Lost Soul || Klaus Hargreeves FF (Umbrella Academy)

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𝓑𝓲𝓵𝓵𝓲𝓮 𝓗𝓪𝓻𝓻𝓲𝓼𝓸𝓷

Als Billie etwas später wieder an der Tür der Umbrella Academy klopfte, öffnete ihr zunächst niemand. Sie klopfte erneut und hörte endlich Schritte hinter der Tür und erkannte verschwommen den Umriss einer Person hinter der milchigen Scheibe.

Die Tür ging auf und eine junge Frau mit dunklen Haaren  und einer etwas zu großen schwarzen Lederjacke stand vor ihr. Sie strahlte eine gewisse Traurigkeit und Niedergeschlagenheit aus und sah Billie nicht direkt an. "Kann ich dir irgendwie helfen?", fragte sie leise.

Billie kam diese Frau irgendwie bekannt vor. War sie auch ein Mitglied der Umbrella Academy?
Aber dann würde sich Billie wahrscheinlich genauer an sie erinnern. Sie war ziemlich sicher, dass damals nur ein Mädchen Teil der Umbrella Academy war. Die inzwischen berühmte Schauspielerin Allison Hargreeves. An ein weiteres Mädchen hätte sie sich bestimmt erinnert, oder? Sie konnte nicht dazu gehören, aber trotzdem hatte Billie das Gefühl, sie schonmal irgendwo gesehen zu haben.

"Hallo, ich hoffe ich störe nicht.", begann Billie und dachte angestrengt darüber nach, woher sie diese Frau kannte, während sie sprach. Diese antwortete nicht, deshalb sprach Billie weiter: "Ich habe mir vor ein paar Stunden einen Regenschirm hier ausgeliehen. Ich wollte ihn zurückbringen." Sie hielt Luthers schwarzen Regenschirm hoch.

Die Frau musterte sie mit unverhohlenem Misstrauen. Billie wusste immer noch nicht, wer sie war. Es wäre irgendwie leichter gewesen, wenn Luther oder Klaus ihr geöffnet hätten...

"Ich wollte gerade los, aber ich kann den Schirm hier hinstellen.", sagte die Frau schließlich und streckte die Hand danach aus. Billie zögerte. Der Schirm war ein guter Vorwand gewesen, nochmal die Umbrella Academy aufzusuchen und vielleicht... Ja, was wollte Billie eigentlich dort?
Sie war sich selbst nicht ganz sicher, also reichte sie der Frau den Regenschirm und bedankte sich.

Dann drehte Billie sich um und ging.

Als sie etwas später bei ihrer Wohnung ankam, dämmerte es draußen bereits. Sie zog ihren Schlüssel aus der Tasche und schloss ihre Wohnungstür auf. Sie trat ein und zog die Tür hinter sich zu. Auf ihrem Couchtisch stand immer noch ihr aufgeklappter Laptop und Billie seufzte.

Sie hatte so viel Zeit und Arbeit in ihr Buch gesteckt. Sie konnte einfach nicht glauben, dass der einzige Verlag, der sich auf ihre Anfrage gemeldet hatte, ihr nicht weiterhelfen würde. Und das alles nur, weil sie zu spät gekommen war.

Es war immer schon Billies Traum gewesen, Autorin zu werden. Sie liebte das Gefühl, mit Worten eine neue Welt zu erschaffen und Charaktere hineinzusetzen. Das Schreiben hatte ihr schon immer geholfen, der Realität zu entfliehen, wenn ihre Eltern mal wieder stritten oder ihre Schwester von der Schule nicht nach Hause kam.

Ihre Familie war alles andere als perekt gewesen. Ihre Eltern hatten sich dauert angeschrien und ihre Schwester war jeden Tag mit diesen Idioten aus ihrer Schule umher gezogen, hatte Graffitis an Hauswände gesprüht, fremde Autos zerkratzt und Alkohol getrunken. Trotzdem wünschte sie sich nichts sehnlicher, als sie alle wieder zu haben.

Seit ihre Familie bei dem Autounfall vor sechs Jahren gestorben war, fühlte Billie sich nur noch alleine. Sie hatte ihr Studium abgebrochen und war in Selbstmitleid versunken. Eine Zeit lang hatte sie sich ihr Geld mit Nebenjobs verdient, bis sie wieder mit dem Schreiben angefangen hatte.

Es hatte ihr auf eine beruhigende Art und Weise geholfen, ihre Trauer zu unterdrücken.

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