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                                                   And they said
                            I wish that I could be like the cool kids
                                          Cus all the cool kids
                                           They seem to fit in

                                                              - Echosmith

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Sam

Ich packte meine Klamotten in einen Koffer und dachte nach. Könnte ich mich selbst umbringen? Zwar dachte ich viel über Selbstmord nach, aber, um ehrlich zu sein, hatte ich Angst davor es zu tun. Es wäre so endgültig. Es würde nie ein Zurück geben. Würde ich genug Schlaftabletten nehmen, könnte ich alles beenden. Alles könnte ich hinter mir lassen. Jedoch hatte ich Angst sie zu schlucken. Also tat ich es nicht.

Nachdem ich das letzte Kleidungsstück in den Koffer gelegt hatte, sah ich in den Spiegel. Vorsichtig schob ich den Ärmel hoch und betrachtete die Narben. Ich dachte daran, wie ich meine Haut aufgeschnitten hatte und von Mal zu Mal mutiger geworden. Immer tiefer konnte ich die Klinge mich schneiden lassen.

Die Erinnerungen durchfluteten mich und ließen mich phantasieren. Ich dachte daran die Klinge wieder zu benutzen, mehr Narben sollten meinen Arm zeichnen. Tief atmete ich durch und nahm diese aus ihrer Schachtel.

*/*

Michael

Ein letztes Mal sah ich in mein Zimmer. Bald würde ich altes Zimmer sagen. Dieses Haus ist bald mein ehemaliges Zuhause. Und dieser Raum, in dem ich so viel Zeit verbracht hatte. Der Raum, in dem viel Blut floss. Mehr, als die anderen erahnen konnten. Doch ich bereute es nicht. Ich tat es, weil ich mich wie der letzte Dreck gefühlt hatte. Also wieso sollte ich mich selbst nicht behandeln wie der letzte Dreck? Ich hatte es nicht anders verdient.

Ich ging die Treppen hinunter und umarmte meine Schwester. Es tat mir nicht Leid sie alleine zu lassen. Geschweige denn meine Mum alleine zu lassen. Sie hatten mich nie beachtet. Also verließ ich sie, versuchte keinen unnötigen Gedanken mehr an sie zu verschwenden.

Das wichtigste ist, dass du der Hölle entkommst.

Meine Mutter begleitete mich. Sam und ich sahen uns an. Ich mochte sie immer noch nicht. Etwas in mir sagte mir, dass ich ihr nicht trauen konnte. Wir gingen zur dem Apartment, in dem Sam und ich leben würden demnächst. Es war nicht weit entfernt von dem Ort, wo die Selbsthilfe statt fand.

Sobald wir alleine waren, setzten wir uns auf die Couch und sahen einander an.

"Which room do you want to take?", fragte Sam.

"I don't know. A room where I can sleep in is enough."

"Well, then I take the smaller one", schüttelte sie den Kopf.

"I think they have the same size", meinte ich und legte den Kopf leicht schief.

"Then take a room, put your things in  it and I'll take the other one", stöhnte sie.

"Okay." Ich stand auf und nahm meinen Koffer und ging in das erste Schlafzimmer, welches gezeigt wurde. Meine Augen fixierten meine Tasche, aus der ich meinen besten Freund holte. Für einen Moment schloss ich meine Augen und schnitt in meinen Arm. Für mich war es eine Sucht, auf die ich nicht mehr verzichten konnte.

"Michael-", begann Sam, als sie durch die Tür ging.

“Do you know how to know?”, fuhr ich sie an und verschränkte die Arme.

Depressed [michael clifford ~  5sauce]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt