2. Feinde unter einem Dach?

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Alles war wie früher, die langen Holztische der vier Häuser, der Tisch der Professoren, der vorne in der Halle stand, und natürlich die verzauberte Decke, die auch nach den vielen Jahren noch beeindruckend aussah.
Doch trotzdem war etwas anders.
Man wusste, was noch vor nicht allzu langer Zeit hier geschehen war, dass in diesen Mauern viele Menschen ums Leben gekommen waren, und deren Familien und Freunde ihnen noch immer hinterher trauerten.

Die beiden Gryffindor Hexen setzten sich an ihren Tisch und sahen zu, wie die Erstklässler ängstlich durch die Halle nach vorne gingen.

Hermine konnte sich noch genau an ihren ersten Tag hier erinnern und daran wie aufgeregt sie gewesen war, als sie sich auf den Stuhl gesetzt, und den sprechenden Hut aufgesetzt bekommen hatte.
Und jetzt war es schon ihr letztes Jahr in Hogwarts.
Sie merkte, wie sich ein Kloß in ihrem Hals bildete und langsam aber sicher die Tränen in ihr hochkrochen.
'Oh nein Hermine, jetzt werd bloß nich sentimental, es ist doch noch ein ganzes Jahr!', ermahnte sie sich selbst.
Sie schluckte den Kloß hinunter und blinzelte die Tränen weg.

Die Auswahl war mittlerweile vorüber und McGonagall hatte sich erhoben um eine Rede zu schwingen.

Ich begrüße alle neuen Schüler und Schülerinnen ganz herzlich zu diesem neuen Schuljahr. An alle anderen: Willkommen zurück!

Sie informierte die Erstklässler über den verbotenen Wald und über alle sonstigen Hausregeln.
Ebenfalls stellte sie zwei neue Lehrer vor.
Professor Synthille, die neue Lehrerin für Muggelkunde und Professor Grey, welcher das Fach Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichten sollte.
'Mal sehen, wie lange er durchhält', dachte Hermine bei sich. Es war schon komisch, aber bis jetzt hatten alle Lehrer, die dieses Fach unterrichtet hatten, nicht länger als ein Jahr durchgehalten.

Nun, fing McGonagall wieder an, jetzt wo alles Formelle geklärt ist, komme ich nun zu einem anderen Thema. Die beiden letzten Jahrgänge aus Slytherin und Gryffindor, die hier her gekommen sind um das Schuljahr zu wiederholen - welches aufgrund des Krieges leider etwas, wie soll ich sagen, durchwachsen war - werden dieses Jahr nicht in ihren normalen Gemeinschaftsräumen hausen.
Wir, das Kollegium und ich, haben uns dazu entschlossen, uns für die Verbundenheit der Häuser einzusetzen.

Ein Raunen ging durch die Reihen, welches jedoch schnell verstummte, als die Schulleiterin um Ruhe bat.

Wir haben uns dazu entschlossen, Wohngemeinschaften zu bilden, um die Feindschaft die seit eh und je zwischen den Schlangen und den Löwen herrscht, ein für alle mal zu beenden.
Es werden jeweils zwei des Hauses Slytherin und zwei aus dem Haus Gryffindor in eine Wohngemeinschaft ziehen.
Damit sich keiner über eine Ungerechtigkeit bei der Wahl der vier Schüler beklagen kann, werden die Gruppen gelost.
Ich bitte den sechsten und siebten Jahrgang, nach dem Festessen zu mir ins Büro zu kommen, um die Zeremonie zu vollbringen.
Fürs erste jedoch wünsche ich Ihnen einen Guten Appetit. Dankeschön!

Mit diesen Worten beendete die Direktorin ihre Rede und die Tische füllten sich mit den verschiedensten Speisen.

Die Stimmung bei den älteren Schülern wirkte jedoch bedrückt und alles andere als fröhlich, und das natürlich nicht ohne Grund.
Die beiden seit Jahren verfeindeten Häuser sollten jetzt einfach zusammenziehen und Wohngemeinschaften bilden?
Na das war ja mal ein gelungener Start ins neue Schuljahr!!

,,Das kann doch nicht McGonagalls Ernst sein oder? Was denkt die sich nur dabei?", fragte Ginny aufgebracht in die Runde.
,,Anscheinend schon, ich meine es klang nicht gerade wie ein Scherz.", antwortete Dean.
,,Na toll, und ich dachte wir hätten einmal ein ruhiges Jahr und dann so etwas!", meinte Hermine verzweifelt
,,Was ist wenn ich mit Goyle oder Parkinson in eine Gruppe komme? Oder noch schlimmer, ...MALFOY?!"
,,Hermine, jetzt mal doch nicht gleich den Teufel an die Wand!", versuchte Ginny ihre beste Freundin zu beruhigen.
,,Ach, so ist das also. In euren Augen bin ich also der Teufel...", hörten sie eine sarkastisch Stimme hinter sich, die sie zwischen tausenden wiedererkennen würden.
,,Komm, halt den Rand, Malfoy und zieh Leine!", konterte Hermine ohne sich umzudrehen.
,,Oh nein, ist unser kleines Schlammblut etwa gereizt?"
Hermine wollte gerade zu einer schlagfertigen Antwort ansetzen, als Professor McGonagall ihre Stimme erhob und um Aufmerksamkeit bat.

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