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                             So when you feel like it's the end
                     There's no turning, think of those you love
                         You may believe that no one cares
                                 But you're not facing reality 

                                                           - Villain Of The Story

*/*

Sam

Doktor Haper verließ die Wohnung. Erleichtert sah ich zu Michael. Das Gespräch verlief gut. Ich hatte Zweifel gehabt, dass sie aufdecken könnte, dass Michael und ich uns nicht verstanden. Zum Glück war dies nicht der Fall.

"You told the truth. It'll work", nickte ich.

"Yeah, we just have to talk about what we're saying before she comes in", erwiderte er. "Do you meet Luke today?"

"Yes, we have to finish the project", antwortete ich. "You and Luke.. Do you know each other well?"

"He's my band mate. We've known each other since elementary school so yeah we know each other really well." Er runzelte die Stirn. "Why do you ask?"

"I'm just curious", zuckte ich die Achseln und sah ihn an. Gestern hatte er seine Haare gefärbt. Es war merkwürdig ihn nun mit grünen Haaren zu sehen. Die grünen Haare sahen gut aus, das konnte ich nicht bestreiten, es war einfach noch gewöhnungbedürftig.

"You could've asked him."

"Luke and I aren't friends", schüttelte ich den Kopf. Luke war süß. Ich mochte ihn, doch ich würde nicht sagen, dass wir mehr als Projektpartner waren. Für eine Freundschaft vertraute ich ihm nicht. 

"Really?", hakte Michael nach. "It seemed like you are."

"When did it do?" Genervt verschränkte ich die Arme vor der Brust. Das letzte Mal, das Luke hier war, lag nur wenige Tage zurück. Damals war Michael jedoch mehr daran interessiert gewesen seine Klinge zurück zu bekommen, als sich mit Luke zu unterhalten. Es war mir auch Recht gewesen, so konnten wir an dem Projekt arbeiten.

"As we-", er stockte und dachte nach. "Well, Luke talked about you like you were friends."

"He talked about me?" Konfus sah ich zu Michael. Wann sollte das gewesen sein?

"Yeah", nickte er, ehe er die Wohnung verließ und mich alleine ließ. Er konnte es ruhig tun, es war ja nicht so, als würde mich sonst auch immer ignorieren. Wieder fühlte ich diese Leere. Gerne hätte ich jemanden zum Reden, doch ich wusste, dass ich bei Michael mich nie aus heulen könnte. Er war ein Sturkopf, wenn es darum ging. Eine Person wäre schon genug für mich.

Tränen rannten meinen Wangen hinunter, als ich mich in mein Bett legte. Diese Einsamkeit wollte ich nicht mehr haben. Die Stille in meinem Zimmer war erdrückend. Zitternd nahm ich die Klinge, die unter meinem Bett lag, hervor. Kurz schloss ich meine Augen, bevor ich in meine Haut schnitt. Es war nicht tief genug. Erneut schnitt ich zu, während ich weinte.

Ich dachte es würde besser werden, sobald ich hier wäre, doch so war es nicht. Immer noch war ich einsam und immer noch hört mir keiner zu. Warum auch immer dachte ich, dass vielleicht Michael zuhören würde, aber er würde es nicht. Wahrscheinlich würde er es nie tun, so wie er sich immer mir gegenüber verhielt. Ein Mal hatte ich etwas Falsches gesagt und seitdem bin ich auf seiner Hass-Liste. Zugegeben, er war auch nicht meine Lieblingsperson, aber wir könnten einander kennen lernen. Sein Bild momentan war deutlich.

*/*

Mitten in der Nacht wachte ich auf. Mein Köper bebte vor Angst, als ich die Decke enger um meinen Körper schlang. Laut fiel die Tür ins Schloss, was mich zusammen schrecken ließ. Zu schnell schlug mein Herz, als ich merkte, wie meine Wangen feucht waren. Wieder hatte ich einen Albtraum gehabt.

Mein Blick schweifte zur Uhr. Gerade einmal drei Stunden Schlaf hatte ich gehabt. Noch nie konnte ich nach einem Albtraum wieder einschlafen, also beschloss ich in die Küche zu gehen und einfach ein Glas Wasser zu trinken. Während ich mir das Wasser in ein Glas einschenkte, merkte ich, wie sehr meine Hände zitterten.

Ganz ruhig, Sam, alles ist okay.

Tief atmete ich ein und aus, doch es half nicht. Weder das Glas Wasser noch der Versuch meine Atmung zu verlangsamen. Die Angst saß tief in meinen Knochen und ich wusste nicht, was ich tun sollte um vier Uhr morgens. Die Welt draußen war dunkel. Nie im Leben würde ich nun rausgehen. So setzte ich mich auf mein Bett und vergrub mich in den Schichten von Decken, die dort lagen. Die Erinnerungen des Albtraumes quälten mich. Zu gerne würde ich einschlafen und wieder etwas normales träumen. Doch es gab kein Normal, nicht in meiner Welt. Nichts war normal. Normal war ein Begriff, den man nicht definieren konnte. Was war denn normal?

Als Teenager Depressionen zu erleiden?

Gemobbt werden?

Sich zu ritzen?

Sich umzubringen?

Nichts war normal. Keiner auf diesem Planeten war normal, also wieso sollte immer jeder versuchen so zu sein? Wann wurde die Richtlinie für dieses normal sein festgelegt? Jemand sollte sie mir zeigen, damit ich endlich wusste, woran ich mich richten sollte. Vielleicht sollte ich Cheerleader werden oder so etwas in der Art, wenn das normal war. Oder war es normal in Mathe eine Niete zu sein? War es normal immer gerne Sport zu machen? Oder war es normal in andere Länder zu ziehen?

Eins war klar: Was auch immer dieses Normal war, ich war es nicht. Ich war das Gegenteil.

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So hier mal wieder ein Kapitel in Sam's Sicht :) Bitte gibt mal eure ehrliche meinung dazu ab:)

Depressed [michael clifford ~  5sauce]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt