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𝓚𝓵𝓪𝓾𝓼 𝓗𝓪𝓻𝓰𝓻𝓮𝓮𝓿𝓮𝓼

"Du bist ein Idiot, Klaus.", stellte Ben fest, der ihm gegenüber auf einem der Stühle am Kamin saß. Klaus presste sich die Hand vor die schmerzende Stirn. "Ich weiß", sagte er gedehnt und versuchte seine aufkommende Übelkeit zu unterdrücken.

"Wenn du nicht ständig high wärst, hätte sie dir vielleicht sogar ihre Nummer gegeben.", fuhr Ben trocken fort und verschränkte die Arme. "Du weißt, dass die Drogen mir helfen, es zu unterdrücken.", antwortete Klaus ein wenig genervt. Er war aufgestanden und hatte angefangen, das Wohnzimmer zu durchsuchen.

"Zwecklos. Du hast keine Drogen mehr.", kommentierte Ben das Verhalten seines Bruders. Er klang ein wenig gelangweilt. "Halt die Klappe, Ben!", entgegnete Klaus frustriert. Dann fügte er hinzu: "Auch wenn ich dich lieb hab." und warf ihm einen Kuss zu. Ben verdrehte bloß die Augen und  sagte schließlich: "Wie wär's, wenn du mal versuchst, eine Woche lang auf die Drogen und den Alkohol zu verzichten?"

Klaus reagierte nicht. "Du könntest es schaffen, ich meine das ernst. Vielleicht gibt dir diese Frau aus der Gasse dann sogar eine Chance." Klaus, der gerade unter den Wohnzimmertisch spähte, lachte ungläubig auf. Dann stand er auf und drehte sich zu Ben. "Ich glaube nicht, dass sie so etwas wie mich gebrauchen könnte.", sagte er und zuckte die Schultern. "Außerdem wäre es toll, wenn du dich ausnahmsweise mal nicht in mein Leben einmischen könntest."

"Es ist nicht so, als hätte ich viele Alternativen.", antwortete Ben mit einem bitteren Unterton. Klaus wollte eigentlich etwas Sarkastisches erwidern, aber er schluckte seine Antwort herunter. Ben hatte es auch nicht leicht...

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𝓑𝓲𝓵𝓵𝓲𝓮 𝓗𝓪𝓻𝓻𝓲𝓼𝓸𝓷

Frustriert sah Billie den ihr zugeteilten Mitarbeiter des Buchverlags an. "Wie gesagt  ist Zuverlässigkeit uns wirklich sehr wichtig und ich bezweifle, dass Sie genug davon mitbringen, um es zu einer Zusammenarbeit mit Ihnen kommen zu lassen." Sie war zu spät zu dem Gespräch erschienen und merkte nun, dass die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Verlag ihr Manuskript annehmen würde, gerade gegen Null gesunken war.

Am liebsten hätte sie diesem aufgeblasenen Vollidioten ihre Meinung gesagt, aber das erschien ihr nicht gerade klug. Sie würde versuchen zu retten, was noch zu retten war. "Die Verspätung tut mir wirklich unendlich leid. Es wird mit Sicherheit nicht noch einmal vorkommen."

"Nein, das wird es sicherlich nicht. Weil sie sich an einen anderen Verlag wenden werden.", antwortete der Mitarbeiter lächelnd.
Billie schluckte. Was glaubte dieser Mann, wer er war, um so mit ihr zu sprechen?

"Das ist vermutlich für alle das Beste. Ich brauche auf meinem Weg keine spießigen Anzugträger wie Sie, die mich ausbremsen. Schönen Tag noch.", sagte Billie bemüht ruhig und stand auf. Der Mann sah sie einen Moment wütend an und räusperte sich. "Ich denke, Sie finden den Ausgang selbst."

Als Billie an ihm vorbeiging, beugte er sich zu ihr und sagte halblaut: "Glauben Sie nicht, dass Sie mit dieser Einstellung weit kommen werden." Dann lehnte er sich selbstgefällig in seinem Stuhl zurück und Billie spürte, dass sie rot wurde. Sie warf dem Mitarbeiter noch einen letzten, wütenden Blick zu und verließ dann das Gebäude.

Draußen hatte es aufgehört, zu regnen. Billie war immer noch wütend und hatte keine Lust, jetzt zurück zu ihrer Wohnung zu gehen. Dort würde nur ihr Laptop auf sie warten, auf dem sie ihre Geschichte geschrieben hatte und sie hatte gerade keine Lust, an diesen Misserfolg erinnert zu werden.

Sie ging planlos die Straße entlang, als sie bemerkte, dass sie in der Hand immer noch den Griff des Regenschirms hielt, den Luther ihr geliehen hatte.

Wenn sie eh nicht nach Hause ging, konnte sie ihn auch gleich zurück zur Umbrella Academy bringen.

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Lost Soul  ||  Klaus Hargreeves FF  (Umbrella Academy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt