Kapitel 39

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Alle von ihnen trauten ihren Augen nicht.
Während das Video abspielte, schaute ich in jedes einzelne Gesicht und überall konnte ich nur eines sehen:

Reue.

Gerade konnte sich in ihrem Kopf nur eines abspielen und zwar die Frage, warum sie sich mir gegenüber so dreckig verhalten haben.

Ich konnte spüren, wie schuldig sich alle gefühlt haben, vor allem Ensar.
Außerdem pochte seine Halsschlagader wie verrückt, sodass ich seinen hohen Puls schon fast sehen konnte.

Ob er diese Wut gegenüber Furkan hat?

Bestimmt nicht.
Warum sollte es ihn interessieren, was mit mir ist, wenn es ihm so leicht fällt mich gehen zu lassen?

Nach vielen unangenehmen Minuten stoppte das Video endlich.
Trotzdem hörte man kein einzelnes Wort.

Wenn jemand eine Stecknadel fallen lassen würde, könnte man diese hören.
So leise war es.

Ihr Schweigen war für mich Antwort genug.
Ich wusste, wie sie sich alle fühlten und, dass sie endlich verstanden haben, dass ich von Anfang an die Wahrheit gesagt habe.

Egal, wie sehr es weh tut.
Ich muss endlich loslassen und gehen, sonst werde ich schwach und gebe nach.
Das darf einfach nicht passieren.

„Hier habt ihr eure Beweise.
Ich hoffe, dass ihr daraus lernt, dass nicht alles, was die Leute euch vor die Augen legen, der Wahrheit entspricht."

Mit diesen letzten Worten, wollte ich gerade rausgehen, um dieses Kapitel hinter mir zu lassen.

Um zu vergessen.

Doch plötzlich zog mich jemand an meinem Arm zurück.
Ensar.

„Was machst du da, Ensar?
Lass mich jetzt bitte gehen, ich ertrage es keine weitere Sekunde mit euch und vor allem dir hier zu sein.

Ich will dich nie wieder sehen.
Vergiss einfach alles, so tut es uns beiden weniger weh."

Er sah verletzt aus.

Ensar: „Es tut mir so verdammt Leid, Aleyna. Bitte, bitte verzeih mir, Hayatim.
Ich war einfach nur so wütend, als ich die Sachen gesehen habe und habe einen schrecklichen Fehler begannen, indem ich dir nicht einmal zugehört, geschweige denn geglaubt, habe.

Es hat mich einfach nur verletzt und meine Gefühle und Emotionen haben alles andere übertroffen, ich konnte nicht mehr klar denken.
Bitte verlass mich nicht, ich liebe dich über alles und kann nicht ohne dich, Aleyna."

Es schmerzt so sehr.
Mein Herz will nicht gehen, aber mein Verstand weiß, dass es besser für mich ist.

Wenn ich ihm verzeihe, dann denkt er am Ende, dass er mit allem durchkommt und mit mir spielen kann, wie er will.
Und das lasse ich nicht zu, egal wie sehr es weh tut.

„Diese Worte will ich nie wieder aus deinem Mund hören. Ich bedeute dir rein gar nichts und das hast du mit all deinen Taten bewiesen.
Vergiss nicht, dass Worte heutzutage nichts mehr bedeuten, Ensar.

Ich habe oft versucht mich mit Worten durch das Leben zu schlagen, aber sie interessieren keinen.
Taten oder in diesem Fall Beweise haben eine viel höhere Priorität.

Die ganze Zeit, wollte ich dir alles erklären, aber es hat dich nicht interessiert.
Warum sollte ich mich dann darüber scheren, was aus deinem Mund kommt?"

Ensar: „Ich weiß, dass ich Schuld bin und dich mehr als schlecht behandelt hab, Aleyna.
Aber es war ein Fehler, der schlimmste meines Lebens und ich bereue alles, was ich dir an den Kopf geworfen habe.
Es tut mir leid. So sehr.

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