Ich stieg ins Auto und fuhr so schnell wie möglich los, um endlich weg von hier zu sein.
Obwohl Ensar mich so behandelt hat, fühle ich mich trotzdem schlecht, weil es wirklich sehr weh getan hat, ihn so zu sehen.
Aber ich musste es tun.
Es ist seine eigene Schuld, denn es hätte niemals so weit kommen müssen.
Doch er hat diesen Weg eingeschlagen und muss jetzt mit den Konsequenzen leben.Ich drehte die Musik auf, um mich von allem abzulenken, da ich noch eine länger Fahrt vor mir hatte.
Fast drei Stunden um exakt zu sein.Wegen der Wohnung musste ich auch meinen Job im Café kündigen, weil ich dort jetzt nicht mehr wohne.
Das heißt für mich: so schnell wie möglich einen Job finden und mich außerdem in eine andere Universität einschreiben.
Wie sehr ich die vernachlässigt habe, will ich gar nicht preisgeben.
Ich fokussierte mich wieder auf die Autofahrt, doch ständig wurde meine Musik durch seine zahlreichen Anrufe unterbrochen.
Will er es nicht verstehen?Am Anfang ignorierte ich die Anrufe und drückte sie ständig weg, bis ich versehentlich einen Anruf entgegennahm:
Ensar: Aleyna, bitte drück mich jetzt nicht weg.
Sag mir bitte wo du bist, dann komme ich.
Bitte lass uns nochmal über alles reden, es kann doch nicht so enden.
Ich liebe dich so sehr, Aleyna.Aleyna: Ensar, es reicht.
Lösch meine Nummer, so wie du unsere Bilder gelöscht hast.
Es ist aus, so wie du gesagt hast, also hör endlich auf.Ensar: Aleyna, bitte liebe mich jetzt, wo ich es am wenigsten verdient habe, denn genau in diesem Moment brauche ich es am meisten.
Ich weiß, dass ich dich kein bisschen verdient habe, aber ich bin selbstsüchtig.
Ich brauche dich für mich.
Ich brauche deine Liebe.
Ich brauche dich um zu Leben, Hayatim.Ich legte auf.
Ich hatte einfach keine Kraft mehr mit ihm zu diskutieren.
Warum lässt er mich nicht endlich in Ruhe?
Er hat doch darauf bestanden, dass ich endlich gehe, also was ist jetzt sein Problem?Nach einer langen Autofahrt bin ich endlich in der neuen Wohnung angekommen und wurde von Herrn Novak überrascht.
Wie ein Engel hat er mit ein paar Freunden meine Möbel und Kartons schon in die Wohnung getragen und alles mögliche für mich fertiggestellt.
Er konnte mir ansehen, wie kaputt ich war und wie viel mir das bedeutet hat, dass er mich unterstützt.
Ich umarmte ihn und dankte ihm und seinen Freunden tausendmal für das, was sie für mich getan haben.Irgendwie ist er gerade der einzige Mensch in meinem Leben, wer hätte das gedacht?
Aber für mich war dieser nette ältere Mann einfach wie ein zweiter Vater.Egal, was ich brauche, er ist immer für mich da und ich bin so dankbar dafür.
Wir verabschiedeten uns und ich versprach ihm, sie alle bald zum Essen einzuladen, da sie kein Geld von mir annehmen wollten.
Danach setzte ich mich auf die Couch im Wohnzimmer und versuchte mich ein wenig von allem zu erholen.
Der Tag war so anstrengend und raubte mir jegliche Nerven.Da ich jetzt sowieso nicht schlafen konnte, nahm ich mein Handy in die Hand und sah die vielen verpassten Anrufe von Ensar und den anderen.