Kapitel 13:Erinnerungen

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Gedankenverloren blickte ich in den Himmel, während wir langsam den Weg Richtung Schule antraten. Es war ein schöner Tag mit Tatara und wir konnten zum Glück alle nötigen Sachen besorgen. Jetzt mussten wir nur heil wieder zurückkommen und wir hatten alles erledigt. ,,Ey Shira? Kommst du heute wieder in die Bar mit?" fragte irgendwann Tatara, als unser Ziel schon zu sehen war. Etwas müde gähnte ich auf und ich antwortete ihm:,,Ich würde ja sehr gerne, aber ich muss heute noch wohin, deshalb denke ich wird das heute nichts." Auf seinem Gesicht sah ich leichte Enttäuschung, ehe er es auf sich beruhen ließ. ,,Shira?" Mein Blick richtete sich wieder zu dem Blonden welcher nun sehr ernst aussah. Verwundert versuchte ich in seinem Blick etwas zu lesen, was er mir sagen wollte. Plötzlich hielt er an und stand nur in der Gegend rum. Langsam fange ich mir an Sorgen zu machen. ,,Tatara..?" fing ich an und er nahm jetzt unsere ganzen Zettel raus, welche wir bekommen hatten. Danach sah er wieder mich an. Was hat er denn jetzt? ,,Shira.. Wir haben den Kochsake vergessen!" rückte er dann mit der Sprache raus. Entsetzt starrte ich ihn an. Wir haben den Kochsake vergessen?! Yuki rastet aus, wenn wir ohne den zurück kommen. ,,Wir müssen sofort zum nächsten Laden und ihn holen!" Schnell packte ich seine Hand und rannte zügig zum nächsten Geschäft was Kochsake verkauft. Zum Glück hatten wir es nicht weit, jedoch stellten wir beide fest, das wir nicht sehr sportlich sind. Komplett außer Atem kamen wir an und kauften sofort ein paar Flaschen Kochsake. ,,Das müsste reichen." murmelte Tatara und ich sah auch die Uhr. ,,Ja und wir müssen nur.. in 15 Minuten bei der Schule sein!" Schockiert starrte ich meinen Nebenmann an und er mich. Woraufhin wir wieder anfingen zu rennen, diesmal zurück zur Schule. Von den Passanten auf der Straße wurden wir derweil nur schräg angestarrt. Ganz knapp kamen wir bei der Schule an, wo uns Yuki schon erwartete. ,,Na endlich. Wo wart ihr denn?" fragte sie etwas ungeduldig. Kurz sah Tatara zu mir ehe er sagte, das der Verkehr so schlimm ist und wir ziemlich suchen mussten. ,,Naja, gerade noch rechtzeitig. Die Schule endet jetzt, geht also heim und seid morgen bitte pünktlich. Wir brauchen soviel Hilfe wie möglich." sagte sie mit einem Lächeln im Gesicht, schnappte sich alle unsere Beutel und ging weg, wahrscheinlich die Sachen wegbringen. Kurz darauf klingelte schon die Schulklingel und alle Schüler stürmten hinaus ins Freie. Da wir zwei unsere Taschen mit hatten brauchten wir nicht noch einmal hinterlaufen, weswegen wir gleich zum Schultor gingen. ,,Willst du nicht noch auf Mikoto warten?" fragte ich den Blonden welcher erstmal kurz überlegte. Danach meinte er mit einem Grinsen:,,Ach was, er wird bestimmt eh wieder die letzte Stunde geschwänzt haben. Ich treffe ihn dann schon in der Homra Bar." Der Rothaarige war schon wirklich ein Fall für sich. Während andere Memschen sich anstrengen in der Schule und versuchen immer da zu sein bis zur letzten Minuten, verpennt er alles und schwänzt sogar. Ich denke sogar die Lehrer haben es aufgegeben ihn noch zu belehren. Nur Munakata versucht ihn noch in die richtige Bahn zu lenken, was relativ nutzlos ist. Beim Ausgang dann angekommen, verabschiedete ich mich von Tatara und ging geradewegs Richtung Friedhof. Hoffentlich ist das Familiengrab noch in Ordnung, durch den Schulwechsel, die Jungs und durch die Wolfskämpfe war ich ziemlich abgelenkt. Auf meinem Weg hielt ich bei einem Blumenladen an, um ein paar rote Rosen zu kaufen. Meine Mutter liebte Rosen, sie symbolisierten Leidenschaft und davon hatte sie einiges. Schnell bezahlte ich die Blumen und trat wieder hinaus, wo ich schon erwartet wurde. ,,Ähm.. Mikoto?" Still stand der Rothaarige mir gegenüber, wie gewohnt mit einer Zigarette im Mund. Er bließ den Rauch aus und zertratt die Kippe auf dem Boden. ,,Shira? Kommst du heute nicht zur Bar?" Seine Stimme war rau und ich mochte das. Jedoch ließ ich mich davon nicht aus der Fassung bringen und sagte:,,Nein. Ich wollte heute noch wohin, deswegen kann ich nicht." Sein Blick fiel auf die Rosen und mit einem neckischen Grinsen sagte er:,,Zu einem Verehrer?" Diesmal spürte ich wie meine Wangen etwas rot wurden, woraufhin ich meinen Kopf schüttelte. ,,Nein, keine Sorge." ,,Soll ich dich begleiten?" Bei seiner Frage sah ich hoch, direkt in seine Augen. Er möchte mit? Sollte ich ihn mitnehmen? Obwohl.. was sprach dagegen? Er hatte mich jetzt einmal gesehen und da konnte er auch mit, bevor er vielleicht wirklich denkt ich gehe zu einem Verehrer. Außerdem denke ich es würde mir gut tun, wenn jemand mit kommt, immerhin strahlt er so eine beruhigende Aura aus. ,,Na schön." Zusammen gingen wir also zum Friedhof. Währenddessen redeten wir etwas. ,,Was ist eigentlich dann nach Munakata noch passiert?" fragte ich neugierig den Roten, welcher schon wieder rauchte. Gelassen bließ er den Rauch aus und sagte:,,Er hat mich zum Schuldirektor geschleppt, wo ich mir wie immer die gleiche Predigt anhören konnte. Danach meinte er noch sowas von, ich solle ja andere Schüler nicht noch mit reinziehen und so. Keine Ahnung." Ich konnte in seinem Ton erkennen, das es ihn kein bisschen interessierte. Man könnte ihn mehrmals dort hinzitieren und es würde ihn glaube ich dennoch nicht jucken. Er bleibt so wie er ist und dagegen kann man nichts machen. Obwohl ich sagen muss, das er mir so ganz lieb ist. Bei unserem Ziel angekommen stoppte unser Gespräch und ich hätte erwartet das mein Nebenmann irgendwie Fragen stellt, aber es kam nichts von ihm. Fast schon, als hätte er es erwartet. Ich atmete kurz tief durch, ehe ich durch den Eingang trat und zum Familiengrab schritt. Es war etwas weiter hinten, weshalb wir erstmal an vielen anderen Gräbern vorbei gingen, wo einige Leute standen oder saßen. Die Arbeiter hier gaben sich immer sehr viel Mühe mit allen, um es so angemessen wie möglich zu machen. Nach kurzer Zeit kamen wir endlich bei dem Platz an. Das Grab war recht groß und von einem Zaun umgeben. Hinten war eine große Steinwand, mit einer Skulptur die einen Engel mit einem Wolf dar stellte, wo die Namen von allen drauf standen. Zu dieser Mauer führte ein kleiner Weg, wo drum herum Blumen waren, und welcher vor einem kleinen Tor endete. Fix krammte ich einen Schlüssel heraus und sperrte auf. Mit leicht zitternden Beinen betrat ich das Grab und Mikoto folgte mir still. Langsam ließ ich vor der Statue die Rosen nieder und sah sie an. Ich erinnerte mich an meine Tante, wie sie stolz ihre Pläne hierfür gezeigt hat.

Black WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt