Kapitel 7

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Pov. Luka

"Oh mein Gott! Da hinten giebts Eis", schrie Lena und zog mich in Richtung Eisdiele.

"Es ist viel zu Kalt für Eis", versuchte ich zu protestieren, doch Lena ließ sich nicht von ihrer wahnwitzigen Idee, bei minus Graden Eis essen zu gehen abbringen. Und jetzt mal ohne Spaß was für ein Eisladen hat im Winter bitte auf, es liegt Schnee?!

"Es ist nie, nie zu kalt für Eis", war alles was sie dazu sagte. Ich verdrehte nur die Augen und ließ mich einfach von ihr mit Schleifen.

"Was für eins willst du haben?", fragte sie während sie mit gierigen Blicken die Theke zu verschlingen schien.

"Ich möchte nichts, ich bin ja nicht blöd, außerdem hab ich kein Geld", erwiderte ich lachend.

"Also erstens doch du bist blöd, zweitens kann ich dir auch eins ausgeben und das, weil du drittens musst"

"Wer sagt das denn?"

"Na ich", lachte sie fröhlich.

"Ich will aber nicht", jammerte ich.

"Wie gesagt du musst aber"

"Ich will aber nich"

Keine Viertelstunde später saß ich mit nem Pistarzien Eis neben ihr auf der Parkbank und versuchte meinen Körper irgendwie vor dem Kälte tot zu bewahren, ich will noch nicht sterben. Was Lena aber nur bedingt störte. Jetzt soll noch einmal jemand sagen ich sei verrückt.

"Also du bist doch mit diesem Leon befreundet", fing ich an eine lockere Konversation, die nicht in geringster Weise eigennützig war aufzubauen.

"Ja warum"

"Ach ich frag nur weil Jona ja auch mit ihm befreundet ist und die ja anscheinend viel mit einander reden, da wollte ich mal wissen wie der so drauf ist", sagte betont ungezwungen.

"Jona hat dir also endlich gesagt das er Schwul ist?", fragte sie zuckersüß.

"Du wusstest das also auch schon, super...", ich biss mir von innen auf die Wange und war doch sehr froh das mein Mund so sehr eingefroren war dass ich das kaum war nahm. "Und was heißt hier endlich? Seit wann weiß er das denn schon. Und wie kommst du denn davon das die beiden befreundet sind daruf das ich jetzt weiß das er halt vom andern Ufer ist, war da etwa mal was zwischen den beiden?", sagte ich ruhig und ohne den geringsten hauch von Eifersucht in der Stimme.

"Komm mal runter" - Jaaa guut vielleicht hab ich es nicht soo ruhig gesagt wie es gemeint war - " zwischen den beiden lief nie was, es ist nur so das ich mir ziemlich sicher bin, dass er dir nie erzählt hätte das er mit Leon befreundet ist wenn er dir nicht auch erzählt hätte das er Schwul ist", erklärte sie wie immer ruhig und gelassen. Wobei mir allerdings auffiel dass sie garnicht erwähnt hatte wie lange er jetzt schon wusste das er vom andern Ufer ist. Jetzt ist nur die Frage ob das absicht oder Dummheit war? Und sie ist nicht dumm!
Oder sie hat es einfach vergessen, jeder vergisst mal Sachen? Versuchte mein Unterbewusstsein mich zu beruhigen.
Schieß Besserwisser, grummelte ich in mich hinein.

"Okaay", meinte ich.

"Gott was ist los mit dir warum so angepisst?", fragte sie verwirrt, aber weiterhin lächelnd.

"Ach nichts, es regt mir nur ein bisschen auf, dass Jona scheinbar mit jeder erdenklichen Person darüber geredet hat das er Schwul ist aber nicht mit mir!?", sagte ich betrübt.

"Ach komm her", meinte sie und deutete mir sie zu umarmen.
Ich erwidere dieses Angebot und atme keine Sekunde später schon ihren blumigen Geruch ein.

Es tat so gut sie zu Umarmen, zu spüren dass jemand da war, irgendjemand. Am liebsten hätte ich sie nie wieder losgelassen. Doch als ich spürte, wie sie ihre Arme langsam von mir löste lockerte ich meine auch und rutschte etwas nach hinten. Nicht viel nur so dass ich ihr gerade in die Augen gucken konnte. Braun. Ihr Augen waren braun, schlicht und schön, nicht so verspielt wie Jonas, nicht so leuchtend... warte mal woher kommt der jetzt schon wieder?

Ich sah ihr wieder in ihre Augen, unsere Nasen berührten sich fast ich konnte ihren eisernen Atem auf mir spüren. Es erinnerte mich an diese eine Situation mit Jona, wir waren uns genau so nahe ich habe ihm genau so in die Augen gesehen. Aber es war irgendwie eine kommplett andere Situation. Bei ihm bin ich einfach aufgestanden und habe ein anderes Thema angesprochen, obwohl ich etwas komplett anderes tun wollte. Und jetzt gerade will ich genu das tun, aufstehen und über etwas anderes reden und doch tue ich etwas komplett anderes.

Ich sehe immer noch in diese viel zu braunen Augen, unsere Nasen berühren sich schon und ihre Augen sind nur noch halb geöffnet.
Diese ganze Situation ist mit zu viel, viel zu viel. Ich schließe meine Augen um meine Gedanken zu ordnen, doch da liegen schon fremde Lippen auf meinen.

Die eine Seite von mir will sie weg schieben ihr sagen dass ich nichts vonn ihr will, doch die andere will diese Situation voll auskosten sie auf meinen Schoß ziehen durch ihre Haare fahren und in ihr grün... braunen Augen sehen. Alles tun was ich bei Jona nicht gemacht hab. Warte mal was?! Nein also ich will das mit ihm ja auch nicht machen das wäre komisch. Jona geh zurück in die Ecke aus der du gekommen bist. Versuche ich ihn aus meinen Gedanken zu vertreiben. Was fürs erste klappte.

Okay das war's dann, jetzt sehe ich ihn schon wieder vor meinem inneren Auge, was soll der Schieß?
Also löse ich mich langsam von ihr.

Ich sehe in ihr Gesicht das mich anlächelt und je mehr sie strahlt um so mehr wird mir bewusst wie sehr ich einfach nicht auf sie stehe... verdammt ich bin so ein Arsch!

"Ich ähmm...",fange ich an doch werde von ihr sofort unterbrochen.

"Es tut mir leid, ich stehe nicht auf dich", rief sie ziemlich schnell und ziemlich schrill aus. "Genau so wie man das bei einem Pflaster auch macht schnell und kurz so soll's ja weniger weh tun", nuschelte sie noch ob sie es zu mir oder zu sich selbst gesagt hatte kann ich nicht mit letzter Gewissheit sagen.

"Oh gut", atmete ich erleichtert aus.

"Bitte was?", fragte sie.

"Ich stehe auch nicht auf dich"

"Warum hast du mich dann geküsst?", fragte sie schnippisch.

"Warum hast du mich geküsst", fragte ich zurück.

"Ähmmm...", machte sie.

Für einen Moment würde es sehr still und wir beide sahen uns nur in die Augen.

"Ich stehe da auf diesen anderen, aber er will nichts von mir, also dachte ich vielleicht... naja... also", fing sie an.

"Ach alles gut verste ich, ich meine ich bin jetzt nicht direckt das gleiche Dilemma wie du aber ich dachte vielleicht... naja... also"

"Du ARSCH! Hör auf mich nach zu äffen!", rief sie lachend während sie mir auf meinen Oberarm schlug.

"Okay jetzt wo wir das geklärt haben, hast du mich eben mit einem gebrauchten Pflaster verglichen?!"

"Nöööö", sagte sie mit einem fiesen Grinsen und jetzt war es am mir ihr auf den Oberamr zu sch... tätscheln. Man schlägt ja keine Frauen.

still best Friends | BoyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt