Kapitel 11

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Ich war gerade dabei aufzustehen als ich bemerkte, dass mein Bett irgendwie härter geworden ist. Ich drehte und wälzte mich rum, bis ich auf einmal eine Stimme unter mir hörte:

„Ich hätte niemals gedacht, dass so ein kleiner Körper so viel wiegen kann alter; wie viel isst du eigentlich? Neben dir zu schlafen ist ja schlimmer, als von zehn Affen angegriffen zu werden, so oft wie du dich drehst", sagte Ensar ohne Scham.

„ICH WIEGE DOCH NICHT VIEL! DIE FRAGE IST WOHL EHER WIE SCHWACH DU BIST! ICH WÜRDE MIR WÜNSCHEN, DASS DICH ZEHN AFFEN ANGREIFEN WÜRDEN, DAMIT ICH MEINE RUHE HÄTTE!"

Sofort stand ich auf und ging in mein Badezimmer, dass direkt in meinem Zimmer integriert war. Dort begann ich mit meiner täglichen Morgenroutine: Gesicht waschen, Zähne putzen, Creme etc. benutzen. Das übliche halt.

Ich hörte Ensar nur noch laut lachen und daraufhin fluchte ich laut vor mich hin: „dieser Typ ist nicht normal! Nennt der mich fett? Und ich schlimmer als zehn Affen? Der ist doch völlig bescheuert. Ich zeig ihm gleich richtig, wie schlimm ich sein kann. Wenn ihn das schon stört, soll der sich mal auf was gefasst machen."

Ensar: „Du weißt, dass ich alles hören kann oder Hayatım?"

Warte was? Hayatım?

„Ja ich hoffe, dass du alles gehört hast. Du wirst noch sehen und wieso nennst du mich so? Das ist ein sehr bedeutungsvolles Wort, das benutzt man nur, wenn einem jemand sehr wichtig ist."

Ensar: „Du bist mir sehr sehr sehr sehr wichtig, Hayatım. Außerdem hab ich keine Angst vor dir, jetzt komm raus, lass zusammen was essen gehen."

Ich musste lächeln. Irgendwie mache ich das seit Tagen nur noch. Rot anlaufen, lächeln, glücklich sein. Früher dachte ich immer, dass ich vielleicht kein Glück verdient habe, weil ich so oft runtergemacht wurde. Aber vielleicht ist Ensar mein Glück.

Ich öffnete die Tür und wurde mit einem zuckersüßen Grinsen von Ensar begrüßt. Wir beide machten uns separat fertig, weswegen er erstmal wieder in das Gästezimmer gegangen ist.

Jetzt frage ich mich einfach nur, was ich anziehen soll. Ein Date ist es ja nicht, wir wollen ja nur gemeinsam frühstücken gehen und er hat auch nicht impliziert, dass es ein Date ist. Oder?

Ich brauche einfach etwas, das schick ist aber auch nicht zu over-the-top. Woher holt man sich am besten fashion-advice: Ja, genau richtig, von seinem schwulen besten Freund Yves.

Ich nahm mein Handy in die Hand und rief Yves an, der zum Glück schnell ran ging.

Yves: „Du willst also meine Hilfe für dein Outfit. Geht klar, aber wofür denn?"

Ich zögerte ein wenig, aber erklärte ihm dann wofür ich das Outfit brauche.

Yves: „Ahhhhhh, omg gurl. Issa Date. Okay, wie wäre es mit einem Kleid?"

„Es ist kein Date, will einfach nur bisschen frisch aussehen. Zu einem Kleid passen aber irgendwie nur High Heels, wäre das nicht übertrieben?"

Yves: „Stimmt auch wieder. Ich hab eine Idee: Deine schwarzen Jeans-Shorts, das enge gelbe Oberteil mit V-Ausschnitt, die tausend silbernen Halsketten, deine Tasche und die Dr. Martens Stiefel?"

„Du bist ein Lebensretter, danke!!!"

Yves: „Schreib mir später oder ruf mich an, will wissen wie das Date gelaufen ist."

Ich versuchte ihm nochmals zu erklären, dass es kein Date war aber nur vergeblich.
Da ich nicht mehr so viel Zeit verschwenden wollte, zog ich mich an und ging aus meinem Zimmer.

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