

Mit roten Wangen schaut Jin auf den Boden. „Das weiß ich, ich wollte auch lieber fragen, ob wir mal zusammen etwas trinken möchten. Halt, damit wir uns kennen lernen können!", redet Jin immer euphorischer und kann sich das andauernde Lippenbeißen nicht verkneifen.

Sowie Namjoon sich nicht verkneifen kann, immer wieder auf Jins Lippen zu schauen. Sie sind aber auch zu voll! Wie kann ein Junge nur solche volle, pinke Lippen haben. Noch etwas, was ihn mehr Mädchen, als Junge wirken lässt.

Namjoon sieht sich etwas um. Sie stehen direkt auf den Schulhof, ein paar Schüler lachen schon etwas. Jin ist nicht gerade beliebt. Er ist allen zu mädchenhaft. Namjoon hat sich darauf nie eingelassen. Er verurteilt nicht, besonders nicht, wenn andere Gerüchte in die Welt setzen.

Natürlich kennt Namjoon die Gerüchte. Hast du schon gehört, Jin ist angeblich schwul!
Er trägt gerne Mädchenklamotten und schminkt sich gern!
Leute, ich hab Jin gesehen, er hat einen Jungen geküsst und es hat ihm gefallen!
Jin hat einen Jungen vergewaltigt, weil niemand ihn befriedigen könnte!

Er atmet schwer aus, seine Schultern sacken hinunter. „Jin.. ich, du bist sympathisch.", murmelt Namjoon, nun rückt auch er seine Brille zurecht. Er mag Jin wirklich, doch er hat Angst. Seine Freunde mögen Jin nicht.

„Aber, ich, ich.. uff"
Jin ist nicht dumm. Er rückt etwas ab und versucht sein, vorhin noch glückliches Lächeln, aufrecht zu erhalten. „Ich möchte einfach nicht, dass ich nun auch Thema werde. Ich bin nicht schwul."

Jin sieht schnell hinauf in den Himmel. Er verkneift sich sein ungläubiges, ironisches Auflachen. Und die Tränen.
„Ist okay, ich versteh, ich verstehe schon."

Jin schultert seinen braunen Rucksack und nickt noch einmal. Dann geht er los, er ignoriert das Lachen der anderen. Doch diesmal lachen sie nicht nur über ihn, nur er merkt es nicht. Namjoon steht auf den Schulhof, zwar hatte er Jin abgesagt, doch wurde er gerade stehen gelassen. Von Jin.

Namjoon rennt los, doch nicht nur, weil er es nicht akzeptieren kann, stehen gelassen zu werden. Sondern weil er Jin will. Natürlich nur als Freund.
„Jin!"

Sofort dreht sich Jin um und bleibt stehen, er bleibt auch stehen, als Namjoon sein Handgelenk umgreift.
„Ich mag dich Jin"

Lachend schüttelt Jin seinen Kopf. Es ist ein trauriges Lachen, es ist nicht echt und Namjoon bemerkt dies sofort. „Es ist okay Namjoon. Ich dachte nur, dass du deinen eigenen Kopf hast und dich nicht von anderen beeinflussen lässt.", seufzt Jin nur und sieht zur Eingangstür. „Der Unterricht fängt gleich an."

Verzweifelt überlegt Namjoon. Er hat Jin gern. Die Nachhilfe war am Anfang merkwürdig mit ihm, doch von Zeit zur Zeit verstanden sie sich immer besser. Namjoon hatte bemerkt, dass Jin ein toller Junge war. Doch er hat doch nun mal auch seine Freunde und wenn diese Jin nicht mögen.. was soll er dann tun?

Namjoon's Griff wird sanfter. Es fühlt sich so an, als würde eine Brise über Jin wehen. Ein schönes Gefühl. „Brauchst du eigentlich noch Nachhilfe?"

„W-was?", Jin ist so verwirrt von dieser Frage, dass er das Schulklingeln einfach überhört. Er runzelt seine Stirn und streicht sich nervös die Haare aus dem Gesicht. Ihm ist klar, dass Namjoon ihn dies nur fragt, um Zeit mit ihm zu verbringen. Doch er versteht nicht, warum auf einmal.

„Ich also.. ich.", nervös herumglucksend sieht Jin sich um. Alles anschauen, nur nicht Namjoon. Nicht Namjoon! Nicht..

Jin kann nicht anders. Er muss Namjoon anschauen. Und Namjoon muss Jin anschauen. Er ist besonders.

Namjoon mag Jin's schwarzen Haare, wie sie ihm immer wieder ins Gesicht fallen. Er mag Jin's Nase und seine Stimme. Gott, seine Stimme! Seine Lippen, sein Lachen. Namjoon ist hin und weg von Jin.

„Chemie und Physik fallen mir ziemlich schwer..", murmelt Jin leise und sieht auf den Boden. Namjoon's Schuhe sind direkt in seinem Blickfeld. Er sieht, wie sie näher kommen, bis Namjoon nun ganz nah an Jin steht. „Ich geb dir die Nachhilfe."

Ein Lächeln huscht über Jin's Gesicht, er denkt Namjoon würde es nicht sehen. Doch er sieht es. Er sieht, wie Jin hinunter schaut und sein schönes Lächeln versteckt. Namjoon drückt nur ganz leicht Jin's Kinn hoch. Und dann lächelt er auch. Sie Lächeln sich beide an und sie finden beide, dass Lächeln des anderen wunderschön.

„Du kommst ab sofort jeden Montag, Mittwoch und wenn es möglich ist auch Freitag zu mir.", bestimmt Namjoon und dann geht er in die Schule. Jin aber steht nur da und schwärmt. Namjoon, Namjoon, Namjoon..

ℴ nℯSℋOℸSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt