Kapitel 7

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Seamus POV:

„Alles wird gut!",meinte sie, „Ich kenne deine Situation. Ich glaube nämlich, dass ich mich in Gin verliebt habe!" Mir verschlug es die Sprache! Ich hätte nie gedacht, dass Luna in Ginny verliebt ist, weil ich immer dachte, sie würde etwas für Neville empfinden. „ Sei einfach für Dean da und vielleicht hast du irgendwann Glück und sein Gespräch im Schlaf klingt sehr vielversprechend", fuhr sie fort, „Mir ist aber aufgefallen, dass Dean Ginny nie so verliebt anschaut wie dich! Also mach dir keine Sorgen und lass die Schlickschlümpfe nicht in deinen Kopf." Mit diesen Worten stand sie auf und ließ mich alleine in diesem Gang zurück. Ich wusste, dass ich eigentlich mit ihm reden sollte, aber ich wollte nicht. Deshalb ging ich auch nicht zum Unterricht, sondern schlenderte ein wenig über die Ländereien von Hogwarts. Erst jetzt bemerkte ich, wie schön es hier draußen eigentlich ist. So lief ich eine ganze Weile ohne ein Ziel durch die wunderschöne Natur, bis ich irgendwann am Ufer des schwarzen Sees ankam. Dort war ein riesiger Baum, der fast bis ins Wasser reichte und unter dessen Ästen sich ein Art Höhle gebildet hatte. Ich setzte mich unter diesen Baum und zauberte ein wenig ruhige Musik herbei. Ich schloss die Augen und begann mal wieder über alles, was dieses Jahr schon passiert ist, nachzudenken.
Es war so viel passiert! Ich hatte mir endlich meine Gefühle eingestanden und all meinen Mut gesammelt, um Dean zu sagen, dass ich ihn liebe, aber bevor ich das tun konnte, musste er ja unbedingt mit Ginny zusammenkommen. Ich sehe, dass es ihm nicht gut geht und ich will für ihn da sein, aber ich kann nicht! Ich darf nicht! Ich muss meine Gefühle unterdrücken! Ich war kurz vor dem verzweifeln. Ich musste mich entscheiden! Entweder kämpfe ich für die Liebe meines Lebens oder ich unterdrücke die Gefühle, um ihn als meinen besten Freund nicht zu verlieren und zerstöre mich damit selbst, so wie ich es bisher auch habe!
Ich saß noch lange dort und grübelte über diese wichtige Frage. Mittlerweile war es später Nachmittag und bald würde es Essen geben. Ich entschied mich dazu, mich in die Große Halle zu schleichen und etwas zu essen und dann schnellst möglich wieder zu verschwinden. Also lief ich wieder über die Ländereien zum Schloss. Die große Halle war schon komplett voll und als ich in der Tür stand, sah ich einen dunkelhäutigen Jungen mit atemberaubenden Augen auf mich zu laufen. Es war Dean, der Mensch, dem ich gerade am wenigsten begegnen wollte. Er sagte erstmal nichts, sondern nahm mich nur stumm in den Arm. Dann begann er mit zerbrechlicher Stimme zu flüstern: „Seami, wo warst du den ganzen Tag? Ich war krank vor Sorge, als du weder zum Unterricht noch zum Essen erschienen bist und ich dich auf dem ganzen Gelände nicht finden konnte." Ich bemerkte wie seine braunen Augen langsam glasig wurden und sich mit Tränen der Sorge und Erleichterung füllten. In diesem Moment wusste ich, dass ich für meine Liebe kämpfen würde. „Tut mir leid Dean! Ich brauchte einfach meine Ruhe. Mir ist das alles zu viel geworden", sagte ich ebenso leise, wie er vorher. Wir setzten uns stumm an den Tisch und aßen. Nach einiger Zeit standen wir beide auf und gingen in unserem Schlafsaal im Gryffindor Turm.

Die Alibi-Freundin (a Deamus Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt