Die Nachhilfe, zog sich heute relativ lange hin, was wohl vor allem daran lag, dass ich mich komplett unwohl fühlte und meine Gedanken die ganze Zeit irgendwo anders hingen. „Yena!" Zischte Park genervt neben mir und schnipste vor meiner Hand herum. „Hör zu, ich weiß, du kannst mich überhaupt nicht leiden, aber ich brauche echt deine Hilfe, ohne sie falle ich durch. Bitte, nur noch eine halbe Stunde." Bat er mich und sah mich mit einem Gesicht an, das ich bei ihm noch nie gesehen hatte. „Tut mir leid, ich war in Gedanken." Murmelte ich leise und sah ihn von der Seite an, während er seine Mathe aufgaben löste. Ich brannte darauf, die ganze Geschichte der sechs Jungs zu hören, aber er würde kein Wort sagen, egal ob ich flehen würde oder nicht. Und ich wollte die Geschichte aus seiner Sich hören, und zwar alles und nicht nur die Hälfte.„Hörst du mir überhaupt zu?" fragte der braunhaarige plötzlich, weshalb ich perplex den Kopf schüttelte und ihn mit großen Augen ansah. Oh man. Ich hatte ihn die ganze zeit angestarrt und er hatte es gesehen. „Was?" fragte ich leise und vorsichtig. „Oh man, wir lassen das jetzt du kannst gehen." Murrte er und ließ seinen Kopf auf den Tisch fallen. Etwas verwirrt, murmelte ich ein „Okay." und packte meine Sachen zusammen.
„Wir sehen uns am Montag in der Schule." Meinte Chanyeol und schloss die Tür sobald ich die Wohnung verlassen hatte. Seufzend schloss ich kurz die Augen und ging den Gang zu dem Fahrstuhl entlang, auf dem mir Mrs. Park entgegen kam, die ehrlich gesagt etwas wackelig auf den Beinen schien. Ich grüßte sie Freundlich, doch sie ging einfach wankend weiter, weshalb ich ihr irritiert hinter her sah. Kopfschüttelnd stieg ich in den Aufzug und drückte auf die Lobby.
Ich sah noch einmal durch meine Tasche als mir auffiel, dass meine Zeichnungen für den Kunst Unterricht, wohl noch auf Chanyeols Schreibtisch lagen. Also drückte ich eilig auf den Knopf der nächsten Etage, die zum glück erst die 5. War. Von dort aus stieg ich eilig die Treppen hinauf zurück in den 7. Stock. Ich lief den Gang entlang und sah schon von weitem, dass die Tür zu dem Apartment der Parks nur angelehnt war, außerdem war das Geschrei, dass eindeutig aus der Wohnung kam, ebenfalls nicht zu überhören. Ich war mir etwas unsicher ob ich, klopfen sollte, einfach hinein gehen sollte oder die Wohnung erst gar nicht betreten sollte, entschied mich aber Schluss endlich für das Klopfen.
Nichts. Keine Antwort. Vorsichtig öffnete ich die Tür und zuckte zusammen, als das Geschrei erneut los ging. Es war eindeutig Mrs. Park. „Du bist so ein elendiger, Nichtsnutz, Chanyeol!" fauchte sie und hatte mich wohl noch nicht entdeckt. Genauso wie ihr Sohn, der mit gesenktem Kopf gegenüber von ihr stand. „Deine Noten werden immer schlechter! Wie willst du so denn deinen Abschluss machen!? Und eine Freundin bringst du auch nicht nach Hause!" schimpfte sie und warf wütend das Weinglas in ihrer Hand gegen die Wand direkt hinter Chanyeol. Er zuckte zusammen, kniff seine Augen zu und drehte seinen Kopf weg, sodass ich leicht seine rote Wange und seine aufgeplatzte Lippe erkennen konnte. Geschockt sah ich ihn an und ließ beinahe meine Tasche fallen. Er sah mindestens genauso geschockt aus, als er seine Augen wieder öffnete und mich im Wohnzimmer stehen sah. Auch seine Mutter schien mich nun zu bemerken, doch sie schnaubte nur, drehte sich um, wankte in die Küche und öffnete eine weitere Weinflasche. „Du solltest gehen, Yena." Hauchte er leise, so leise, dass ich es beinahe nicht verstanden hätte und so leise, wie ich es noch nie von ihm gehört hatte.
„Nein." Murmelte ich, betrachtete für wenige Sekunden, den Schnitt auf seiner Wange, in dem eine kleine Scherbe steckte, packte ihn am Handgelenk und zog ihn in sein Zimmer. Dort drückte ich ihn wortlos auf sein Bett, ließ meine Tasche auf den Boden gleiten und fragte ihn nach dem erste Hilfe Koffer. „Im Bad." Flüsterte er leise, den Blick nicht vom Boden nehmend.
Mit dem Koffer in der Hand setzte ich mich vor der braunhaarigen hin und nahm sein Gesicht in meine Hände. Ich dachte nicht einmal darüber nach, was ich tat, ich tat einfach und das war weitaus angenehmer als die Stille im Auto von vorhin. Ich drehte sanft seinen Kopf zur Seite und legte die Pinzette an die kleine Scherbe in seiner Wange an. „Du hättest das nicht sehen sollen." Murmelte er leise, den Blick auf alles Gerichtet nur nicht auf mein Gesicht. Dieses Mal fühlte er sich unwohl. „Passiert das öfter?" fragte ich einfach, ohne seinen Satz zu kommentieren und zog schnell die Scherbe aus seiner Haut, wobei er keine Mine verzog. „Das ist nicht wichtig." Antwortete er leise. „Ach das ist nicht wichtig, wenn deine Mutter, Gläser nach dir wirft und dich schlägt?" hakte ich mit hochgezogenen Augenbrauen nach und tupfte, dass bisschen Blut mit einem Wattestäbchen von seiner Wange und seiner Lippe. „Ja. Was interessiert dich das überhaupt?" fragte er und seufzte. „Ich mache mir Sorgen, Park. Ganz einfach." Hauchte ich leise und suchte in dem kleinen Koffer nach einer brauchbaren Creme. „Du hast schon genug sorgen, sorg dich nicht auch noch um jemanden, den du nicht leiden kannst." „Du verstehst es echt nicht, oder?" fragte ich und legte die Salbe in meinen Schoß. Mit großen Augen sah er mich an. „Ich hasse dich nicht, Park Chanyeol." Erstaunt sah er mich an. „Wirklich? Ist da so unwahrscheinlich, dass ich dich nicht hasse?" hakte ich nach und schmunzelte leicht, während ich die Salbe aufschraubte und etwas auf seinen Wangenknochen tupfte. „Ehrlich gesagt schon..." murmelte er verdutzt. „Warum?" fragte ich leise, schloss die Salbe und klebte ihm noch ein kleines Pflaster auf die Wange. „Weil ich und meine Freunde dich und Tylee früher gehänselt haben, dein Bruder mit mir befreundet ist, ich einen ziemlich beschissenen Ruf auf der Schule habe und du von N's Freund alles über meine Zeit mit den anderen Jungs gehört hast." Antwortete er und sah mir nach als ich kurz im Bad verschwand um den Koffer wieder auf zu räumen. „Ich habe nicht die ganze Geschichte gehört, das hast du doch selbst gesagt, außerdem sagt dein Ruf in der Schule nichts über deinen Charakter aus. Du versuchst dich zu bessern und das ist es, was für mich zählt." Meinte ich. Wow ich könnte Poetin werden. Etwas Kitschigeres hatte ich in meinem Leben noch nicht gesagt. Er schmunzelte leicht. „Du hast meine Frage trotzdem noch nicht beantwortet. Passiert das öfter?" wiederholte ich mich und sah ihn ernst an, während ich zu seinem Schreibtisch ging und sah, dass meine Zeichnungen tatsächlich noch dort lagen. „Nur wenn sie getrunken hat und mein Vater nicht zu Hause ist." Antwortete er leise und starrte auf die Blätter in meinen Händen.
„Deine Zeichnungen sind sehr schön." Sagte er plötzlich, stand auf und stellte sich neben mich um die Blätter in meiner Hand noch einmal zu betrachten. „Wenn sie nicht für meine Kunstnote wären hättest du sie behalten können." Meinte ich und packte sie in meine Tasche. „Echt jetzt?" fragte er überrascht, weshalb ich ihn mindestens ebenso verwirrt ansah. „Ja, warum auch nicht?"
DU LIEST GERADE
『ΤΗΣ FΑUιΤ ΙΝ ΘυΓ ΗΣΑΓΤS』 | EXO |
Fanfiction»ɪᴄʜ ʜᴀssᴇ ᴅɪᴄʜ, ᴘᴀʀᴋ ᴄʜᴀɴʏᴇᴏʟ!« Jeder kennt sie als die Streberin der Oberstufe, doch niemand außer ihren engsten Freunden kennt sie als das Mädchen, dass sie wirklich ist. Oh Yena, die Zwillingsschwester des beliebten Oh Sehun. Sie besucht nun die...