Kapitel 12

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Der plötzliche Stimmungsumschwung irritierte Conney. War die Atmosphäre vorhin noch unbeschwert, so knisterte die Luft jetzt vor Spannung.

Er traute sich nicht Vince in die Augen zu sehen. Stattdessen spielte er mit den Gummibärchen.

"Ich bereue das, verstehst du? Jeden Tag stelle ich mir vor, wie es wäre, hätte ich nicht auf meine Mutter gehört."

"Du hast aber auf deine Mutter gehört.", war alles was Conney murmeln konnte.
Ihm fiel nichts weiter ein. Sein Hals war wie zugeschnürt.

"Ich weiß, Conney. Aber ich würde es nicht noch einmal  tun. Diesmal würde ich mich für dich entscheiden."

Diese Worte ließen Conneys Herz schneller schlagen. Jetzt sah er doch auf. Der Blonde sah ihn an, hatte ihn die ganze Zeit angesehen, das hatte Conney gespürt. Sein Blick war intensiv. Und ehrlich. Conney wollte ihm glauben. Gerade im Moment wollte er nichts mehr als Vince glauben.

Der Blonde war immer die treibende Kraft gewesen. Vince hatte ihn angesprochen, ihn mit Süßigkeiten bestochen, sodass Conney mit ihm redete. Aber er hatte sich letztendlich auch gegen Conney entschieden.

Und jetzt war es Vince, der sich entschuldigte und ihn wissen ließ, dass er sich jetzt für Conney entscheiden würde. Ob es so einfach war?

"Bist du noch mit deiner Freundin zusammen?", fragte Conney dann.

Er sah wie Vince den Blick senkte. Und ohne dass Conney die nächsten Worte hören musste, hatte er schon seine Antwort.

"Ja, sie heißt Anna. Wir wohnen zusammen."

Obwohl Conney das erwartet hatte, brach sein Herz doch ein bisschen in kleine Stücke. Es war wie früher. Als er Vince und diese Anna vor der Schule stehen sah.
All die Jahre in denen Conney versucht hatte zu vergessen, waren sie ein Paar gewesen. Die Bindung musste inzwischen enorm sein.
Ob Conney da mithalten konnte?

"Das hat aber nichts zu bedeuten, Conney. Ich habe unzählige Male darüber nachgedacht Schluss zu machen."

"Du hast aber nur darüber nachgedacht und es nicht getan." Conney's Stimme war wie ein Krächzen, er hatte einen Kloß im Hals.

Beiden fiel es nicht leicht darüber zu reden.
Vielleicht sollten sie es einfach lassen.
Vielleicht sollten sie einfach zulassen dass sich ihre Wege trennten.
Vince schien in seinem Leben gefangen zu sein, unfähig zu entfliehen, dachte Conney.

Eine Zeit lang war es still bis Vince sich neben Conney fallen ließ.
Dann hob er seinen Zeigefinger und fuhr Conneys Stirn entlang.

Conneys Haut unter dem Finger des Blonden fing augenblicklich an zu kribbeln.
Und Conney hasste sie dafür.

Sour Sweets (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt