Kapitel 12: Telefongespräch

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Dort, bei dem kleinen Freiraum, hängte mein großer Bruder mit einem Seil um seinen Hals von der Decke runter.

Ich schreckte hoch und bemerkte ziemlich schnell dass, das alles nur ein Traum war. Jedoch stand ich immer noch unter Schock. Ich bekam ein unwohles Gefühl als ich im Traum meinen Bruder so gesehen hatte. Erst nachdem ich mich etwas beruhigt hatte bemerkte ich das es schon lange Nacht war. Draußen regnete es in strömen. Ich wusste das ich nicht einfach so wieder einschlafen konnte, deshalb ging ich runter in die Küche und trank ein Glas Wasser. Ich stellte das Glas wieder hin und stützte mich etwas auf der Küchentheke ab. Ich hätte nicht gedacht das mir dieser Traum so sehr zu schaffen machte. Ich rappelte mich wieder etwas auf und machte mich wieder auf den Weg zu meinem Zimmer. Als ich bei dem Zimmer meiner Eltern vorbei lief hörte ich meine Mutter mit jemandem am Telefon sprechen. "Warum nahmen Sie nicht ab? Kommen Sie. Es gibt Probleme." Ich dachte mir nicht viel dabei und setzte meinen Weg fort. "Ich glaube, der Dreckskerl hat es herausgefunden." Sofort blieb ich stehen. Meinte sie etwa mich? Ich drehte mich etwas in ihre Richtung um. "Ja..Stimmt.." Leise näherte ich mich ihrem Zimmer um das Gespräch etwas besser zu hören. "Das stimmt...Ja.." Sie lies einen lauten Seufzer raus. Ich stand nun im dunkeln Gang und beobachtete meine Mutter durch den Türspalt hindurch. "Er sagte mir deutlich, Sie seien nicht sein Bruder. Er erzählte auch von allem, was er sah, als er Ihnen letzte Nacht gefolgt ist. Er sagte, Sie hinken nicht und die Ermittler seien falsch. Nach der Verfolgung sei er aufgewacht. Das hat er klar erläutert... Ja, ich sage es Ihnen. Er berichtet mir bestimmt, dass..." Ich machte einen Schritt rückwärts und da ertönte ein Knarzen vom Boden aus. Sie hörte mitten im Satz auf zu sprechen. Ich bekam es etwas mit der Angst zu tun. Sie hatte es bestimmt gehört. "Ja..Stimmt..Ja, ich weiß." Sie stand langsam auf und verschwand aus meinem Sichtfeld. 

(Sicht der Mutter)

"Das ist wahr..Was ich sage, ist.." Ich öffnete die Tür, doch da war niemand. Ich lief raus in den Gang und schaute in beide Richtungen. "Ist da jemand?" Fragte ich im Gang. "Bist du das, Mingi? Ist da irgendwer?" Fragte ich weiter. Ich lief zu der Hintertür des Hauses und öffnete sie. Da war auch niemand. Ich war mir doch sicher das ich etwas gehört hatte. Ich ging wieder rein und machte die Tür hinter mir zu. 

(Sicht Hauptfigur/Mingi)

Die Tür schloss sich wieder. Ich konnte etwas ausatmen. Als sie die Hintertür geöffnet hatte dachte ich das sie mich sehen würde, das sie mich hinter der Tür in der Ecke bemerken würde, doch zu meinem Glück geschah dies nicht. Sie fing wieder an zu sprechen. "Nein, ich habe eindeutig etwas gehört. Denken Sie, er ist runtergekommen? Er schläft tief und fest im Obergeschoss...Ich hatte gerade erst nachgeschaut. Na gut. Ich schaue in seinem Zimmer nach." Ich machte große Augen. Wenn ich nicht in dem Zimmer wäre wenn sie oben ist dann weiß ich nicht was mir passieren würde. Sofort rannte ich los. Ich ging in eine kleine Gasse. Irgendeinen Weg musste es doch geben um in mein Zimmer zu kommen. Da bemerkte ich mein Fenster. Schnell fing ich an die verschiedenen Dinge die dort lagen aufeinander zu stapeln. Ich kletterte darauf, doch es war noch nicht hoch genug. Ich hatte Glück das ich in einer kleinen Gasse war, so konnte ich schnell anfangen an den beiden Hauswänden hochzuklettern. Ich schafte es zum ersten Fenster, doch ich musste noch eines höher. Ich versuchte so schnell ich konnte mit der Hilfe der Rohre die an der Hauswand waren weiter hoch zukommen. Ich konnte schon mit einer Hand den Fenstersims des zweiten Fensters berühren. Ich versuchte mich hochzuziehen, doch wegen dem ganzen Regen rutschte ich bei meinem nächsten Schritt etwas ab. Ich schürfte meine Füsse auf aber ich konnte nicht aufgeben. Ich wusste nicht wie lange ich noch Zeit hatte bis sie in meinem Zimmer war. Erneut hielt ich mich nun an dem Fenstersims fest. Ich zog mich hoch und schafte es. Ich versuchte das Fenster zu öffnen jedoch war es von innen verschlossen. Ich rüttelte daran, es musste einfach aufgehen. 

(Sicht der Mutter)

Ich ging die Treppen hoch um nochmal nachzusehen ob er wirklich noch im Bett lag. Oben angekommen hörte ich lautes rattern. Ich wollte gerade seine Zimmertür öffnen da klingelte das Telefon welches ich in meiner Hand hatte. Ich nahm den Anruf an und fing an zu sprechen. "Herr Park, warum dauert das so lange? Wissen Sie, was gerade los ist? Kommen Sie sofort her. Herr Choi ist auf dem Heimweg." Ich legte auf und drehte mich wieder zu der Tür um. Ich legte meine Hand auf den Türgriff und öffnete langsam die Tür. Ich ging in das Zimmer rein und mein Blick wanderte in die Richtung von Mingi's Bett. Ich lief auf dieses zu. Ich konnte ihn nicht richtig sehen da die Bettdecke ziemlich weit nach oben gezogen wurde. Mit meiner Hand griff ich danach und zog sie so runter. Er lag da, er lag wirklich in seinem Bett. Ich schaute ihn an und bemerkte das er ganz nass war. Ich überlegte und musste kurz darauf etwas lächeln. Ich entfernte mich von ihm. Ich ging wieder und schloss die Tür.

(Sicht Hauptfigur/Mingi) 

Als ich hörte wie sich die Tür schloss fing ich sofort an laut zu atmen. Ich musste mich wieder etwas beruhigen. Ich hatte es zum glück noch rechtzeitig geschafft das Fenster zu öffnen und mich in mein Bett zu legen. Ich setzte mich vorsichtig auf und schaute in Richtung Tür. Obwohl ich im Moment ganz außer Atem war stockte mir dieser nun. Sie stand da, meine 'Mutter' stand in meinem Zimmer direkt vor meinem Bett. Ich schaute sie mit großen Augen an. "Gerade aufgewacht?" Fragte sie mich, doch ich brachte kein Wort heraus. Sie schaute in die Richtung des offenen Fensters. Für einen Moment lang war es ganz still, bevor sie anfing weiter zu sprechen. "Du bist schweißgebadet. Von oben bis unten." Sie lächelte mich etwas an. Ohne auch nur ein weiteres Wort zu sagen drehte sie sich um und ging raus aus meinem Zimmer. Ich wusste es, sie hatte es also doch die ganze Zeit schon gewusst.

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1063 Wörter

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