Ich lief mit Manu den Gang entlang zum Frühstückssaal.
Doch kaum hatte ich die Tür geöffnet, lagen alle Blicke auf uns.
Unsicher sah ich in die Gesicher der Häftlinge, doch Manu warf sich einfach die Haare zurück und lief zur Theke.
Ich lief ihm, mit etwas Abstand nach und er bappte sich eine ganze Kelle von dem Haferbrei auf den Teller.
Mit einem eingebildeten Schnauben lief er an mir vorbei und ich erschreckte mich kurz, ehe ich ihm folgte.
Zusammen saßen wir am Tisch und ich verfolgte mit meinem Blick, wie er sich den Löffel mit dem Brei belud.Angeekelt hielt er ihn sich vor den Mund, bevor er ihn öffnete und den Löffel darin verschwinden ließ.
Er verzog sein Gesicht und murmelte ein offensichtlich, unehrliches "lecker", bevor er es wiederwillig hinunter schluckte.
Ich sah ihn genervt an. So ein Theater, wegen was zu essen.
Auf einmal sah er an mir vorbei.
"Ähm... Ich müsste mal auf die Toilette." Sagte er plötzlich und stand auf.
Ich setzte mich aufrecht hin und nickte nur.Wo bleibt er denn? Fragte ich mich, da schon fünf Minuten vergangen waren und so entschloss ich nachsehen zu gehen.
Schon als ich die Tür öffnete, war meine Laune komplett dahin, denn aus einer Kabine war ein lautes "Oh Gott, Manu!" zu hören.
Ich riss die Kabine auf und zog den Typen, der keine Hose mehr anhatte, heraus.
"Raus!" Schrie ich ihn an und ich wendete meinen Blick nun zu Manu, den ich wütend anfunkelte.
Er hatte etwas milchig, weißes am Mund kleben und sah mich emotionslos an.
"Nicht mal ein Blowjob ist einem erlaubt." Sagte er eingeschnappt und ich war kurz vor'm explodieren.
"Sag mal geht's eigentlich noch?! Du hast einen haufen Ärger am Hals mein Freund!"
Auf einmal sah er mich erschrocken an, bevor er sich wieder weg drehte.
"Es... hat sich noch nie jemand darum gekümmert was ich hier mache..." Murmelte er leise und setzte sich auf den Klodeckel.Irgendwie tat er mir Leid. Ich hockte mich neben ihn und strich ihm über den Rücken.
Als er mich ansah, lächelte ich ihm aufmunternd zu.
"Ist schon gut." Sagte er, während er sich vereinzelt ein paar Tränen weg wischte und mich ebenfalls anlächelte.