Treffen

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5. Kapitel

„Hallo?" fragte Harry und betrat das Schlafzimmer.

„Ist jemand noch hier?" er schaltete das Licht an und sah sich um.

Er untersuchte alle Ecken, doch er wusste bereits, dass sie gegangen sein mussten. Schlürfend wand er sich zu seinem Nachtkästchen und öffnete es. Harry hob den kleinen Beutel aus der Schublade und vergrößerte ihn. Er war erleichtert Karte und Umhang unverändert vorzufinden. Den Beutel wieder verkleinernd, steckte er ihn in seine Hosentasche.

Auf seiner Bettkante lagen Schlafanzug, Schlaftrank sowie Shampoo und Seife.

„Die Hauselfen müssen es gebracht haben." Überlegte er gähnend. Mit einem Schluck trank er den Schlaftrank. Die restlichen Gegenstände stellte er zur Seite und ließ sich aufs Bett fallen.

Normallerweiße wäre er sofort eingeschlafen, doch er konnte sich nur an sein Kissen klammern und in seine Gedanken eintauchen. Wenn er sich doch nur sicher wäre, dass alles in Ordnung werden würde. Oder zumindest wüsste, ob seine Freunde in Sicherheit wären. Lief eigentlich die Zeit 1996 unverändert weiter oder stand sie still? So viele Fragen, auf die er keine Antwort wusste, doch er konnte nicht anders, als sich sorgen zu machen. Wie lang wird Dumbledore brauchen, um ihn nach Hause zu bringen?

Das wusste niemand, es könnte Jahre dauern...Jahre.

Er konnte sich nicht stoppen als eine Träne auf den Bezug tropfte und verschwand, als wäre sie nie da gewesen. Er riss sich zusammen und schloss seine Augen. Er versuchte den Gedankenstrom zu stoppen.

Er musste positiv denken. Er hatte heute zum ersten Mal seinen Vater getroffen. Er lächelte leicht. Einen fröhlichen Remus und einen gesunden Sirius. Seine Großeltern.

Und bald wird er seine Mutter kennen lernen können.

Mit dem Gedanken schlief er einen traumlosen Schlaf.

///O///O///O///O///O

Für James verlief alles wie in einem Film. Er konnte den Atem von Sirius an seinem Nacken spüren. So eng quetschten sie sich unter den Tarnumhang.

Er beobachtete, wie Harry mit der Krankenschwester sprach. Als er dann etwas von einen Beutel redete, wurde der Schwarzhaarige wieder in die Realität zurückgebracht.

Wegen was ist es ihm so wichtig diesen Beutel, wieder zu haben?

Doch irgendwie merkte er, wie seine Neugier ein wenig abgeschwächt war. Seine Augen wurden schwer und er fühlte sich erschöpft. Mit seinen Gedanken wollte er nicht einmal anfangen. Sie waren wirr und er konnte sich nicht konzentrieren.

Als Harry mit Madame Promfey das Lehrerzimmer verließ schüttelte Sirius sofort den Tarnumhang ab und atmete schwer.

„Unter diesem Ding kann man nicht atmen! Ich dachte ich ersticke! Ich quetsche mich nie wieder mit euch unter dieses Ding."

„Wäre es dir lieber gewesen, erwischt zu werden? Wir waren kurz davor, wenn es dir nicht aufgefallen ist. Wenn Peter keinen so guten Sinn hätte, wären wir wahrscheinlich schon längst beim Direktor." Fauchte Remus.

„Leute können wir das nicht im Schlafzimmer klären."

„Peter hat Recht, lasst uns zurückgehen."

„Bist du denn gar nicht neugierig, was er in dem Nachtkasten versteckt?" Sirius zeigte mit dem Finger darauf.

„Doch schon, aber ich denke wir sollten es einfach lassen. Ich möchte einfach nur noch in mein Bett." Es war so untypisch für James, dass sogar Remus die Stirn runzelte. Er blickte zu den  anderen, doch diese zuckten nur mit den Schultern."

Tempus Pyramis - Eine Harry und Rumtreiber FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt