Kapitel 4

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Heute ist der Tag, an dem wir zum Konzert gehen. Ich habe schon Lust darauf, fühle mich aber irgendwie komisch und unwohl, weil Ensar meine Nachricht gelesen aber nicht geantwortet hat.

Am Anfang dachte ich, dass er wegen seiner Karriere keine Zeit hat zu antworten aber als er die Nachricht gelesen hat und trotzdem nicht geantwortet hat, war ich schon enttäuscht.

Ich habe mich ja entschuldigt für mein Verhalten. Er hätte doch wenigstens irgendetwas wie „gerade keine Zeit" oder sowas sagen können. Niemand kann mir sagen, dass er keine Zeit dafür hatte.

Wer Zeit zum Lesen einer Nachricht hat, hat auch Zeit darauf zu antworten.

Er wollte mir anscheinend nicht antworten. Das hat mich irgendwie traurig gemacht und ich wollte deswegen auch gar nicht mehr auf das Konzert, weil ich weiß, dass wir VIP Tickets haben und mit ihm reden und es einfach soooo unangenehm wird.

Aber irgendwie habe ich mich doch von Milan und Zhalia überreden lassen und gerade waren wir in der riesigen Halle und warteten bis das Konzert endlich anfängt.

Zhalia: „Ich freue mich irgendwie so auf das Konzert. Früher habe ich mich nicht so für die Lieder interessiert, aber nachdem alles passiert ist, habe ich mir die Lieder nochmal angehört und liebe sie jetzt irgendwie."

Milan: „Ich hab die gehasst aber finde sie ok."

„Und ich mochte sie schon immer vor allem ,Mercedes' von Eno."

Das Konzert fing endlich an und hat einfach so viel Spaß gemacht, wir haben gerappt, getanzt und uns kaputt gelacht. Bis hier hin war es ein eigentlich sehr schöner Abend.
Aber es wäre nicht mein Leben, wenn nichts schief laufen würde.

Es war Zeit backstage zu gehen und Ensar als auch Enes wiederzusehen. Ich war aufgeregt, traurig, aber auch sauer.
Ich hab mein Bestes gegeben desinteressiert zu wirken, damit ich meine Emotionen unter Kontrolle habe.

Enes: „Hey Milan, na wie gehts dir mein Schatz? Wie hat dir das Konzert gefallen?"

Schatz? Hä?

Milan: „Hahaha hey...mir gehts gut und dir? Das Konzert war echt gut, danke nochmal."

Zhalia: „Ja, hat echt viel Spaß gemacht!"

„Danke."

Es hat sich so angefühlt, als wenn alle auf eine bessere Reaktion von mir gewartet hätten, aber sie haben keine bekommen. Es hat Spaß gemacht aber ich war immer noch ein bisschen verärgert wegen Ensar.

Ensar: „Freut mich ihr zwei. Ihr beide könnt gerne wieder zu einem Konzert von uns kommen, klären das dann mit den Tickets."

Wow, wie aufrichtig und nett von ihm.
Ich brauche deine blöden Tickets nicht.
Er hat mich nicht mal eines Blickes gewürdigt.
Ja, vielleicht hab ich überreagiert aber er weiß nicht mal wieso und hat nicht mal versucht es sich anzuhören und außerdem habe ich mich entschuldigt.

Zhalia: „Du meinst drei Tickets oder haha?"

Ensar: „Nein, zwei für dich und Milan."

Milan: „Was ist mit Aleyna? Sie gehört schließlich auch zu uns?"

Ensar: „Wer?"

Ich kochte nun vor Wut. Wieso ist er auf einmal so komisch? Was will er noch von mir?

„Weißt du Ensar, ich verstehe dich nicht. Ich habe vielleicht im Club überreagiert aber du weißt nicht mal wieso ich mich so verhalten habe? Außerdem habe ich erstmal Zeit für mich gebraucht, um das alles zu verarbeiten und habe deswegen vorerst nicht geantwortet.
Dann habe ich dir geschrieben und mich entschuldigt und nie eine Reaktion von dir bekommen. Es tut mir wirklich leid. Jetzt bin ich hier und habe mich bedankt für das Konzert, vielleicht nicht so wie Milan oder Zhalia aber das aus dem Grund, dass ich enttäuscht von dir bin."

Ensar: „Erstens schön, dass du erstmal einsiehst, dass du übertrieben hast aber dein Verhalten war nicht ok, ich hatte nichts damit zutun."

„Deswegen habe ich mich doch entschuldigt."

Ensar: „Zweitens, wer bist du, dass du sowas redest wie ,du hast mich enttäuscht'? Ich kenne dich nicht, bist kein Fan, bist ganz bestimmt nicht meine Freundin also nimm solche Wörter gar nicht mal in den Mund. Bist eine Fremde, mit der ich nichts zutun haben will, mehr nicht.

Ich war schockiert. Ich wusste gar nicht mal mehr was ich dazu sagen soll. Er hat und will sich meine Seite gar nicht anhören. Ich war ehrlich gesagt schon ein Fan von ihm und das von einem deiner Idole zu hören, von einer Person zu der du hochschaust, ist kein schönes Gefühl. Für ihn bin ich nur eine Fremde, mit der er nichts mehr zutun haben will.

Enes: „Ensar beruhig dich, Bruder. Sie hat sich doch entschuldigt und außerdem wissen wir nicht, wieso sie so reagiert hat. Du kennst ihre Seite doch nicht und du kennst sie nicht, vielleicht ist sie doch ein Fan, was dann?"

Ensar: „Juckt mich nicht."

Das hat mir schon irgendwie den Rest gegeben. Ich dankte Enes und ging raus, ohne mich von Ensar zu verabschieden und auf die anderen zu warten. Ich wollte gerade einfach alleine sein ohne, dass jemand sieht wie ich weine.

Ich weiß, dass ich mich schlecht verhalten hab aber ich habe mich dafür mehrmals entschuldigt, was soll ich noch machen?

Es ist schon schlimm genug, vor so vielen Menschen so fertig gemacht zu werden aber es ist nochmal was ganz anderes, wenn es einer der Personen ist, die du unterstützt und zu denen du herauf schaust.

Er hasst mich einfach und damit ich mir selbst nicht weh tue, muss ich anfangen ihn auch zu hassen.

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Hey, ich hoffe euch hat dieses Kapitel gefallen. Der Anfang ist immer ein bisschen unspektakulär aber glaubt mir das kommt noch.

Danke fürs lesen und vor allem ein großes Dankeschön an fangirl_ooo , weil du immer alles liest, votest und kommentiert hast;
Thank youuuuu <333

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