,,Shira! Komm zu uns! Bleibe bei uns!" hörte ich eine Stimme rufen. Verwirrt schaute ich mich in dem dunklem Wald, in welchen ich mich gerade befand, um, doch ich konnte niemanden erblicken. ,,Wer ist da?" fragte ich in die Dunkelheit hinein, doch ich hörte nur wieder die gleichen Worte. Ich wollte schon in eine Richtung laufen, als plötzlich eine schwarze Gestalt vor mir stand. Mir blieb kurz die Luft weg vor Schreck und ich war wie erstarrt, als er seine Waffe auf mich richtete und schoß.
Der schrille Klingelton meines Weckers riss mich aus meinen Träumen und ich machte schmerzhafte Bekanntschaft mit dem Boden. Verdammt.. wieder ein Albtraum. Genervt schaltete ich das laute Geräusch aus und erhob mich. Ich hoffe nach meiner Reise träume ich besser. Müde zog ich meine Schuluniform an, worüber ich eine schwarze Lederjacke zog und ging in die Küche. Heute würde ich fort gehen, es klingt immernoch ziemlich unwirklich. Miros Familie wird mein Zeug bei sich aufbewahren und die Wohnung kündigen. Gelassen verließ ich das Gebäude und ging Richtung Schule, meine Tasche hielt ich dabei fest in der Hand. Wie immer hatten es alle Menschen eilig, nur ich ließ mir Zeit beim Laufen. An einer Kreuzung aber fing ich an zu schnuppern. Tatara war etwas weiter hinter mir, ich denke, ich sollte auf ihn warten, immerhin helfen wir beide heute wieder bei den letzten Vorbereitungen. Yuki meinte gestern irgendwas davon, das wir beim Kochkurs helfen mussten. Also kurzum, der Blonde kocht und ich reiche ihm irgendwelche Sachen, bei mir endet es nur in einem Brand. ,,Shira?" ertönte plötzlich seine Stimme und mit einem Lächeln drehte ich mich zu ihm rum. ,,Na, ausgeschlafen?" fragte ich, doch er schüttelte nur den Kopf. ,,Ich hätte noch weiter im Traumland bleiben können." grinste er und wir gingen den restlichen Weg zusammen.
Am Schultor schließlich angekommen begrüßte uns schließlich ein gewisser Blauhaariger. ,,Ah Shira.. Tatara." meinte er und schenkte meinem Nebenmann einen ernsten Blick. Verdutzt schaute ich zwischen den beiden kurz hin und her, ehe ich das Wort ergriff. ,,Hallo Munakata, verzeih, aber wir müssen schnell zum Kochkurs, um dort zu helfen." Damit packte ich Tataras Hand und zog ihn in die Schule. Dieser Kurs war, wie ein paar andere, im Schulgebäude, da man die Gerichte nicht alle nach draußen tragen wollte. Vor der Schulküche angekommen meldete sich jetzt der Mitgezogene zu Wort:,,Danke Shira. Seit ich mit Mikoto befreundet bin, ist er nicht so gut auf mich zu sprechen." ,,Schon gut. Lass uns jetzt Essen zubereiten."
Vorsichtig glitt meine Hand über den Tisch, darauf bedacht, dass es niemand sieht. Alle waren am besprechen, von daher war es die perfekte Gelegenheit. Mit einem Schlag auf meine Finger zog ich sie aber ganz schnell zurück. ,,Nein Shira, es wird nicht genascht." ermahnte mich jemand von den Köchen und schmollend sah ich auf die Köstlichkeiten. ,,Ich habe aber Hunger!" quengelte ich und mein Magen knurrte bestätigend, doch ihr schien es egal zu sein. Schon seit Stunden arbeiteten wir und waren schon ganz weit, aber langsam merkte ich ein Loch in meinem Bauch. Nachdem alles endlich fertig bequatscht wurde, war endlich Schulschluss. Tatara und ich, haben uns für die Feier frei genommen, da wir auch zu keinem Kurs gehörten. ,,Lust was essen zu gehen?" fragte eben dieser, als wir auf den Weg zum Ausgang waren. Freudig nickte ich und wir machten uns mit Mikoto, welcher am Tor auf uns gewartet hat, auf den Weg. In der Nähe des Geländes befand sich eine kleine Gaststätte, wo wir uns niederließen. ,,Endlich Nahrung!" grinste ich, als unsere Bestellungen ankamen und fing einfach an, meinen Magen zu füllen. ,,Shira?" erhob plötzlich der Rothaarige seine Stimme und mein fragender Blick traf seine Augen. ,,Nina hat dich gestern Abend belästigt oder?" Ich schluckte. Woher wusste er das? Haben die Weiber etwa gepetzt? Haben sie etwa heraus gefunden, was ich bin und es ihm gesagt? Stille lag über unserem Tisch, alle Blicke lagen auf mir. Ein Seufzen verließ meine Lippen, ehe ich mit "Ja" antwortete. Ich merkte deutlich das etwas in ihm umschwenkte, auch wenn es nur kurz war, aber.. ich sah Wut in seinen Augen. War er wütend auf mich oder auf die Blondine? Was denkt er wohl jetzt? Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, stand er auf und verließ den Raum. Besorgt sah ich ihm hinterher, doch ich drehte mich um, als Tatara eine Hand auf meine Schulter legte. ,,Keine Sorge, er muss nur mal kurz etwas erledigen. Wir sehen ihn dann zum Tag der offenen Tür." Seine Worte beruhigten mich etwas und wir aßen weiter.
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Black Wolf
FantasySchon seit Jahren galten Wölfe in Japan als ausgestorben, jedoch leben sie weiterhin dort, nur in Gestalt der Menschen. Verborgen und vorsichtig, damit niemand von ihnen erfährt. Shira ist eine dieser Wölfe, jedoch hat sie durch einen tragischen Vor...