II.Blau wie der Himmel und Gedanken an andere

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Jahr 4028/Tag 106-107

Nachdem alle sich wieder ihren üblichen Tätigkeiten zugewandt hatten ging eine Art Windhauch durch die Räume. Er war kühl aber fast niemand bemerkte ihn. Hätte es jemand getan wäre es wohl gewesen wie ein Schleier, ein Vorhang, welcher über die Köpfe der Kinder hinwegwehte und alle Erinnerungen an das Mädchen Namens Eliza löschte. Ein Blauer Vorhang.
Nachdenklich saß Elain in ihrem Rollstuhl, sie hatte die anderen gebeten sie noch nicht ins Bett zu bringen, sie wolle noch die Sterne beobachten, hatte sie gesagt. Während also die anderen vom blauen Himmel träumten, saß das Mädchen alleine vor der Glasscheibe und starrte Gedankenverloren hinaus. Auf die Sterne, die nicht einmal echt waren, sie waren nur projiziert. Sie fühlte sich als ob jemand fehlen würde. War da nich gestern noch dieses aufgeweckte, rothaarige Mädchen mit den fesselnden dunkelbraunen Augen gewesen? Wer war sie? Warum konnte sich Elain immer weniger an sie erinnern? An ihren Geruch nach Sommer, so musste Sommer riechen, ihre weichen Hände? Das Mädchen mit dem sie oft einfach wach vor der Glasfront saß und die falschen Sterne beobachtete. Die anderen kannten sie wahrscheinlich garnicht mehr. Und der Gedanke an sie, ach wie hieß sie denn, versetzte Elain einen seltsamen Stich. Schmerz.
Als der nächste Morgen durch die Sumamethalfenster sichtbar wurde wurde Elain von Geschrei bei den B-Kindern geweckt. Emilios Liberina hatte sich den Fuß gestoßen und war hingefallen. Und obwohl sie selbst Mühe hatte aus dem Bett zu kommen, in den Rollstuhl, war sie binnen weniger Sekunden bei der Kleinen und beruhigte sie. Elw1n war auch schon wach, er jedoch hatte das Kind die ganze Zeit nur hilflos und auch ein wenig ängstlich angesehen. Elain hatte Mitleid mit ihm. Mit dem Kind im Arm rollte sie auf ihn zu und nahm seine Hand, welche zitterte als sie sich dem Kind näherte. ,,Keine Angst, ich halte sie" ertönte Elains sanfte Stimme und Elw1n strich dem Mädchen über den Kopf. Sie hatte wuschelige hellblonde Locken, welche irrsinnig weich waren und sie strahlte Elw1n an als wäre er ein Engel. Elw1n strahlte auch, wich aber schnell zurück als seine Hand begann zu zittern. Angst.
Langsam wurde auch der Rest der Kinder des District 5 wach. Liberinos begannen zu schreien, D-Kinder begannen sie zu beruhigen. Alles wie immer. So schien es. Doch außer Elain hatte noch jemand bemerkt , dass etwas anders war, jemand fehlte. Es war Elyza-Lynn. Wie konnte sie das Mädchen vergessen, das den gleichen Namen trug wie sie, ähnliche Dinge mochte wie sie. Ein so aufgeweckter Mensch war, wie sie. Und sie vermisste Eliza fast so sehr wie Elain.
Emilio wachte im Bett über seinem Zwilling auf. Sein erster Gedanke galt Edward und dieser Gedanke blieb noch eine Weile während er einfach nur wach in seinem Bett lag und an diese faszinierenden blauen Augen dachte. Blau, wie der Himmel.

Hay. Es tut mir leid, wirklich. Update Tag war Freitag aber ich war zu aufgelöst für ein Kapitel. Hatte aber gute Gründe zu aufgelöst zu sein, ich hoffe das Kapitel gefällt euch!

LG: 20my_hands04

Blue Curtains/District 5Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt