×Kapitel 17×

21 5 2
                                    

-SICHT M-

T legte auf.
Ich starrte mein Handy an und runzelte die Stirn.
Das klang nicht wirklich überzeugend..
Ich wusste nicht, was ich jetzt tun sollte.
Lange Zeit stand ich einfach nur da und überlegte.
T hatte das nicht ernst gemeint, irgendjemand hatte ihn dazu gezwungen.
Er hatte nur tausende Feinde..
Doch komischerweise kam mir P zuerst in den Sinn.
Also lief ich zum zweiten Mal heute zu ihm.
Es kamen mir vor wie Jahre bis ich endlich da war.
Diesmal war definitiv jemand Zuhause, denn es brannte Licht.
Ich nahm all meinen Mut zusammen und klingelte.
Mir wurde die Tür geöffnet.
Ich schaute in Ps Gesicht.
Er lächelte mich falsch an.
"Hey M, komm doch rein!",
sagte er betont freundlich.
Misstrauisch trat ich ein.
Er schloss die Tür hinter mir und drehte sich zu mir um, immer noch mit diesem aufgesetzten Lächeln.
"Was ist?",
fragte P.
"T hat Schluss gemacht."
Ich versuchte, keine Emotionen zu zeigen und achtete stattdessen auf seine.
Gerade versuchte er,
Mitgefühl zu zeigen.
"Das tut mir leid."
Eine kurze Pause, dann:
"Du musst also bei mir schlafen."
Diese Vorfreude in seinem Gesicht. Eigentlich wollte ich jetzt doch lieber auf der Straße schlafen.
Aber das hätte ich mir vielleicht vorher überlegen sollen..
Widerwillig nickte ich.
Bah, dieser ekelhafte Vorfreude..
"Hast du Hunger?",
wollte er wissen.
Ich schüttelte den Kopf.
*Eher würde ich sterben, als was von dir anzunehmen.*
Enttäuscht nickte er.
"Ich geh dann mal in mein Zimmer", beschloss ich.
Der Anblick, der sich mir bot, verschlug mir den Atem.
Es war..
leer.
Wütend drehte ich mich zu P um,
der verunsichert hinter mir stand.
"Was hast du gemacht?!",
schrie ich ihn an.
"Ähm..Ich war wütend?"
"Wo sind die ganzen Möbel?!"
"Sperrmüll?"
Ich konnte mich gerade so noch beherrschen, ihn nicht zu schlagen.
Ich stampfte ins Wohnzimmer.
Die Couch war auch weg.
Ich riss die Tür zu Ps Zimmer auf.
Sein Zimmer war natürlich komplett unversehrt.
Ich schnaufte vor Wut.
"Du warst wohl sehr wütend, was?", knurrte ich.
Zwar erwartete ich keine Antwort, aber trotzdem nickte er.
"Und wo zur Hölle soll ich schlafen?!"
Er räusperte sich nervös.
"In meinem Bett?"
"Mit dir?"
Ich brach in einem Lachflash aus.
Als ich mich wieder eingekriegt hatte, flüsterte ich böse:
"Eher würde ich verrecken, als dir nahe zu kommen."
Ich konnte in seinen Blick sehen, wie sein Herz zerbrach.
Jetzt schrie auch er:
"Du kannst froh sein, dass ich dir nach allem überhaupt bei mir Unterschlupf gewähre!"
"Bei dir? Ich wohne hier auch!
Oder besser: Ich wohnte!"
Wütend rauschte ich aus der Wohnung.
"Ich hasse dich!"
Ich rannte zurück zu Ts Wohnung. Meiner Wohnung..
Verzweifelt rief ich T nochmal an, obwohl meine Hoffnung eher klein war.

-SICHT T-

Das Klingeln meines Handys erschreckte mich so sehr, dass ich zusammenzuckte.
Wie dumm war der Typ denn bitte?
Er hatte mein Handy nicht mitgenommen.
Schnell nahm ich ab.
Es was M.
Ich fing an zu weinen.
Was hatte ich ihm nur angetan?
"T?",
kam es aus den Hörer.
Zwischen zwei Schluchzern brachte ich heraus:
"Es tut mir so leid, M!
Ich hab das alles nicht so gemeint!
Ich liebe dich! Bitte, verzeih mir!"
"Krieg dich wieder ein, T!
Ich weiß, dass du das nicht ernst meintest. Ich liebe dich auch."
Ich beruhigte mich augenblicklich.
"Geht es dir gut?",
fragte M besorgt.
"Ja, jetzt schon."
"Gut. Weißt du, wo du bist?"
"Nein."
"Okay..Dann schick mir deinen Standort."
"Okay, Bis gleich."
Ich legte auf und schickte ihm meinen Standort.
Scheiße, ich hatte kein Netz!
Nervös lief ich wie ein Verrückter in den kleinen Raum auf und ab.
Nach gefühlten Jahren kam die Nachricht an.
M war sofort online.
Dann war das Netz auch schon wieder weg, einen Millimeter daneben wieder da.
Ein Anruf von M.
Ich nahm ab.
"T, du glaubst nicht, wo du bist..",
sagte er ungläubig.
"Wo denn?.."

•PAIN•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt