Langsam lief ich durch die dunklen Gassen und wartete wieder darauf das mir jemand begegnete. Leise summte ich ein Liedchen vor mich her, damit es wenigstens nicht so langweilig ist. Ich liebte Musik, einfach weil ich da komplett entspannen kann. Leider konnte ich nicht wirklich singen und ich tat es nicht gerne, vor allem nicht vor anderen. Ich finde nämlich immer, ich singe so überhaupt nicht gut. Aber summen und vielleicht etwas mit wippen ist ok. Ein Gähnen verließ meine Lippen und zeugte davon das ich müde war. ,,Man, da bittet mit Miro schon hier rumzulaufen und trotzdem passiert nichts. Ich sollte Beschwerde einlegen." murrte ich vor mich her und bog jetzt nach rechts ab. Ich kam irgendwann wieder beim Park raus, doch ich konnte Miro nirgendswo entdecken. Wahrscheinlich ist er schon woanders, um zu helfen. Ich lief in die Mitte des Parks, wo ein großer Wasserbrunnen stand und betrachtete mich darin. Meine schwarzen Haare waren zerzaust und meine blauen Augen waren mit Augenringen verziert. Ich sah wirklich furchtbar aus, aber was tat ich nicht alles für einen Freund. ,,Ach man, du siehst wirklich erbärmlich aus Shira." murmelte ich zu mir selbst und wieder kamen mir Larissas Worte in den Sinn. Ein bisschen hatte ich ja schon Angst, aber bisher hatte sie mich noch nie enttäuscht. Wahrscheinlich würden alle mich für verrückt halten, aber sie hatte sich wirklich gebessert, nur irgendwie bin ich die Einzige die das sieht. Die Weißhaarige macht sich jedoch nichts daraus, sie möchte nur nie das ich in Schwierigkeiten deshalb gerate. Was jedoch viele wissen ist das sie Wissen besitzt. Durch die ganze Zeit, wo sie auf Reisen war, hatte sie viel gelernt und gesehen. Hoffentlich weiß sie wie alles gut werden kann. ,,Na wen haben wir denn da?" ertönte plötzlich eine Stimme und ich sah in die Richtung aus der sie kam. Eine, komplett in schwarz gehüllte, Person stand nun vor mir und ich erkannte mehrere Waffen an seinem Gürtel. Ein Jäger! Vorsichthalber richtete ich mich auf, um jederzeit auszuweichen. ,,Du wirst sterben, du Drecksvieh." Damit zog er schnell seine Waffe und gerade so konnte ich zur Seite ausweichen. Ohne groß nachzudenken, verwandelte ich mich in einen Wolf und rannte geradewegs auf ihn zu. Jedoch konnte ich nicht so schnell ausweichen, weshalb er mich zweimal traf. Bevor er zur Seite springen konnte, verkeilte ich meine Zähne in seinem Bein. Ein Schrei von ihm ertönte und ich wusste, das ich ihn hatte. Wieder erklang ein Schuss und ich spürte wie Blut von meinem Bauch aus, auf meinen Rücken tropfte. Ich biss stärker zu und zog, so das er umfiel. Danach kletterte ich auf ihn und biss ihm die Kehle durch. Für einige Momente noch, versuchte er sich freizukämpfen, doch bald schon merkte ich wie das Leben aus ihm wich. Endlich ist er tot. Leicht erschöpft erhob ich mich, aber meine Ohren, Krallen, Schwanz und Augen ließ ich so. Ein Klicken ließ mich wieder zur Seite schauen und nun sah ich insgesamt 5 Jäger. Kurz musste ich husten, bevor ich mir eine Waffe von den Toten nahm und ich sie auf meine neuen Gegner richtete. Einer nahm ein Messer in die Hand und rannte auf mich zu, doch ich trat zur Seite und rammte ihm meine Krallen in den Arm. Schmerzverzerrt zog er sein Gesicht zusammen und ließ die Klinge fallen. Ich merkte wie wieder einer schießen wollte und schob den Verletzten vor mir. Ohne Absicht wurde er getroffen und fiel leblos zu Boden. Ich nahm sein Messer und rannte frontal auf sie zu. Halb panisch schossen sie auf mich, während einer ruhig blieb und meine Klinge parierte. Ein Grinsen legte sich auf meine Lippen, während ich den Lauf der Knarre in seinen Bauch drückte und ich schoss. Genauso wie die anderen fiel er um und ich lief auf den nächsten zu, dem ich das Messer in den Hals rammte. Plötzlich drang eine Kugel in meine Schulter ein und ich zischte auf. Noch einmal schoss ich und traf ihn mitten in die Brust. Schwer atmend hockte ich mich hin und stetig verlor ich Blut. Nur noch einer übrig. Ich hob meinen Blick und sah wie der Letzte von ihnen auf mich zulief. ,,Jetzt hat dein letztes Stündlein geschlagen Wolfi." Ich hörte seinen Hohn in der Stimme und am Liebsten hätte ich ihm eine geklatscht, doch ich konnte nicht mehr aufstehen. Viel zu stark waren die Schmerzen. Ängstlich erkannte ich, das nun mein Ende war. Mein Tod kam nun, obwohl ich noch soviel machen wollte. Ich werde alle nie wieder sehen und.. Mikoto, Tatara und Izumo werde ich nicht mehr sehen und mich erklären kann ich nicht mehr. Verzweiflung breitete sich in mir aus, doch es sollte anders kommen. Plötzlich ertönte wieder ein lauter Knall und der Jäger fiel tot um. Jetzt erkannte ich Miro, welcher sich von den Toten eine Waffe genommen hatte. Er hatte mich gerettet, zum Glück. ,,Sei froh, das ich zufällig in der Nähe war. Du hättest umkommen können meine Liebe." Sein Ton war aufgebracht. Berechtigt, immerhin hätte dieser Kerl mich fast umgebracht. Ein Seufzen kam von seiner Seite und er lief auf mich zu, um sich meine Wunden anzusehen. Mich hatte es tatsächlich ziemlich schlimm erwischt. Er wollte sich gerade daran machen, sie irgendwie zu verbinden, als plötzlich Sirenen im Hintergrund ertönten. Jemand muss die Schüsse gehört haben und hat die Polizei verständigt. ,,Komm mit!" meinte der Braunhaarige, hob mich hoch und trug mich in die nächstbeste Gasse. Von dort aus rannte er mit mir weiter, solange bis wir endlich weit genug weg waren. Dann erst ließ er mich runter, um meine Verletzungen zu verbinden. Ein Zischen verließ meine Lippen, da er meine Kleidung runterstreifen musste und es ziemlich weh tat. Schnell machte er sich an die Arbeit und ich versuchte konsequent nicht einzuschlafen. Die Nacht jetzt war zu anstrengend und ich hatte schon ganz schön viel Blut verloren. ,,Du kannst morgen schlecht so in die Schule." meinte mein bester Freund nur und murrend drückte ich meinen Missmut aus. ,,Ich schaff das schon Miro, mach dir keine Sorgen. Nur etwas ausruhen und fertig." Ein genervtes Ausatmen war seine Reaktion und ich konnte die Predigt jetzt schon hören. Doch zu aller Verwunderung sagte er nichts, sondern blieb still. Einige Momente blieben wir so und keiner sagte wirklich etwas. Es war still und wir beide wollten dies nicht ändern. Bald schon war er fertig und entfernte sich wieder. Noch etwas schwach, versuchte ich mich zu erheben, was auch etwas klappte. ,,Du bist ein Sturkopf Shira." murmelte mein Nebenmann, doch ich ignorierte das einfach gekonnt. Er war auch öfters mal ein Sturkopf, da soll er mir keine Lektionen geben. ,,Kann ich jetzt eigentlich nach Hause?" meinte ich dann und er nickte nur. Damit winkte ich noch kurz zum Abschied und ging los.
Gähnend kam ich auch bald Zuhause an. Mit Schmerzen zog meine Sachen aus und legte mich in mein Bett. Noch etwas Zeit zum schlafen hab ich noch. Leider sollte mir meine Ruhe nicht gegönnt sein, denn durch die Wunden konnte ich mich nicht bequem hinlegen. Das ist ja wunderschön, morgen werde ich also auch noch müde sein. Ich könnte verrückt werden. Nach einer Weile, wo ich mich nur rumgedreht habe, richtete ich mich auf und starrte in meinem Zimmer rum. Auf meiner Kommode standen einige Bilder und Wolfsfiguren. Auch wenn es weh tat, die Bilder mit meiner Familie zu sehen, so konnte ich sie nicht einfach wegräumen. Sie musste dort stehen, so konnte ich mir wenigstens einbilden, das sie hier wäre. Auch werde ich so niemals mein Verbrechen vergessen. Ich schaute auf die Uhr, 5:48 Uhr. Eigentlich brauchte ich mich nicht mehr hinzulegen, ich konnte mich schon für die Schule fertig machen. Ein Seufzen verließ meinen Mund, wahrscheinlich hätte ich heute wirklich krank machen sollen. Aber am Ende werden nur dumme Fragen gestellt und das konnte ich mir ersparen. Ich brauchte nicht noch Fragen, aber ich denke es wird trotzdem Fragen geben. Allein wenn sie meine Verbände zu Gesicht bekommen. Ich musste es schlau genug hinbekommen, so dass sie die nicht sehen. Also was langes anziehen, so wenig wie möglich bewegen und ihnen nicht über den Weg laufen. Hoffentlich bekomme ich das hin.
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So neues Kapitel, hoffentlich hat es nicht zu lange gedauert. Falls es euch gefällt oder falls ihr Verbesserungsvorschläge habt könnt ihr mir ja gerne Feedback geben.(Und danke an die, die schon geschrieben haben, das ihnen meine Story gefallen hat)\('^')/
Lg Kira♡
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Black Wolf
FantasySchon seit Jahren galten Wölfe in Japan als ausgestorben, jedoch leben sie weiterhin dort, nur in Gestalt der Menschen. Verborgen und vorsichtig, damit niemand von ihnen erfährt. Shira ist eine dieser Wölfe, jedoch hat sie durch einen tragischen Vor...