Kapitel 29:Eine unerwartete Begegnung

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Es waren schon einige Tage, sogar Wochen, schon vergangen seit meiner Aufnahme in den Clan. Ich verstand mich mit allen gut, wurde zu einem beliebten Mitglied und erledigte all meine Aufgaben mit Bravour. Auf Missionen ging ich manchmal alleine oder mit wem anderes aus dem Clan. Tatara, Izumo, Rikio, nur mit Mikoto war ich nie wieder auf einer. Es wurde nur gesagt, dass er sie lieber allein tätigte und Misaki war sowieso nicht gut auf Frauen zu sprechen. Am liebsten war es mir wenn nur ich vorgeschickt wurde. So konnte ich unbedenklich meine Wolfs Gene durchblicken lassen, was mir die Arbeit erheblich erleichterte. Auch bin ich schon Munakata begegnet, er war sichtlich überrascht mich wieder zu sehen, aber es verwunderte ihn nicht mich bei dem Rothaarigen zu erblicken. Anscheinend konnte er es sich schon denken, dass ich zu ihm gehen würde. Er war sichtlich erfreut mich wohlauf zu sehen, auch wenn wir nun leider Feinde waren. Ich musste sagen, er hatte sich zu einem gutaussehenden Erwachsenen entwickelt, aber er war noch genauso steif wie früher. Er hatte auch einen stattlichen Clan, aber der Rote war mir deutlich lieber. Zwischen beiden Fraktionen herrschte Rivalität, jedoch erklärte mir Tatara mal dass es viel mehr ist als das. Es macht ihnen Spaß gegeneinander zu kämpfen, sie sind Feinde und dennoch gehören sie irgendwo zusammen durch die Schiefertafeln. Auch sind die Kämpfe gerne mal für sie ein Spaß, eine Gelegenheit sich auszupowern.

Irgendwie erinnerte mich die Erklärung vom Blonden an uns Wölfe. Wir gelten zwar gerne mal als böse, aber so sind wir gar nicht. Wir können sogar recht sozial werden, wenn wir wollen. An sich haben Wölfe ein ähnliches Sozialverhalten wie Menschen, auch wenn wir Revierkämpfe austragen, durch unser Geheimnis sind wir miteinander verbunden und gegen die Jäger ziehen wir am selbem Strang. Ich finde sowas eigentlich ganz schön, hat etwas besonderes.

In den letzten Nächten war ich immer unterwegs gewesen, meistens mit jemanden von Miros Rudel. Meistens ist mir auch Mikoto begegnet und wir sind zusammen zurück zur Bar gegangen, er hinterfragt meine Spaziergänge nicht wirklich. Jedoch sind uns gerne mal Jäger begegnet, die aber nicht lange durchhielten. Tatsächlich sind sie sogar weniger geworden, so kommt es mir jedenfalls vor, kann aber auch sein dass sie sich nur neu formieren. Oder sie hecken etwas aus, aber wir Wölfe werden bereit sein.

Diesmal trat ich alleine zurück zu meinem Zuhause. Es war noch dunkel, keine Menschenseele schritt durch die Straßen und die Stille war schon fast beängstigend. Ich liebte solche ruhigen Momente, waren sie doch viel zu selten. Ich bin froh schlafen zu können, immerhin war mein Schlafrhythmus mehr als nur kaputt. Bis jetzt wussten nicht viele von meinen Ausflügen, der Rothaarige verriet mich zum Glück nicht.

Gähnend trat ich um die nächste Ecke und die Bar kam schon in Sichtweite. Auch bemerkte ich, dass Izumo vor der Tür stand. Um solche Zeiten ist er noch wach? ,,Guten Morgen." begrüßte ich den Blonden und er schenkte mir ein warmes Lächeln. Genüsslich zog er an seiner Zigarette und bließ den Rauch wieder hinaus. ,,War dein Spaziergang schön?" fragte er und erfreut entgegnete ich:,, Natürlich, wie immer. Ich liebe die Nacht!" Mit einem breitem Grinsen beobachtete ich die Umgebung, Leben kehrte langsam in die Straßen. War ich wirklich so lange unterwegs? ,,Mikoto hat gesagt, ich soll gucken wann du zurück kommst. Ich hatte schon Sorge du kommst gar nicht mehr wieder." fing der Barkeeper ein Gespräch an und verwirrt sah ich zu ihm. ,,Wieso sollte ich nicht wieder kommen? Homra ist mittlerweile mein Zuhause." Nach meinen Worten entfuhr ihm ein Grinsen und wir flitzen hinein ins Warme. Auch wenn es mittlerweile wieder wärmer wurde, Nachts war es dennoch kalt.

Fix stellte Izumo mir etwas zu Trinken hin, was ich gierig runterschluckte. ,,Ach ja, Tatara hatte nächste Woche vor mit allen in den Zoo zu fahren. Willst du auch mit?" fragte mein Gegenüber mich, als er alles für den Tag bereit stellte. Nickend antwortete ich:,, Liebend gern." Mit dem Clan etwas zu unternehmen wird bestimmt mega lustig, erst recht wenn es in einen Tierpark geht. Auch wenn viele Menschen gegen solche Orte sind, Tiere finden die Gehege nicht immer schlimm. Jedenfalls wenn es gute sind. Vielleicht gibt es dort ein paar Wölfe mit denen ich sprechen könnte, obwohl die Tiere dort meistens recht komisch sind. Sie wirken recht abgehoben, womit ich persönlich gar nicht klar kam. Dennoch gehörten wir zur gleichen Rasse und ich akzeptierte sie so. Bald schon verabschiedete ich mich von dem Barkeeper und verschwand ins Bett.

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