-SICHT T-
..und zog ein Messer heraus.
Ich fing an zu zittern, traute mich aber nicht mehr, mich zu bewegen.
Er kniete sich hinter mich und hielt es mir an den Hals.
Mein Herzschlag setzte für kurze Zeit aus, nur um dann mit doppelter Geschwindigkeit weiterzuschlagen. "Damit du keine Dummheiten anstellst",
erklärte er überflüssigerweise.
Mit zitternden Händen wählte ich Ms Nummer.
Er nahm sofort ab.
Augenblicklich vergaß ich, was ich sagen musste, doch zum Glück begann er:
"T! Endlich meldest du dich!
Ich hab mir voll Sorgen gemacht!
Wo bist du, was ist passiert?
T, sag doch was!
Geht es dir gut?"
Das Messer kam meiner Kehle immer näher.
"Äh M..Mir geht's gut,
nur..ich muss dir was sagen..
Also..ähm..E-Es ist aus zwischen uns..
Du bist ein dreckiges Arschloch
und sollst dich verpissen..
und am besten nie wiederkommen..
Es war alles nur gespielt..",
wiederholte ich die Worte des Mannes hinter meinem Rücken.
Eine Zeit lang war es einfach nur still, dann hörte ich Ms emotionslose Stimme:
"Gut, T. Du bist wohl zu feige,
mir das ins Gesicht zu sagen, was?
Ich dachte, du liebst mich..
Wo soll ich jetzt schlafen?
Bei P oder was?"
"Sag ja",
knurrte der Mann sehr nah an meinem Ohr.
"Und bemüh dich diesmal, es echt klingen zu lassen. Sonst.."
Demonstrativ drückte er die Klinge mehr an meinen Hals.
Ich schluckte.
"Ja",
sprach ich ins Telefon.
Dann legte der Mann für mich auf.
Er stand auf, schubste mich auf den Boden und verschwand.
Ich hörte den Schlüssel im Schloss, dann Stille.
Ich kauerte auf dem Boden und fing fürchterlich an zu weinen.
Was hatte ich nur getan?!
Ich hatte den Mann, den ich liebte,
verletzt und meinen einzigen Freund verloren! Ich war wieder allein..
Da war wieder dieses Verlangen..
Wieso hatte ich mich nicht einfach umbringen lassen?
Warum nicht?!
Das wäre immer noch tausendmal besser, als M zu verletzen!
Jetzt ging er bestimmt zu P..
Was, wenn der auch ihm was antun würde?
Ich sank auf dem Beton zusammen und schlug auf ihn ein.
"M!", schrie ich.
"Ich liebe dich!"
Ich glitt kraftlos an der Wand herunter, zog meine Knie an und vergrub meinen Kopf in meinen Armen.
Die Gefühle tobten in mir.
Wut, Hass, Tatendrang.
Es war zu viel Energie in mir.
Verzweifelt versuchte ich, die Tür aufzubrechen..
Ohne Erfolg.
Schließlich akzeptierte ich es und setze mich wieder..
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