Happiness damn near destroys you
Breaks your faith to pieces on the floor
So you tell yourself that's enough for now
But happiness has a violent roar
- The Fray
*/*
Sam
Vorsichtig trat ich in die Schule ein. Sie alle starrten mich an, weshalb mir das Blut in die Wangen schoss. Von klein auf war ich schon immer schüchtern gewesen. In diesem Sommer waren wir von New York nach Sydney gezogen. Schnell war mir bewusst geworden, dass viele nicht gerne mit Neuen etwas zu tun hatten. Erst recht nicht, wenn die Neue aus Amerika kam. Sie alle schauten mich argwöhnisch an, als wäre ich ein Außerirdischer, was mich den Kopf senken ließ. In meiner alten Schule hatte ich nicht viele Freunde gehabt, aber genug, um nicht gemobbt zu werden. Hier sahen mich alle an, als sollte ich sofort verschwinden. Um ehrlich zu sein, wollte ich das auch. Wenn man mir das Geld geben würde, dann würde ich sofort den nächsten Flieger nach New York nehmen. New York war mein Zuhause und nicht Sydney. Ich fühlte mich nicht wohl hier. Es war alles anders hier. Das Klima, die Leute, die Stimmung und natürlich auch die Natur.
"She doesn't wear makeup ", hörte ich ein Mädchen flüstern.
"Yeah, probably she's slow on the uptake", murmelte ein anderes zurück. Nein, ich war kein Spätzünder. Meine Mom erlaubte es mir einfach nicht Make-up zu tragen. Sie sagte immer es sähe nuttig aus, egal wie ich versuchte sie umzustimmen. Selbst trug sie selbst nur sehr wenig Make-up.
"But you put also makeup on", sage ich immer.
"I'm not fifth-teen anymore. As soon as you'll turn eighteen, you're allowed to put on makeup", erwidert sie immer mir. Und so ging ich ungeschminkt in die Schule. Bisher hatte ich nicht wirklich Probleme gehabt. Meine Freundinnen hatten sich auch nicht geschminkt, aber es war uns egal, was die Anderen dachte. Damals hatte es mich auch nicht gestört zu den Außenseitern zu gehören.
Nun lebte ich woanders. Nun hatte ich keine Freunde bei denen mir alles egal sein konnte. Hier kannte ich niemanden und damit wurde auch klar, dass mich alle verurteilten. Sie sahen mich alle hungrig an. Von Anfang an war klar, dass die ersten Wochen Hölle werden sollten. Gerüchte werden bald über mich fokussieren, wenn sie es noch nicht taten.
Die ersten Stundenperiode war eingebrochen und ich setzte mich an einen Tisch abseits von den Anderen. Zum Glück musste ich mich nicht vorstellen und zum Glück war es erst der Anfang des Schuljahres, womit der Stoff mir nicht zu schaffen machte. Plötzlich spürte ich, wie jemand gegen meinen Stuhl trat. Genervt sah ich über die Schulter und schaute in braune Augen. Seine Haare waren schwarz und sein Gesicht schmal. Fast schwarz wirkten seine Augen, als er mich beäugte.
"You look pretty bad", grinste er und ich lenkte meinen Blick verletzt zum Lehrer. Es schmerzte, sehr sogar. Der Typ war zwar nicht der hübschste, aber auch nicht der hässlichste. Es tat einfach weh zu hören, dass man hässlich aussah. Tränen wollten meinen Wangen hinunter fließen, aber ich wollte stark sein. Mit allen Mitteln wollte ich verhindern, dass ich am ersten Tag direkt in der ersten Stunde anfing zu heulen, weil ein Typ gesagt hatte, dass ich hässlich war.
In der Mittagspause setzte ich mich alleine an einen Tisch und aß mit gesenktem Kopf das grauenhafte Essen. Ich vermisste es in New York mit meinen Freundinnen an einem Tisch zu sitzen und Rachel sagen hören: "I like him but-"
"But we're rejects", würde Camille síe unterbrechen und wir alle würden uns traurig anlächeln. Dann würde Gina an uns vorbei gehen und uns ignorieren und mit Rachels Schwarm flirten. Doch dieses Leben hatte mir so viel Sicherheit gegeben. Plötzlich spürte ich etwas an meinen Haaren Kleben. Fettige Pizza hatte sich dort platziert. Wütend schaute ich durch die Mensa und sah den schwarz-haarigen vom Geschichtskurz.
"Asshole", murmelte ich zu mir selbst und rannte schon fast aus der Cafeteria ins Mädchenklo, um die Pizza aus meinen Haaren zu wirren.
"Bad day?", fragte ich mich eine aufgestylte Brünette. Ihre blauen Augen sahen mich belustigt an, weshalb ich einfach nicht antwortete. "Oh, you're shy, America?" Sie grinste und schminkte ihre Lippen mit roten Lippenstift. "Just in fact. This is my school. I'm the queen. By the way, you don't fit in here." Mit diesen Worten ließ sie mich alleine zurück in der Toilette. Hartnäckig hielt sich der Käse in meinem Haar, weshalb ich beschloss einfach ein Mal einen Filzhut zu tragen.
Jetzt war es offiziell, dass Gerüchte die Luft machten. Die nächsten Tage ging ich in die Schule. Alle starrten mich an und murmelten immer wieder etwas.
"She robbed a bank", erzählte man am zweiten Tag. Ein Tag hatte ich es ohne Gerücht ausgehalten und dann kam eine Flut. Es wunderte mich, woher sie es hatten und wieso sie so etwas erzählen mussten.
"She's poor. She's growing up by a foster family", machte am dritten Tag die Runde. Wussten die noch, dass ich aus Amerika kam? An dem Tag kam der Schwazhaarige auf mich zu und stellte mir ein Bein.
"Sorry, but Americans aren't welcome here", grinste er. Mein Gesicht prallte mit voller Wucht auf den Boden.
Am vierten Tag hörte ich auf der Toilette, wie jemand sagte: "Sam shall have an affair with the Maths teacher."
"Really. That ugly face?"
"I know. And he is so old. I think she's a whore." Das traf. Das traf richtig. Im Gegensatz zum ersten Tag, wo der Schwarz-haarige mich nur hässlich genannt hatte, traf dies mitten ins Herz. Stumm weinte ich auf der Toilette und ließ meine nächste Stunde einfach ausfallen. Niemand sollte wissen, wie sehr sie mich kränkten.
Am fünften Tag nannten mich alle "slut", "whore" oder "bitch". Egal, wer an mir vorbei ging, eines dieser Worte fiel immer. Ich versuchte kühl zu wirken, die Worte an mir ab zu prellen, aber sie trafen. Vergeblich hatte ich es versucht zu schwänzen.
Im Englischunterricht lehnte sich ein rothaariges Mädchen zu mir und flüsterte: "I heard you're from the US."
"Yeah", bestätigte ich leise und sah sie nicht an.
"Hugh. Is it there such dirty how Kylie says?" Fragend sah ich sie an, aber die Rothaarige winkte ab. Aber ich war neugierig. War ich die einzige Amerikanerin? Oder gab es da noch jemanden? Leise beschlich sich die Ahnung, dass Kylie die Blondine war, die ich auf dem Klo damals getroffen habe, aber was wusste sie über die USA?
In der Cafeteria schauten mich alle vorsichtig an. Was ging nun herum? Wieder setzte ich mich alleine an einen Tisch und aß das scheußliche Essen, als sich die Rothaarige vom Englischkurs neben mich setzte.
"Did you really kill your parents?" Wütend stand ich auf und ging hinaus an die frische Luft, zog eine Zigarette hinaus. Ich konnte nicht mehr. Die restliche Zeit verbrachte ich alleine und rauchend.
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Ich hoffe es hat euch gefallen :) Das passiert ungefähr zeitglich wie zum ersten Kapitel :) Bitte sagt, wie es war :)
~ Jessi x
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Depressed [michael clifford ~ 5sauce]
Fanfiction❝I was carfull and cool but they tore me apart like a hurricane A hand full of moments I wished I could change but I was carried away Give me therapy I'm a walking travesty But I'm smiling on everything Therapy you were never a friend to me and you...