Kapitel 23

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Wir sind in Levos Auto eingestiegen und sind ohne zu zögern losgefahren.

Für mich war es sehr ungewohnt in so einem Aufzug in die Öffentlichkeit zu gehen, aber es fühlte sich trotzdem irgendwie richtig an.

Außerdem habe ich doch sowieso nichts zu verlieren. Die alte Aleyna würde sich jetzt Sorgen um ihren Ruf machen und was ihre Eltern denken, aber sie existiert nicht mehr.

Levo: „Du schwellst ja immer noch in Gedanken. Was geht dir durch den Kopf?"

„Tut mir leid, habe einfach sehr viel, was mir durch den Kopf geht. Vor allem wenn ich daran denke, wie sehr sich mein Leben in so kurzer Zeit verändert hat."

Levo: „Veränderung kann doch auch was Gutes sein.
Meine Mutter hat mir damals immer gesagt: ‚Wenn alles bergab geht und es sich so anfühlt, als wenn die ganze Welt gegen dich kämpft, dann denk immer daran, dass es ab diesem Punkt nur noch besser wird.
Erst kommt der Schmerz, dann aber wirst du belohnt.'
Ein Verlust ist nicht gleich ein Verlust, sondern eine Lektion. Schätze den Schmerz, er ist ein Segen."

„Wow. Du hast das wunderschön ausgedrückt. Danke, Levo. Ich musste das hören.
Du bist einfach der Beste."

Levo: „Kennst deinen Lieblings-Poeten doch. Aber jetzt genug damit.
Wir sind fast da, deshalb gibt es nur noch gute Laune!"

Sofort drehte er die Musik auf und wir beide haben direkt angefangen mitzusingen, ohne jegliche Sorgen im Kopf zu haben.

Wir waren in diesem Moment glücklich und frei.

Eine kleine, kurze aber bedeutsame Erinnerung, die ich niemals vergessen werde.

Levo parkte das Auto und wir stiegen aus.
Ich checkte nochmal schnell meine Schminke und wir betraten dann beide die Shisha-Bar.

Es lief laute Musik, alles war voller Rauch und man hörte viel Gelächter.
Eigentlich hasse ich sowas, aber irgendwie hat mich die gute Stimmung angesteckt.

„Wohin willst du? Da drüben in die Ecke?"

Levo: „Gülüm, wir gehen nach oben."

„Da steht doch, dass oben nur für VIP Gäste ist du Idiot."

Levo: „Was denkst du denn, mit wem du hier bist?"

Er nahm meine Hand und zog mich mit ihm nach oben.
Zu meiner Überraschung wurde er dort schon von vielen Leuten erwartet, die er direkt alle begrüßte.

Natürlich fragten sie ihn dann, wer ich bin.

Levo: „Das ist meine Mitbewohnerin und gleichzeitig beste Freundin, Aleyna.
Delil mach mal bitte Platz, damit wir dahin können."

Ich stellte mich kurz vor und setzte mich dann zu Levo, den ich mit einem verwirrten Blick ansah.

„Ich verstehe gerade gar nichts mehr.
Hier oben sind doch sonst immer nur die ganzen Sänger und Rapper, wie kommen wir hier hin? Kennst du den Besitzer? Oder-"

Levo: „Okay, es wird an der Zeit dir das jetzt endlich zu sagen. Wenn ich dir das erkläre, wird alles einen Sinn ergeben."

Ich wartete gespannt auf seine Erklärung, doch dann betrat jemand, den ich niemals erwartet hätte, den VIP Bereich.

Yves.

Ich schaute ihn an und er lächelte.
Hat er etwa vergessen, dass er mich seit Monaten ignorierte?

Ich war kurz davor, wieder in meine alten Muster zu geraten, ihn zu konfrontieren und ihm zu zeigen, wie sehr er mich verletzt hat.

Aber ich habe mich zusammengerissen.
Mich interessiert die Vergangenheit nicht mehr. Für mich zählt nur noch das hier und jetzt und heute, kenne ich ihn nicht mehr.

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