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                                    But you don't know what it's like

                              To wake up in the middle of the night

                                    Scaring the thought of kissing

                                                      Razors

                                                               - Pierce The Veil

*/*

Michael

Ängstlich wurde mir bewusst, wo ich war. Zurück in Riverstone. In meinem Verderben. Wie ich dieses Leben doch hasste. Die Beamten telefonierten, doch ich nahm es nicht wirklich war. In meinen Gedanken drehte sich alles darum, dass ich bald schon meine Mum wiedersehen würde. Nein, ich wollte das nicht. Ich wollte sie nicht sehen, genauso wenig wie meine Schwester. Genauso wenig war mir bewusst, wie sehr Luke und Calum mich vermisst hatten.

Bis ich sie sah. Sie hatten auf mich gewartet und hatten erzählt, wie meine Mum sich Sorgen gemacht haben soll, aber ich glaubte es nicht. Ich konnte ihnen nicht glauben. Vielleicht war ich ein Dickkopf, aber sie wussten nicht, wie ich mich fühlte. Allein gelassen und ungeliebt, denn ich war es nicht würdig geliebt zu werden. Ich war zu alt, war zu launisch. Genau jetzt brauchte ich eine Zigarette.

"She loves you", sagte Luke immer und immer wieder, aber ich wusste nicht zurecht, ob ich ihm Glauben schenken soll.

"I think I'll be sent somewhere far away. As I left she said that I wouldn't be welcome back home as soon as I come back", murmelte ich und zuckte mit den Achseln. "But I met enough people. I can hide in Melbourne or Perth. Maybe Ashtons parents will hide me."

"They found you sleeping on a park bench", erinnerte mich Calum.

"But it was better than being home", meinte ich.

"If you think so", schüttelte Calum den Kopf und sah mich besorgt an. "What do you want to do, now?"

"Trying to run away again?", zuckte ich mit den Achseln.

"This won't work again", widersprach Luke und sah mich an. "You have to live with 'em."

"But I don't want to!", sagte ich augebracht. Die Tür ging auf, meine Mum und meine Schwester kamen herein. Mein Blick schwankte automatisch zum Boden. Ich wollte ihre Gesichter nicht sehen.

"Michael", hörte ich Taylor sagen. Ihre Stimme klang immer noch so kindlich. Kurz blickte ich auf, meine Mutter sah emotionslos zu mir, wohingegen meine Schwester aus dem Häuschen war.

*****

Und so lag ich in meinem alten Zimmer und starrte auf die Decke. Es war komisch hier zu sein. Meine Mum hatte mir noch nicht gesprochen, aber ich erwartete es auch nicht. Ich hatte längst einen eigenen Plan.

Kurz schaute ich auf mein Handy und war mir Sicher, der Laden um die Ecke hatte offen. Leise schlich ich den Flur hinunter und schlüpfte aus dem Haus. Zügig ging ich die Straße hinunter und betrat den Laden. Es war früh am Morgen, somit sah der Verkäufer noch recht verschlafen aus. Zielstrebig ging ich zu den Rasieren und kaufte mir eine Packung mit Klingen. Schnell bezahlte ich diese und schlich mich wieder zurück ins Haus. Leise betrat ich mein Zimmer und öffnete die Packung. Geschickt brach ich eine Klinge auseinander, damit ich die einzelnen Rasierklingen in der Hand halten konnte. (Das geht, hab's hin bekommen und ist kinderleicht. Wenn ihr aber das Bedürfnis NICHT verspürt: Finger weg! Ich habe es auch nicht aus Spaß gemacht!)

Tief atmete ich ein und setzte die Klinge an meinen linken Unterarm an. Er sah so gut und unberührt aus. Keine Narben waren vorhanden und auch sonst sah er einfach zu jungfräulich aus.

"Let's do it", flüsterte ich zu mir selbst und schnitt in mein Fleisch. (Nochmal, ritzt euch nicht, wenn ihr nicht wirklich ein Bedürfnis dafür verspürt. Ritzt euch am besten gar nicht, okay?) Blut floss und ich atmete tief durch, Langsam verebbte der Schmerz, was mich dazu brachte, dass ich noch ein Mal in mein Fleisch schnitt. Ein paar Mal ritzte ich mir den Arm auf, bis er blutverschmiert war. Mit zittrigen Händen legte ich das Messer weg und betrachtete das Blut.

Mein Handy klingelte. Ich ließ es klingeln, doch der Anrufer ließ nicht locker, sodass ich dann doch dran ging.

"Yeah?", sagte ich müde und schaute wieder auf meinen Arm.

"Hei Michael. It's me, Ashton. Where are you?"

"At home in Riverstone. Why?"

"I need your help. I cannot be any longer by my family", sagte er. Sofort verstand ich und brauchte auch nicht bei meiner Antwort überlegen.

"Yeah. Come over."

"Thank you. I come as soon as possible." Damit legte er auf. Gerne wüsste ich, was vorgefallen war, aber ich beschloss ihn später erst zu fragen. Ich nahm meine Gitarre und begann zu spielen. Gut fühlte es sich an Dinge zu tun, die ich seit langem nicht mehr machen wollte oder konnte. Manchmal hatte mich eine solche Lustlosigkeit gepackt, dass ich Tage einfach nur rum sitzen konnte und dabei nicht tun  wollte. Einfach nur sitzen und selbst das wollte ich nicht machen. Mir war bewusst, dass ich nie eine gute Zukunft haben werde, aber juckte mich nicht. Ich lebte, um zu sterben. Wir alle waren verdammt zu sterben irgendwann. Manche früher, manche später. Ich wollte jetzt sterben. Es war mir egal, wie andere es fanden, aber ich fühlte mich schon tot. In meinem Inneren war ich tot, hatte keine Gefühle, meistens zumindest.

Aber ich vermisste es auch nicht etwas zu fühlen. Ich mochte es ein Gefühlloses Wesen zu sein. Es linderte die Schmerzen vom Ritzen und es ließ mir meine Familie egal werden. Die Innere Leere war ein großer Vorteil, empfand ich jedenfalls. Schritte kamen die Treppe hoch. Schnell wischte ich das Blut so gut wie möglich von meinem Arm und zog mich ein ein schwarzes Sweatshirt an, damit man die Narben nicht sehen konnte. Dann setzte ich mich wieder auf mein Bett und spielte weiter, aber niemand kam in mein Zimmer. Erleichtert atmete ich aus und beschloss eine zu rauchen. So war mein Leben und niemand konnte es mir nehmen.

Ich hasste es zu leben, aber ich wollte mich nicht selbst umbringen. Etwas hinderte mich daran. Doch ich wollte eher tot sein, als verkorkst und ungeliebt weiter zu leben. Ich wollte wissen, ob es nach dem Tod friedlicher sein würde. Ob ich glücklich werden konnte.

»Would you mind if I die?«, schrieb ich an Calum und starrte auf meine Wände.

»Of course I would!« Ich schluckte und schüttelte den Kopf. Es wäre für alle ein besseres Leben, wenn ich nicht existieren würde. Am besten ich bringe es gleich hinter mir.

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Wohnt jemand in Bückeburg oder Umgebung und mag ptv und würde mit mir auf ein konzert gehen? :( möchte nähmlich hin, aber habe kein fahrmöglichkeit :((

Erstes Update nach meinem Urlaub :) Ich hoffe es hat euch gefallen :) Bisher ist das nur Michaels Vorgeschichte und ich bin am Überlegen, ob ich Sams Vorgeschichte auch bald anfangen soll zu schreiben oder nicht :/ schreibt's in die kommis :DD

Okay, aber wegen ptv bitte melden! man will hin :(

~ Jessi x

Depressed [michael clifford ~  5sauce]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt